Gräberfeld bei Zeitz : Gefesselte Frau mit Eisenstange in der Brust gefunden

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Halfdan Horntrinker

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Gerade bei fb entdeckt, ein Artikel der Mitteldeutschen Zeitung... http://www.mz-web.de/zeitz/graeberf...lReferrer=https://m.facebook.com/&dmcid=sm_fb Quelle : fb, weiterführender Link zum Artikel der Mitteldeutschen Zeitung Zitat aus o.g. Artikel...: Theißen - Ein Schwert, eine Lanze sowie Schmuck aus Glas und Bronze haben Archäologen in einem rund 1400 Jahre alten Gräberfeld bei Zeitz im Burgenlandkreis entdeckt. „Eine tote Frau wurde auf dem Bauch bestattet, die Hände waren gefesselt, außerdem wurde ihr eine Eisenstange durch die Brust getrieben“, sagte Projektleiterin Susanne Friederich am Mittwoch. „Es scheint so, als ob sichergestellt werden sollte, dass die Seele der Toten nicht das Grab verlässt. Die Menschen wollten keine Wiedergängerin.“ Die Frau sei etwa 16 bis 18 Jahre alt gewesen und sei offenbar aus der damaligen Gemeinschaft verstoßen worden. Der Grund könnte sein, dass die Frau als Hexe oder „Missgeburt“ angesehen worden sei. – Quelle: http://www.mz-web.de/28566504 ©2017 Eine extrem schnelle und vor allem ziemlich Hinweis-und Belegarme Aussage über das "Sozialverhalten" der damaligen Zeit, wie ich finde ... ...um es mal einigermaßen Zurückhaltend zu formulieren... ;) ...oder sollte ich da etwa einem verfrüht herausgelassenem "Halloween-Fake" aufgesessen sein...? LG Halfdan Horntrinker
 
Was sind das für schwachsinnige Aussagen. Sie kann auch einfach nur eine Tat begangen haben die gegen geltendes Recht verstieß und wurde einfach nur ganz popelig hingerichtet. Und außerdem, ein Grab aus dem gesamten Kontext herausgerissen.
 
Ich kann jetzt nicht allzu viel Schwachsinn in diesem Artikel erkennen. Das einzig Diskutable ist die spontane Spekulation über die Gründe, weshalb die Frau als potentielle Wiederkehrerin gefürchtet gewesen sein könnte. Aber der Rest passt grundsätzlich mal vollkommen zusammen. Und auch diverse Bestattungsformen, bei denen offenbar sichergestellt werden sollte, dass der Bestattete nicht wiederkehrte, wurden schon häufig gefunden, in manchen Regionen und Zeiten auch gehäuft. Ob das bei den Slawen auch vorkam, nun, da bin ich kein Experte. Warum nicht?
 
Darunter befindet sich neben dem Grab eines für die damalige Zeit ungewöhnlich großen Mannes, ein weiteres Skelett, das im Baulage und zudem mit einer Eisenstange, die wohlmöglich einst durch die Brust getrieben worden war, beigesetzt wurde. ... Vor besondere Rätsel stellt die Archäologen jedoch ein Skelett, das auf dem Baum und damit mit dem Gesicht nach unten bestattet wurde...
Das würde mich auch vor ein besonderes Rätsel stellen...
 
Man macht es sich leicht, wenn man dieses eine Grab als das einer möglichen Bannstätte gegen Widergänger anspricht. Also ein Stück Eisen in der Brust bei einer Frau die auf dem Bauch liegt, mit gefesselten Händen. Warum nicht wie ich schon weiter oben sagte, eine Hinrichtung einer gefesselten Frau, die dann eben auf dem Bauch liegend bestattet wurde, damit sie nicht zu den Göttern emporschauen konnte? Ganz im Gegensatz zu unserem gepanzerten Reiter, kann ich in dem Artikel nur erkennen, daß sich da wieder einmal ein Archäologe zu weit aus dem Fenster gelehnt hat.
 
Ganz einfach: Mir ist keine Hinrichtungsform bekannt, nach der man einen massiven Eisenbarren (siehe Bild von der Grabung) auf den Körper legt. Die alles andere als popelige Stange will so gar nicht zu der Theorie einer popeligen Hinrichtung passen. Macht auch gar keinen Sinn. Schon gar nicht, wenn man die Epoche berücksichtigt, in die das Grab datiert wurde. Mir wäre neu, dass frühmittelalterliche Slawen so locker mit ihrem Eisen umgegangen wären, dass sie es an popelig Hingerichtete verschwendeten. Die einzige spontane alternative Erklärung (bezüglich der Eisenstange) zu der Wiedergänger-Theorie, die ja in der Tat durch viele Zeiten und Regionen recht geläufig zu sein scheint wäre, dass die Stange möglicherweise gar nicht zu dem Grab gehört, sondern zu irgendetwas darüber und im Laufe der Zeit nur "durchgesackt" ist und unbeabsichtigt auf der Dame zu liegen kam. Könnte man aber überprüfen.
 
Ein Punkt, wo ich deine Skpesis allerdings teile, mag der vermutete Grund für eine Hinrichtung sein. Hexe, besessen, Missgeburt, alles durchaus möglich (wobei man auffallende Deformationen am Skelett ja erkennen müsste), aber es besteht durchaus die Möglichkeit, dass man sie wegen irgendeines anderen, (popeligen?) Grundes hinrichtete und dann ihre Rache fürchtete. Womöglich hatten die Richter selbst ein schlechtes Gewissen...
 
Wenn es Überlieferungen aus dem slawischen Raum gäbe, die Deine Widergängertheorie unterstützen würde, würde ich mich bekehren laßen. Bei derart religiös motivierten , ich will mal sagen, Wagnissen in der Interpretation, mag ich nicht mitmachen, solange es nicht belegbar ist. Hat sich Helmhold von Bosau dazu geäußert oder hat er nur "allgemein" über die Geschichte der Slawen geschrieben? Klaus (kein Widergänger) aus Bärlin
 
Ein Skelett liegt da, Bauchlage, Arme hinter dem Rücken. Also wahrscheinlich Hinrichtung. Ein nicht näher definiertes Stück Eisen liegt darauf. Soweit die Facts. Skelett schlecht erhalten, also auch nicht speziell aussagekräftig. Ob der Gegenstand durch die Brust gesteckt war oder nur auf dem Rücken drauf lag, ist für mich nicht ersichtlich. Eventuell könnte eine spätere Analyse des Metallgegenstandes weiteren Aufschluss geben bezüglich Form und Verwendung. Alles andere ist ziemlich wilde Spekulation.
 

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