Handwerker Haithabu um 900?

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user9467

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Tach zusammen, wie in meiner Vorstellung zu lesen, möchte ich einen Handwerker aus dem Norden darstellen. Ich dachte mir, einen Fischer um 900, wohnhaft in Haithabu oder an der dänischen Küste zu verkörpern. Ich möchte auf jeglichen Prunk verzichten, da ich nicht davon ausgehe, als Fischer großen Reichtum erworben zu haben. An Kleidung etc habe ich ( zum Glück,weil noch keine Fehler) noch nichts. Ich hätte es mir folgendermaßen vorgestellt: Kleidung: Tunika: bis Mitte Oberschenkel, 1/2-3/4 Arm Farbe vllt dunkelbraun. Ohne Borte oder so nen Kram. Ich würde erstmal gerne auf Leinen zurückgreifen. Hose: Thorsberghose? Oder was wäre besser? Und dann am besten Wolle oder geht da auch Leinen? Farbe Natur? Als Gürtel würde ich mir einen aus Rindsleder zusammenbauen. Wäre dafür ein O-Ring zum Verschluß belegt? Sind denn diese Schuhe vom Battle-Merchant mit Namen Haithabu-Schuhe oder so belegt? Waffen hab ich keine. Ich belasse es bei einem Messer für den Gürtel, und falls mich der Hafer doch mal stechen sollte, suche ich mir ein schönes Sax und ne Axt ;) SO... weiter in meiner Unwissenheit: Ist ein Klappenmantel aus Wolle ok und als Mütze ne einfache Haube aus Filz? Ich nehme auch gerne Tips für gute Literatur entgegen. Ich bin nicht zu faul, selbst zu suchen, sondern möchte am besten von Anfang an, so wenig Fehler wie möglich zu machen. Btw: Ist Battle-Merchant als Shop vertretbar oder ist das alles Touri-Kram was die haben? Ich spreche nicht von den Baumwoll-Sachen. Die fallen ja eh aus, aber die bieten ja auch Tuniken aus Wolle und so an. Oder ist Burgschneider da besser, wenn man einen halbwegs A-Anspruch hat? Ich nehme auch gern Tips für nen guten Händler an. Vielen Dank für Eure Geduld und LG vom Teutoburger Wald Chris
 
Hi, ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen- hast du die Anfängerleitfäden gelesen? Denn die Fragen die du stellst hatte ich ebenfalls. Mein Weg war es mich durch das Forum zu lesen, einige spezialisierte Märkte zu besuchen und mit den Teilnehmern zu reden. Die beissen nicht und selbst wenn man sich als blutiger Anfänger outet wird man von denen die unser Hobby ernsthafter betreiben nicht gefressen. Ich hatte als Anfänger das große Glück hier über das Forum an ein "Urgestein" zu geraten von dem ich sehr viel Wissen und wertvolle Denkanstösse mitnehmen konnte. Heute, einige Zeit später würde ich mich lange noch nicht als Fortgeschrittener bezeichnen. Eher als Lehrling der Dank vieler wertvoller Tipps hier aus dem Forum, Gesprächen mit anderen ernsthaften Hobbyisten und dem Wälzen von Fachliteratur etwas weiter ist. Was deine Klamotte angeht- mach es selbst. Willst du auf der Ritterkirmes als Horndalf der Gehörnte rumlaufen ist Burgschneider und Co in Ordnung. Soll es etwas mit Anspruch sein mach es selbst oder kaufe es bei denen die es können. Suche dir eine Darstellung aus, recherchiere und baue die nach und nach aus. Brouche, Beinlinge, Tunika, wendegenähte Schuhe von Andi Helfert wenn es richtig gut sein soll, Übertunika und für die kalte Zeit ein Rechteckmantel- andere sagen Decke dazu- und eine Gugel, alternativ eine Wollmütze reichen völlig aus. Gürtel Lederriemen mit O- Ring? Grütze. D- Ring aus Eisen oder Brettchenborte geknotet. Nach spätestens zwei Jahren wirst du den Unterschied, solltest du das mit einem gewissen Anspruch verfolgen, selbst erkennen. Und man wird dich erkennen. Das war etwas das ich relativ schnell lernte.
 
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Um ehrlich zu sein hatte ich den Leitfaden erst entdeckt, nachdem ich geschrieben hatte. Es war wohl schon etwas spät. Und keine Sorge Du bist mir nicht zu nahe getreten. Ich bin nicht so empfindlich ;). Na dann werde ich mir wohl meinen Kram selbst machen. Gibt es denn ein Buch mit Schnittmuster das Du vielleicht empfehlen könntest?
 
Hallo Thorwal, ja habe kurz mitgelesen. Es gibt einige Bücher zu Bekleidung im Frühmittelöalter von leichter Lektüre bis hin zur Archäologischen Aufarbeitung. Zum Beispiel: Viking Clothing von Thor Eving oder Viking Age Kostume Guide von Piete j. Pierot oder Viking Dress clothing von Nille Glaesel alle drei in Englicher Sprache. Um nur drei zu nennen die allerdings sehr gut sind. Als ich um 1990 begann mich intensiver mit den Wikingerepoche zu befassen gab es kaum verfügbare Informationen wenn man nicht gerade einen Archäologen kannte der wusste wie man an die Bücher kommt von dessen Existens man nichst wusste oder nahe an Haithabu gewohnt hat. Es war viel mühsamer als heute. Und die meisten hatten das Buch "Die Wikinger" aus dem Burghard-Verlag einer Übersetzung aus dem Englichen das war für viele damals die Bibel zur Darstellung. Inzwichen ist es einfacher und wir haben viel mehr Fakten sowie Möglichkeiten aufgrund der Informationen Dinge selbst herzustellen oder gute Dinge aus der Hand hervorragender Handwerker zu erwerben. Als auch dieses Forum in dem Aktive anfangenden Aktiven helfen. Grüße sendet Olegsson :wiki4
 
Huhu Thorwald, schau mal hier Schnittmuster (Quelle Wikingerkleidung.de). Da findest du jede Menge Ideen. Wenn es etwas mehr sein darf:Wikingerkleidung selber nähen (Quelle - Amazon) Wie @Thoralf Hiltjuson schrieb: viel auf spezialisierten Märkten (am besten in Museen, da dort der Anspruch an die Darsteller höher ist) mit den Darstellern reden. Museen besuchen und hier viel rumstöbern. Urlaub in Norddeutschland planen und da Ribe (ist zwar Dänemark aber in guter Reichweite), Valsgaard eV und Haithabu durchstöbern :D . Auf den Märkten findet man oft Schneider die dir die Gewandung maßgeschneidert fertigen und zuschicken. Mein persönlicher Rat wäre noch: lass dir Zeit, das erspart Doppelkäufe. LG mit-Wiki-Neuling Tyra :)
 
Hallo ihr beiden. Vielen Dank für eure Antworten. Dann werde ich mich mal ans Recherchieren machen. So ist der Winter dann auch zu was gut. LG vom Teutoburger Wald
 
Sooo.... Nach umfangreicher Shop-Recherche hab ich zwei Dinge festgestellt. 1. Es ist fast immer Baumwolle, und wenn nicht handelt es sich maximal um Mischgewebe und 2. sieht alles Kacke aus. Oder wie mein Sohn meinte: Ist doch Mist, so sieht dann ja jeder aus. Nein Papa, mach mal selber. Joa dann lerne ich halt nähen. Schnittmuster nehme ich von Wikingerkleidung.de und wollte mir die Sachen aus Leinen nähen. Und jetzt nicht lachen.. Guck ich da einfach nach Leinen oder hat der einen anderen Namen? Danke für eure Geduld und LG
 
@Thorwald, das heißt einfach Leinen. Zum üben reicht sicher das Leinen vom schwedischen Möbelriesen. Ist günstig, reines Leinen und bei gefühlten 4€ pro Meter tut das nicht so weh, wenns nicht klappt. Allerdings ist das Zeug sicherlich voller übler Chemie und ziemlich steif. Ansonsten schau mal auf den Seiten vom Faserhaus oder gibt beim Gockel einfach "Leinen für Gewandungen" ein (gleiches gilt für Loden ;) ) Ich würde aber bedenken, das Leinen als Hauptgewandung bei deiner Darstellung vielleicht nicht ideal ist, da es kühlt. Ein leichter Wollstoff wäre sicher eher geeignet, da auf dem Meer/dem See ja doch manchmal frische Brisen wehen. Aber das ist frauliche Spekulation; wir frieren ja auch in der Hölle (genauso wie ich meine, das Wolle für´s einfache Volk eher zu erlangen war als Leinen, aber das hab ich nicht laut gedacht. ;) ;) ;) ) noch fix aus einem anderen Thread gemobst: Tuchweberey
 
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Alles klar, jetzt weiß ich Bescheid. Gerade den kühlenden Faktor finde ich als Perma-Überhitzter super ;) Dann werde ich bei aller Abneigung gegen I...da doch mal reingehen. In Osnabrück bin ich eh jobbedingt laufend. Danke für den Tip. Wie siehts denn mit dem Gürtel-Kram von reenactors-shop aus? Taugt das Zeug was?
 
Du willst alles und zwar sofort, oder? :D sorry, zu Onlineshops kann ich dir nichts sagen, da wir solche Dinge direkt auf Märkten kaufen. Da kann man dann auch mit dem Händler/Handwerker ins Gespräch kommen.
 
Für die ersten Nähversuche und das Unterhemd ist Leinen ok. Für alles Andere kommst Du mit A-Anspruch an Wolle (2/2 Köperbindung und/oder Leinwandbindung) nicht vorbei. Tunikaärmel: defintiv Langarm. Für eine Haithabu-Darstellung solltest Du Dir unbedingt das Buch "Spurensuche Haithabu" zulegen.
 
@Tyra Sowieso. Aber im Ernst. Ich habe einfach ein wenig rumgesucht und da findet man halt so manches. @nib Ich muss eh erstmal üben bevor ich mich an guten Stoff wage. Danke für den Buchtip. Das werde ich mir mal besorgen.
 
Der Thread kann an dieser Stelle geschlossen werden. Ich werde es doch nochmal im Hochmittelalter probieren. Ich finde einfach keinen kreativen Ansatz für den Dänen.
 
Jetzt schon die Flinte ins Korn werfen? Gerade mit einer FrüMi Darstellung bist du relativ frei darin ein Gewand aufzubauen. Zum Üben eigentlich gut geeignet. Vergleichsweise einfache, gerade Schnitte, durchaus farbige Stoffe, Unterschied im Stand oft nur durch Verzierung, evtl höhere Stoffqualität erkennbar. Untertunika Leinen, Übertunika Wolle, Brouche für den der es mag, Wollbeinlinge, alternativ Hosen aus Wolle oder Leinen, muss nicht immer die sehr figurbetonte Thorsberghose sein, Wadenwickel. Wendeschuhe. Rechteckmantel und/ oder Gugel für die kältere Jahreszeit. Je nach Ausgestaltung gehst du damit als dänischer Nordmann oder Angehöriger eines südlicher angesiedelten Volksstammes durch. Einfach probieren.
 
Hm. Vielleicht war auch die Frustration zu groß da ich mich heute an den Schnitt für eine Tunika gewagt und hoffnungslos verkackt habe. Durch meine Augen ist es für mich schwierig etwas gerade bzw auf Linie auszuscheiden. Ich kann schon normal durch meine Brille gucken, aber wer mich mal tapezieren hat sehen, erkennt das Debakel. Aber so nach ein paar Stunden Abstand bin ich wieder etwas entspannter. Ich probier mal einfach weiter.
 
Frei Hand gerade schneiden bekommen nur wenige wirklich hin. Schneidematte Grösse A1 aus PVC, passendes langes Lineal und Rollschneider. Klappt wunderbar. :)
 
Schachbrettmuster über das Schnittmuster zeichnen, und mit Kreide auf den Stoff auch eines, nur eben Maßstabsgerecht. Damit lässt sich das wunderbar vergrößern.
 
Hast du niemanden, der/die dir bei den erszen Schritten mal zur Hand gehen kann? Amsonsten leistet Schneiderkreode gute Dienste, damit kann man grade Striche wunderbar auf Stoff vorzeichnen. Marled
 

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