Heiratsmuster in einer frühmittelalterlichen Bevölkerung
- Ersteller Hergils "mjöksiglandi"
- Erstellt am
Reinold
Well-known member
Puh, starker Tobak! Habs mal überflogen. Zusammenfassung: 1. Bei der alemannischen Siedlung wurde beim Heiraten nicht auf den Stand geachtet, es verheirateten sich reiche mit armen usw. Ein Grund dafür war die sehr strenge Inzest-Regelung, viel strenger als heute. Sogar Großcousins/ Großkusinen (vom Opa/Oma der Bruder/Schwester dessen Enkel) durften nicht heiraten (!). 2. Noch ne Feststellung war daß meistens die Frau an den Hof/Siedlung des Mannes zog, wobei der dafür eine Heiratsmitgift an die Familie der Frau zahlen mußte, quasi eine Entschädigung dafür daß denen eine Arbeitskraft verloren ging! Heute würde man dazu Ablösesumme sagen. 
Das wurde alles mit durch die Genanalyse von 170 Bestatteten nachgewiesen. 8|
Das wurde alles mit durch die Genanalyse von 170 Bestatteten nachgewiesen. 8|
R
Ritter Kunz
Guest
Hallo Reinold, danke für die Zusammenfassung! Ich hatte angefangen es zu lesen, aber das war mir dann einfach zuviel. Interessante Tatsachen, doch irgendwie logisch was da abging. Hatten die schon Darwin studiert? LG Kunz
LG Kunz
Reinold
Well-known member
Nee, ich vermute halt daß noch früher, als noch wild durcheinander gev... ähem wurde, da viele Mißbildungen vorkamen, die man ja in einer Eisenzeit-Gesellschaft überhaupt nicht brauchen konnte und man herausgefunden hat daß das durch die zu engen verwandtschaftlichen Beziehungen zustande kam. Auch ist dann das Risiko für die gebärende Frau extrem groß daß das Kind entweder gleich im Mutterleib gestorben ist oder durch Mißbildungen kein normaler Geburtsvorgang stattfand. In beiden Fällen ist die Frau gleich mit gestorben. Weil man ja sowas wie Kaiserschnitt noch nicht kannte. Wenn man bedenkt daß heutzutage ganz normal auch Cousins Kusinen heiraten dürfen! Deshalb wurde auch über Frauenraub aus weiter entfernten Gegenden berichtet, was bei den Alemannen häufig vorkam. Doktorarbeit war ja ursprünglich nachzuweisen daß die Stände, also die verschiedenen Gesellschaftsschichten, sich nicht miteinander verheiratet haben, wie im Mittelalter üblich. Aber genau das Gegenteil war der Fall, die Menschen lebten um 600-800 noch freier und waren nicht in ein so enges Gesellschaftskorsett gepreßt wie später im MA. Ein trivialer Grund war auch daß es noch nicht soviel Menschen gab, pro Siedlungen lebten da 40-80 Leute, vor allem mit dem Hintergrund des extrem strengen Inzestgesetzes, deswegen auch das mit dem Frauenraub.
ich vermute halt daß noch früher, als noch wild durcheinander gev... ähem wurde, da viele Mißbildungen vorkamen, die man ja in einer Eisenzeit-Gesellschaft überhaupt nicht brauchen konnte und man herausgefunden hat daß das durch die zu engen verwandtschaftlichen Beziehungen zustande kam. Auch ist dann das Risiko für die gebärende Frau extrem groß daß das Kind entweder gleich im Mutterleib gestorben ist oder durch Mißbildungen kein normaler Geburtsvorgang stattfand. In beiden Fällen ist die Frau gleich mit gestorben. Weil man ja sowas wie Kaiserschnitt noch nicht kannte. Wenn man bedenkt daß heutzutage ganz normal auch Cousins Kusinen heiraten dürfen! Deshalb wurde auch über Frauenraub aus weiter entfernten Gegenden berichtet, was bei den Alemannen häufig vorkam. Doktorarbeit war ja ursprünglich nachzuweisen daß die Stände, also die verschiedenen Gesellschaftsschichten, sich nicht miteinander verheiratet haben, wie im Mittelalter üblich. Aber genau das Gegenteil war der Fall, die Menschen lebten um 600-800 noch freier und waren nicht in ein so enges Gesellschaftskorsett gepreßt wie später im MA. Ein trivialer Grund war auch daß es noch nicht soviel Menschen gab, pro Siedlungen lebten da 40-80 Leute, vor allem mit dem Hintergrund des extrem strengen Inzestgesetzes, deswegen auch das mit dem Frauenraub.
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