Jorunn
Well-known member
Ist ja nicht so, als würde ich das Fest nicht kennen. Ich war eigentlich jedes Jahr dort, mit den Fenris auch als Lagergruppe. Es war qualitativ bisher nie die herausragende Lichtgestalt, Herumgezicke zwischen den Veranstaltern dieses und eines weiteren Regensburger Festes weithin bekannt. Dieses Jahr allerdings hat sich Herr Kittel selbst übertroffen. Parken: Na ja, wie jedes Jahr halt. Ein paar Meter sollte man schon gehen dürfen. Eintritt: 6 Euro für "Otto Normalverbraucher" und 4 Euro für Gewandete. Gut, dass ich eine Freikarte hatte. Händler: Eigentlich immer die gleichen, an das anspruchslose Volk gerichteten Händler. Ein paar schöne handwerkliche Stände waren auch zu finden, die nur leider sehr in Richtung Ambiente gingen. Essen/Trinken: Die Preise haben noch mal gegenüber dem Vorjahr angezogen. 5 Euro für ein belegtes Ofenbrot fand ich... nicht gerade günstig. Fast eine Frechheit ist auch der "Döner-Stand", die einfach mit Neonfarben ihr Logo auf ein Holzbrett gesprayt haben (es sah wirklich aus wie ein Graffiti). Atmosphäre: Das Schöne an diesen regelmäßigen Festen ist, dass man immer wieder Leute trifft, die man schon ewig nicht mehr gesehen hat. Die Gothic-Metal-Beschallung des Mittelplatzes hätten sie sich dagegen sparen können. Da biss sich etwas mit der Irish-Folk-Beschallung des Getränke-Standes. ;-) Unterhaltung: Anima ignis verstehen ihr Handwerk, das ist immer wieder schön anzusehen. Die Spielgruppen sind diesmal leider an mir vorbeigegangen, aber ich weiß ja, dass sie Stimmung machen, daher kann ich auf für sie nur die Daumen hoch halten. Lagergruppen: Dass man auf einem kommerziellen Markt kein Museumsniveau erwarten kann, ist mir völlig klar. Aber was dieses Jahr angeboten wurde, spottet jeder Beschreibung. Bei einigen "Gruppen" hatte man das Gefühl, sie sind das erste Jahr unterwegs und haben einfach mal alles, was auch nur annähernd ambientig aussieht (oder eben leider auch nicht) eingepackt. In Alufolie eingewickelte Ofenkartoffeln, "Piratenschädel" auf dem Tisch, Plastikflaschen offen auf dem Tisch, usw. Eine Gruppe fiel besonders auf (zumal ausgerechnet die den schönsten Platz besetzten), da sie Biertischgarnituren (natürlich unabgedeckt) als Möbel hatten, Plastik überall offen herumlag und die Kleidung mehr einer Ansammlung von recycelten Vorhängen, die ohne Umnähen einfach um den Körper gewickelt wurden, entsprach. Ansonsten Baumwollröcke mit Plastik-Cloqs, kaum eine Gruppe ohne LC-Klamotte mit Lycra-Borte und Gesundheitssandalen. Bei einer Gruppe (die leider ganz klein und versteckt an der Scheune war) konnte man wenigstens erahnen, dass sie sich mit dem Hochmittelalter beschäftigen. Fazit: Ich war heilfroh, kein Geld dafür bezahlt zu haben. Was mir übrigens auch Leute bestätigten, die selbst absolut als GroMi herumliefen und sich über die abnehmende Qualität beschwerten. Das sagt schon vieles. PS: Ich muss gestehen, ich konnte es nicht lassen und habe mich in meiner 1484-Klamotte aufgerödelt. Mit Wulsthaube, Schleppe und allem, was zum spätmittelalterlichen Protzen gehört. Ich war mit Haithabu-Darstellern unterwegs, die ebenfalls sehr viel Wert auf Qualität legen. Mir fielen schon zuvor zwei Gäste auf, denen man die handgemachten Klamotten und die darzustellende Zeit bereits von weitem ansah. Tatsächlich sprach sie mich dann auch an und wir haben uns glänzend unterhalten. Was soll ich sagen, wir waren stark fotografierte Motive an diesem Tag. So mancher Besucher scheint schon Unterschiede zu sehen.