Isenbarth
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Hallo zusammen Wie ja schon in meinem Vorstellungs-Thread geschrieben sind wir auf der Suche nach der richtigen Darstellung für uns.Obwohl „Darstellung“ vielleicht etwas übertrieben ist, da wir ja nur als Besucher auf Märkte gehen und weder einer Gruppe angehören noch irgendwo lagern. Also trifft es „stimmige Gewandungen“ vielleicht eher. Ich habe mich die letzten Wochen nun schon durch das Forum gelesen und auch sonst viel gelesen und recherchiert. Und was wir uns nun ganz gut vorstellen könnten wäre die Familie eines Weinbauern/ Winzers zur Mitte des 14. Jahrhunderts im Oberen Mittelrheintal. Obwohl ich nun schon recht viel gelesen habe, sind aber doch noch einige Fragen offen. Bzw. bin ich mir dann oft nicht sicher, ob ich das so richtig verstanden habe. Deshalb wollte ich euch gerne mal nach eurer Meinung fragen. Hauptsächlich habe ich mich an folgendem Aufsatz orientiert: https://www.regionalgeschichte.net/bibliothek/texte/aufsaetze/volk-weinbau.html Ich nehme mal an, dass mein Winzer ein eigenes Weingut besitzt und evtl noch weitere Wingerte dazu gepachtet hat wie z.B. in diesem Zitat (aus o.a. Aufsatz) erwähnt: „Der wichtigste Typ war ohne Zweifel der bisweilen vielleicht schon in der hochmittelalterlichen Rodungsperiode entstandene oder aus einem Hufengut hervorgegangene Haupterwerbsbetrieb, dessen Betriebsfläche sich aus Eigenland des Winzers oder aus Eigen- und Pachtland zusammensetzte. Der Winzer war in der Regel Eigentümer von Haus, Kelter, Wingerten und weiterem Nutzland (z.B. Gärten) und besaß notwendige Allmendrechte in der Gemarkung, die er zur Deckung des Holzbedarfs in Wingert und Keller und für eine geringe Viehhaltung zur Eigenversorgung nutzte[]. Wirtschaftliche oder rechtliche Bindungen an einen grundherrlichen Betrieb konnten völlig fehlen. Der Anteil des Eigenlandes an der Betriebsfläche war unterschiedlich groß, darf jedoch insgesamt nicht unterschätzt werden. Gelegentlich finden wir in Schenkungsurkunden Hinweise auf den Umfang des Besitzes, wie etwa 1333 als ein Winzer-Ehepaar aus Oberwesel dem Zisterzienserkloster Werschweiler seinen gesamten bisherigen Besitz schenkte, der aus ihrem Haus, drei Wingerten und ihrer beweglichen Habe bestand[]. Zur Erweiterung der Betriebsfläche nahmen viele Winzer jedoch meist 1-4, in einzelnen Fällen auch bis zu 9 Wingertsparzellen von einem oder mehreren Grundherren in Bestand." Kann ich dann davon ausgehen, dass dieser Bauer wohlhabender war, als der durchschnittliche z.B. Getreidebauer, und dass das auch in seiner Kleidung zum Ausdruck kam? Kann ich also z.B. gebleichtes, feineres Leinen verwenden und teurere Farben, als bei den ganz einfachen Bauern-Darstellungen? Was mir momentan so vorschweben würde wäre in etwa folgende Gewandung : Untergewand und Bruche aus (gebleichtem) Leinen und Beinlinge aus Wollstoff. Eine Cotte / Rock (entschuldigt, ich hoffe, die Begriffe stimmen), etwa Oberschenkel- bis knielang. Am Oberkörper enger und am Ausschnitt mit Knöpfen versehen. Ab der Hüfte mit Geren etwas erweitert. Die Ärmel enger und vorne geknöpft. Darüber ein Surcot ( wieder nicht sicher, ob es die richtige Bezeichnung ist) auch bis zum Oberschenkel. Etwas weiter geschnitten. Vorne geknöpft. Die Ärmel weiter und etwas kürzer (evtl innen gefüttert). Ein halblanger Halbkreismantel aus schwererem Wollstoff (evtl. gefüttert) Eine Gugel. Dann noch Gürtel und Gürteltasche aus Leder und ein Messer (evtl. ein Rebmesser dazu). Knöchelhohe, wendegenähte Lederschuhe. Außerdem hat er schon einen Hut (so einen Robin-Hood-Hut), den ich ihm aus grauer Wolle gefilzt habe. Der würde ja evtl. auch passen, oder? Findet ihr das stimmig? Oder sind wir da auf dem falschen Dampfer? Und welche Stoffe und Farben könnten wir eurer Meinung nach verwenden? Schon mal vielen Dank!