Holzkugel unbekannter Nutzung

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Da Museum is bei uns um die Ecke und ich kenn dat net?!! :rolleyes: :love: Hm, bei den Maßen hab ich spontan an so ne Art Boule- oder Pétanque-Kugel gedacht. Weißt ja, das Spiel, dass die alten Männer in Frankreich überall spielen. Das ist aber reine Spekulation. Von wann soll die Kugel sein, weiß man das?
 
Ich denke Spätmittelalter. Jedenfalls ist die Vitrine eher Hoch und Spätmittelalterlastig. Die haben sehr interessante Dinge, gerade Hallstatt, Römer, ein paar sehr schöne romanische Steinreste (Romanische Bauten im Saarland ja sehr dünn gesäht,). Unter anderem eine Hakenbüchse aus dem 15. JHD und noch einiges mehr.
 
Hm, also das Boulespiel gabs damals tasächlich schon.Und war Tholey nicht grundherrlich den Lothringern zugeordnet? In dieses Museum muss ich unbedingt mal gehen :)
 
Lieber Wilfried. Das Bosseln ist den Friesen vorbehalten. Vielleicht noch bei den Ostfalen :) Aber denne ist schon Schluß :) @Firiel Für Bowling ist das Teil zu klein und hat auch keine Grifflöcher. Bin zwar kein SpäMi Experte, aber Wikipedia meint, dass Bowling erst im 19 Jahrhundert aus den USA zu uns gekommen ist. Sozusagen als Weiterentwicklung des Kegelsports. Zum Boule behauptet Wikipedia, dass es im MA in Frankreich vor allem durch dessen Verbote bekannt war. Ich würde mich daher der mehrheitlichen Meinung, dass es sich um eine Boulekugel handel anschliessen. Besonders deswegen, da sie gefüllt wurde um ein bestimmtes Gewicht zu erreichen.
 
Die Kugel ist mehrfach durchbohrt - das deutet auf den Versuch hin, diese ausgewogen zu machen in den 3 Hauptachsen. Wozu sollte man das machnen? Wenn der Schwerpunkt annähernd mittig liegt, dann ist sie berechenbarer zu werfen, ohne, dass man die Physik dahinter verstehen muss. Warum sollte man also eine schwere, berechenbar werfbare Kugel wollen... Boule oder ein ähnliches Wurfspiel liegen natürlich nahe, die Größe ist auch ideal um sie in einer Hand zu halten zum werfen. Das nur eine große und ein paar kleine Kugeln ausgestellt sind, heißt ja nicht, dass es nicht noch andere Kugeln der großen Art gibt, die zusammen ein Boule-Spiel ergeben. Ansonsten könnte es aber auch eine Art Kegeln gewesen sein, oder eine Art Murmeln... Aber das ist nur reine Spekulation.
 
mein ich ja, das Kegeln ;) Bin heut schon hirntot vom Dauernähen an der neuen Cotte. Stammen die kleinen Kugeln aus dem selben Fundkomplex wie die große? Das würd nämlich fürs Boule sprechen... irgendeinen Spiele-Kontext halte ich auf alle Fälle für wahrscheinlich!
 
Genau so sehen hier heute noch die Boßelkugeln aus. Manche nennen das auch Klothschießen (mehr Richtung NF). Die mit 6 cm Durchmesser sind zum weit wegwerfen. Ergänzend dazu gibt's hier das Feld/Straßenboßeln. Die haben dann die ungefähre Größe von Kegel"kugeln"... Bestehe nicht auf Richtigkeit - Dithmarscher sind immer anders Hab ich überlesen, von wann die ist? Ok, und dann auch sehr "Südlich" für´s Boßeln... Kuriosität aus dem Land der Friesen? :rolleyes:
 
Auch wenn es nicht die passende Region ist, aber mich erinnert das an ein Kloot fürs Klootschieten (nein, das ist nix ekliges!) Der Kloot war der Legende nach ein gefrorener Erdklumpen, den die wehrhaften Friesen auf Feinde zu werfen pflegten. Daraus hat sich die Sportart entwickelt, bei der man einen bestimmten Anlauf nehmend eine kleine Rampe zum Absprung nutzt und eine schwere Kugel mit einer speziellen Wurftechnik möglichst weit befördert. Diese Sportart ist weit älter als Boßeln und hat im Laufe der Zeit verschiedene Wurfgeschosse erlebt. Die "moderne" und noch heute genutzte Form ist eine (Apfel-)Holzkugel, die kreuzweise durchbohrt und mit Blei ausgegossen wurde. Die Kugeln sind etwas größer als Faustgroß und asselig schwer. Es lohnt sich mal bei Google nach Klootschieten zu gucken, da gibt es gute Bilder von den von mir beschriebenen Kugeln, die dem Fundstück von Caranfen zum verwechseln ähnlich sehen. Übrigens ist diese Sportart sogar recht weit verbreitet gewesen. Meine Mutter hat zu ihren Schulzeiten als Übersetzerin für eine Irische Klootschiet Mannschaft gearbeitet und als Dank eine irische Kugel bekommen, die sie noch heute im Wohnzimmer auf nem Ehrenplatz liegen hat.
 
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Das ist definitiv das, was bei uns hier oben als Bosselkugel bekannt ist. Taucht auch (gerne mal als reiner Bleikern) in Stadtkerngrabungen auf.
 
Ich komme zwar nicht von ganz soweit oben aber das Ganze sie mir, wie schon mehrfach verdächtigt, nach etwas spielerischem aus. Etwas technisches oder " für den Haushalt " kann ich nicht erkennen, mit an Sicherkeit grenzender Wahrscheinlichkeit auch keine Waffe. Bei den zahllosen Museen in unserem Land, gibt es den keine Vergleichsstücke ?
 
Sieht für mich auch nach der Kugel eines Kegelspiels aus. Zumal die Kegelfiguren , häufig Rinderphalangen, ebenfalls zur Stabilisierung mit Blei gefüllt wurden. Die Größe würde durchaus dazu nicht im Wiederspruch stehen ( auch im Vergleich zu den daneben liegenden Murmeln).
 

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