Ich fahr mal schnell den Müll weg.

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Ulf

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Nach der Räumaktion, mit anschließender Komplettsanierung und der Pannen war an erster Stelle die Aktion Müll entsorgen und Keller einräumen auf der Sollte-mal-erledigt-werden-Liste. Was man dann auch mit Eifer und Elan angegangen ist. Um erst einmal Platz zu schaffen war die Entsorgung der Dinge welche eigentlich weggeworfen werden könnten auf dem Aufräumplan. Ja eigentlich. War doch unter den Dingen mehrere alte Bienenwachskerzenstummel, ein alter Lederbändel und zwei Seitenteile einer alten Schublade aus Hartholz und ein Tonblumentopf. Als die beiden Seitenteile betrachtet wurden, kam die Ansicht, dass das Holz doch eigentlich viel zu schön ist um weggeworfen zu werden und man daraus man eine tolle Wachstafel machen könnte. Ich habe zwar keine Verwendung dafür aber Lust das Projekt durchzuführen. Dazu kam noch der Faktor kleines Engelchen, kleines Teufelchen und innerer Schweinehund. Wobei das kleine Engelchen sagte: „Räum auf, Räum auf“. Das kleine Teufelchen aber „Bastle lieber, Bastle lieber“ Wobei das kleine Teufelchen noch vom inneren Schweinehund mit dem Satz „Eh keine Lust aufzuräumen“ die Oberhand gewann. Stimmergebnis 1:2 was soll man da dann noch machen. 8| Nachdem die beiden Seitenteile in der doch so toll eingerichteten und sauberen Werkstatt auf Maß gebracht und mit dem Stechbeitel ausgestemmt, je zwei Löcher mit der Dreule hineingebohrt und mit dem Lederbändel verknotet wurden, habe ich die Späne in einem alten Tonblumentopf gegeben und angezündet. Anschließend die Holzkohle zerrieben und die Wachstummel von den Dochten getrennt. Das Wachs wurde in den Tontopf gegeben und in einem Wasserbad erhitzt. Das geschmolzene Wachs wurde daraufhin mit dem Rußmehl verrührt. Und… 8o „Oh, nein nicht schon wieder Caos“. „Was ist das?“ Das Zeug wurde nicht schwarz sondern eher so dunkles Grün? „Na dann halt grünes Wachs ist jetzt auch egal. Muss ja nicht A sein“. War der Gedanke. Als das Wachs sehr flüssig war, wurde es in die beiden Holzteile gegossen. Die Teile wurden dann zum abkühlen liegengelassen. Nach dem abkühlen war ich doch sehr erstaunt dass das Wachs tatsächlich noch schwarz geworden war. Ein kleiner Schreibtest mit einem Holzstück und die Wachstafel war fertig. Nur noch die Werkstatt durchfegen und….. Mist der Recyclinghof hat schon zu. Den Rest von Müll kann man ja am nächsten Tag nach der Arbeit mal schnell entsorgen. Am nächsten Tag dann nach der Arbeit erste Schritte in den Keller, da der Recyclinghof nicht mehr lange offen hatte. Schnell zu Stapel der Entsorgung, die Transportkiste bereitgestellt und das nächstbeste Teil im Stapel gegriffen, und? „Oh, ein Stück alter Rinderknochen“ der mal zum Sortiment Kann-man-ja-mal-gebrauchen gelegt worden war, aber dann doch in den Stapel der Entsorgung verbracht wurde. Und es schoss ein Geistesblitz durch den Kopf: Wachstafel, Rinderknochen, Griffel, ab ans Werk. Schnell noch aus den Rinderknochen ein Stück herausgesägt, abgelängt und von vierkant auf achtkant und sechzehnkant mit einer scharfen Ziehklinge zum Rundstab geschabt. Danach noch die Spitze geschabt und am anderen Ende abgeflacht. Der Griffel wurde dann anschließend mit feinem Sand verschliffen und mit einem Stück Leinenstoff poliert. Griffel fertig, Recyclinghof zu und der Erkenntnis, nach der Arbeit ist kein guter Zeitpunkt Müll zu entsorgen. Was zur Überlegung reifte, doch erst den Keller einzuräumen. :whistling:
 
Diese ganzen blöden "Kann ich zwar eigentlich nicht gebrauchen, aber ich hab voll Lust drauf die trotzdem anzufangen" - Projekte... Wer kennt sie nicht... :D Sehr amüsant geschrieben, die meisten von uns dürften sich da problemlos sofort wiedererkennen ^^
 

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