Interesse für Mitteleuropäische Bronzezeit/ Urnenfelderkultur?

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Dago

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Hat hier wer intereesse sich näher mit Sachkultur und Tracht der BZ und des UK in Mitteleuropa zu beschäftigen?
 
Was die Bekleidung für die Bronzezeit in Mitteleuropa betrifft bin ich leider nicht so bewandert. Ansonsten ist dies aber ein spannendes Feld. Vor allem Mitteldeutschland ist da reich an archäologischen Funden. Unter diesem Link findest Du etliches an Literatur. http://www.kontaktform.de/museumsshop/shop/frameset.htm Auch unter der Rubrik "Veröffentlichungen" findest du ein pdf- Dokument zum runterladen. Lohnt sich es zu durchstöbern! Besonders zu empfehlen ist der Austellungskatalog "Der geschmiedete Himmel", sowie die Bände "Archäologie in Sachsen- Anhalt". Vor allem die den Bau der B6n begleitenden Veröffentlichungen. Hier sind viele diese Zeit zuzuordnenden Funde gemacht worden. Wenn Du Dich noch noch zwei bis drei Jahre geduldest, wird es hier in Sachsen- Anhalt zwei spektakuläre Ausgrabungen in diesem Zeithorizont geben. Leider darf ich nicht mehr dazu schreiben. Sonst bekomme ich da Stress! ;(
 
Danke, für den Tipp. wobei bei mir Mitteldeutschland nicht so ( noch nicht, Frau ist aus Thüringen und will mal was Heimatliches machen, bin da noch nicht wirklich fündig geworden) im Fokus liegt. Wir sind zur Zeit eher auf das Rheinmaingebiet und Nordbayern, sowie Niederbayern fixiert.
 
Hallo Dago, ich hab natürlich Interesse! Ich bin die mit dem passenden Museum ;-), wäre schön, wenn ihr mich wirklich mal besuchen kämt! http://echo-zum-sonntag.de/news.php?id=12360 Eine offizielle Publikation ist leider erst in Arbeit, aber wenn du was bestimmtes wissen möchtest, dann kann ich versuchen, das weiterzuleiten.
 
Die Bronzezeit ist sehr interessant! Zur Kleidung: Als Schuhe dienten Bundschuhe. Hosen waren zu dieser Zeit noch unbekannt. Als Material für die Kleidung benutzte man Schafwolle. Diese wurde sehr fein gesponnen dabei aber stark gekräuselt. Der Stoff wurde in Tuchbindung gewebt. Durch walken entstand dann ein Wollvlies. Quelle: Trachten der Eisenzeit von K. Schlabow
 
K. Schlabow hat auch zwei Werke über die Kleidung der Nordischen älteren Bronzezeit geschrieben, dort sind komptete Kleidungsätze für Männer und Frauen aus Dänischen Baumsärgen erhalten.Die bekanntestes dürften die Frauenkleidung des Egtved Fundes sein, Schurrminirock und Bluse. An Literatur magelt es hier bei uns nicht, die Region wurde durch die sog. " Frankfurter Schule" in den 70 und 80 ger Jahren gut dokumentiert ( in der Reihe Prähistorische Bronzefunde) und Hessen, Baden Württemberg und Bayern bringen jährlich Jahrbücher mit den Funden des letzten Jahres raus, für Unterfranken gibt es sogar ein eigenes. Gerade das Oberfränkische Gräberfeld Grundfeld / Reuendorf warin den letzten Jahren sogar für Bekleidungsbefunde recht ergiebig. Hallo Tjorven, ich muss erstemal schauen wann sich nächstes Jahr mal was ergibt, um zu euch zu fahren.
 
Die Bronzezeit ist sehr interessant! Zur Kleidung: Als Schuhe dienten Bundschuhe. Hosen waren zu dieser Zeit noch unbekannt. Als Material für die Kleidung benutzte man Schafwolle. Diese wurde sehr fein gesponnen dabei aber stark gekräuselt. Der Stoff wurde in Tuchbindung gewebt. Durch walken entstand dann ein Wollvlies. Quelle: Trachten der Eisenzeit von K. Schlabow
DOch trotzdem sie keine Hosen kannten, waren sie dem frühen mittelalter, sowie der antike um einiges vorraus, denn sie kannten bereits den knopf. der erst wieder im hohen mittelater an kleidungsstücken zu finden ist. Forschungsliteratur zum Sachsenspiegel
 
Hier ein Link, der mir bei meiner Hausarbeit zum Thema textiler Tracht in der nordischen BZ geholfen hat: http://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/1999/186/html/Dokument2.htm Wenn man auf die nächste Seite will einfach ganz nach unten scrollen und auf den blau markierten Link klicken. Fand das wesentlich angenehmer zu lesen als den Schlabow, da kriegt man anch ner Zeit echt die Krise (so Sachen wie "germanische Tuchmacher der Bronzezeit", oder das Färben mit Pflanzen als "wahre Hexenkunst" bezeichnet). Wobei die Aufarbeitung an sich dennoch recht gut ist (wenn er denn da nicht wieder irgendwo was hinzugedichtet hat).
 
Ja, die Nordische Ältere BZ ist von den Textilfunden einfach genial Belegt. Schwieriger wird es im Süden, da die Lage von Metallbesätzen eine etwas andere Frauentracht vorgibt. Schön sind die relativ neuen Funde aus dem Grundfeldgrab 165, wo ein Textiler Gürtel sowie ein " Kleidabdruck" im Boden erhalten blieb. Bei dem Beitrag der Uni Hamburg ist die Lage der Metallteile leider nur sehr Schematisch wiedergegen. Bei genaueren Zeichnungen kann man durchaus Kleidersäume und Gürtel nachvollziehen.
 
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