A.v.w.de
Well-known member
Schon lange wollte ich mich mal endgültig an einen Interpretatonsversuch des Ärmelfundes heranwagen und nach etlichen Anläufen ist dabei folgendes herausgekommen. Der Ärmel besteht aus 3 Teilen, 2 der eingesetzen Teile sind andersfarbig, sprich dunkler. Die obere Kante vom Ärmel ist ausgefranst, so das man nicht mehr vollständig erkennen kann, wie es aussah. Hinzu kommt, das der Ärmel partiell oben und unten eingelaufen ist, weil der Ärmel als "Teerlappen mißbraucht" wurde. Und doch läßt sich erkennen, das es mal ein schmaler, recht enger Ärmel war. Die Gesamtlänge vom Fund beträgt noch 58 cm, und die Rundung des oberen Armabschnittes verläuft an der Kante mittig nach unten und seitlich wieder höher. Ärmelrekonstruktion nach Inga Hägg Nun war schon beim 1. Mal, als ich mir den Schnitt ansah, mein Gedanke, das die Teile a und b erst später eingesetzt wurden, d.h. das der eigentliche Ärmel durchaus einteilig war. Denn mir fiel auf , das die Teiel a und b sich im unteren Ärmelbereich und dann noch an der Armausseinseite befinden und das Teil b sich auch noch besonders im Ellbogenbereich befindet. Meine Schlußfolgerung war dann, das sich gerade bei einem engeren Ärmel hier ein größerer Verschleiß, bzw. Abnutzung befindet. Und auch Inga Hägg schreibt, das sie es nicht ausschließt, das diese Teile erst später eingesetzt wurden. Desweiteren die obere Armkugel, oder das, was noch davon vorhanden ist. Ich kenne von späteren Ärmelschnitten ähnliche Rekonstruktionen, nur das da dann noch mit mehr Keilen teils gearbeitet wird. Ich hatte mal vor gut 10 Jahren einen solchen Ärmel für eine Bekannte für ihr Unterkleid des Hochzeitskleides genäht gehabt. Leider habe ich mir damals keine Kopie vom Schnittmusterteil des Fundes gemacht gehabt, nachdem der Ärmel genäht wurde von mir, weiß nur noch, das es ca. Mitte 12 Jh. war. Aber auch Inga Hägg nimmt Bezug auf den Herjolfnes Fund aus dem 13. Jh. (Die Textilfunde aus dem Hafen, Seite 172). Daher bin ich auf folgende Rekonstruktion gekommen: Ärmelschnitt - Rekonstruktionsvorschlag Den Ärmel zu konstruieren ist nicht einfach und müßte wohl vor allem auch im oberen Bereich weit genug gemacht werden, damit man noch reinkommt. Und es ist eine Konstruktion, die von den üblichen Ärmel aus dieser Zeit stark abwweicht, aber ich habe die starke Vermutung, das es die Vorläuferversion der späeren Ärmel sein könnte. Und wie gesagt, es ist meine Interpretations- und Sichtweise, andere kommen möglicherweise zu anderen Schlußfolgerungen, aber ich wollte sie euch hier trotzdem einmal vorstellen. Auf meiner Seite kann man das dann natürlich auch nochmal so sehen. Edit: merke mal wieder, daß das Verlinken der Bilder mit "meinem " Upload- Anbieter nicht mehr funktioniert :cursing: Deswegen kann ich die Bilder nur noch als Anhang hier einstellen....
Anhänge
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: