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Firiel
Guest
Hallo! Im Medieval Clothing and Textiles 5 findet sich ein interessanter Beitrag zu kirchlichen Kleiderordnungen v.a. im 13./14.Jh. in Italien. Soweit war alles auch klar und logisch, aber mir ist ein Detail einer Kleiderordnung aus 1279 (hab leider das Buch heute Rotschopf geborgt, also ich hoffe die Zeit stimmt, war jedenfalls gg. Ende des 13. Jh) nicht aus dem Kopf gegangen: Und zwar sollen laut dieser Kleiderordnung "vorne offene Kleider" verboten worden sein. Nun war natürlich mein erster Gedanke: gut, vielleicht soll damit an Schnürungen angespielt werden, mir ist aber so früh für die Zeit nicht wirklich ein geschnürtes Kleid bekannt, bzw. wenn max. geknöpft v.a. in Frankreich, und selbst dann sind die Cotehardies erst in den Anfangsschuhen, eher bei Männern als Frauen aufscheinend, und so der eigentliche Boom ging erst mit 1300-1330 los, also sicher noch keine so allgemeine Mode, dass die Kirche dem Bürgertum das Tragen verbieten müsste (denn die Ordnung galt v.a. fürs städt. Bürgertum). Also wenns unwahrscheinlich wäre, dass es sich dabei um ein vorne geschlitztes Kleid handelt, um was dann? Einen tiefen Ausschnitt? Ein Höllenfensterkleid mit sehr tiefen Einschnitten? Bin für alle Text-, Bild-, Interpretationsanregungen dankbar!