Kleidung einer Fürstäbtissin um 1265

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gerald von ameningen

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Ich hab' da mal ein paar Fragen ... Beim nächsten Mittelaltertag in Sargans wollen wir eine Rahmenhandlung einbauen: Im Mai des Jahres 1265 reist die Fürstäbtissin des Kanonissenklosters Schänis, Adelheid III von Sigberg, mit ihrem Gefolge nach Pfäfers, um mit dem Abt des dortigen Klosters wichtige Geschäfte zu besprechen. Ihr Weg führt sie durch Sargans, wo an diesem Tag Markt gehalten wird. Adelheid wird in ihrem Reisewagen von einer kleinen Anzahl Kanonissen und Dienerinnen begleitet. Zum Schutz ihrer bedeutenden Herrin reiten die Ameninger hoch gerüstet und unter Waffen mit dem Tross. So weit unser Plan. Wir wollen die Adelheid und ihre Begleiterinnen natürlich möglichst historisch korrekt darstellen, aber meine Recherchen zu ihrem Erscheinungsbild stecken fest. Ich wäre für eine kompetente Hilfestellung sehr dankbar. Was ich bisher herausgefunden habe: Adelheid : Über Adelheid ist nur bekannt, dass sie aus einem Feldkircher Adelsgeschlecht der Sigberger stammt, vermutlich 1262 Fürstäbtissin in Schänis wurde und 1271 starb. Geschichte des Klosters Schänis: - zwischen 814 und 822/23: Gründung als Eigenkloster des Grafen Hunfrieds von Rätien, eventuell mit „Starthilfe“ oder sogar als Tochtergründung des Damenstifts St. Stephan in Strassburg. - bis 1045: Regeln und Lebensform im Kloster sind unbekannt, die Vermutung, dass sie zunächst nach der Bendektinerregel lebten, lässt sich nicht bestätigen - 1045: König Heinrich III verleiht dem Kloster Schänis freie Äbtissinnenwahl und königliche Immunität; die Gerichtsbarkeit wird direkt dem König unterstellt - nach 1045: das Kloster ist ein weltliches Kanonissenstift - vor 1057: zeitweise Einführung der Augustinerregel - nach 1200: das Kloster ist wieder ein weltliches Kanonissenstift und bleibt es bis zu seiner Auflösung - 1811: das Kloster wird aufgelöst Castvögte des Klosters Schänis (die Quellen nennen teilweise unterschiedliche Jahreszahlen): - 814/823 – 1018/1045: Graf Hunfried von Rätien (der Stifter des Klosters) und seine Erben, die „Edlen von Schänis“ - 1018/1045 – 1172/73: die Grafen von Lenzburg - 1172/73 – 1264: die Grafen von Kyburg - 1264 – 1438: die Grafen von Habsburg Nun meine Fragen: - Gehe ich recht in der Annahme, dass Adelheid einem Orden hätte angehören müssen, um überhaupt Fürstäbtissin eines Kanonissenklosters sein zu können? - Falls ja, welchem Orden hätte Adelheid dann wohl angehört? - Welche Kleidung hätte Adelheid auf einer solchen Reise Ende Mai getragen? - Welche Kleidung hätten die Kanonissen getragen? Immerhin waren sie weltliche Damen adliger Herkunft. - Wäre die persönliche Dienerin Adelheids eine weltliche Magd oder eine einfache Ordensschwester gewesen (eine Kanonissin dürfte kaum in Betracht kommen)? Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen
 
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Soweit mir bekannt ist lebten die Kanonissen zwar in religiöser Gemeinschaft zusammen, ohne jedoch wie die Orden lebenslange Gelübde abzulegen. Sie verzichteten auch nicht auf Eigentum (allerdings stellten sie es meist unter die Verwaltung des Stiftes) oder Erbansprüche und durften das Stift wieder verlassen, z.B. um zu heiraten. Allerdings gab es da durchaus Grauzonen und fließende Übergänge zu den nach Ordensregel zusammenlebenden Klöstern. Als Fürstäbtissin stand die gute Adelheid einem reichsunmittelbaren Stift vor, was viele Privilegien bedeutete - unter anderem Lehnsfreiheit und Landeshoheit in ihren eigenen Gebieten - somit wäre sie den Reichsfürsten gleichgestellt. Also auf jeden Fall eine hocheinflußreiche Persönlichkeit, die mit entsprechender Prachtentfaltung reisen und auftreten wird. Ob und zu welchen Gelegenheiten die Äbtissin und ihre Damen Habit trugen war bei den einzelnen Stiften unterschiedlich geregelt, vielleicht lässt sich da in den Aufzeichnungen von Schänis noch etwas finden? Ich meine mich zu erinnern, daß die Damen außer zu den vorgeschriebenen Gebets- und Gottesdienstzeiten weltliche Kleidung trugen. Persönliche Dienerin der Fürstäbtissin wird vermutlich keine einfache Magd gewesen sein sondern eher ihre eigenen Damen....Ordensschwester vermutlich eher nicht (s.o.) Auf jeden Fall klingt das Ganze sehr interessant....wenn Ihr doch nur nicht soo weit weg wärt, ich würde mir das zu gern anschauen.
 
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Den Ausführungen von Katharina kann ich nur beipflichten. Meine Recherchen bzgl. Kanonissen ergaben das deutlich weltlich geprägte Leben statt strenger Klausur. Sie hätte demnach Kleider getragen, die einer derart hohen Person zugestanden hätten. Eben so wie Katharina oben schrieb.
 
Vorweg, ich schieße hier jetzt mal ins Blaue und wenn es völlig falsch ist, lösche ich diesen Kommentar ganz schnell. Dann schon mal sorry für mein einmischen. Eigentlich wollte ich nur zwei Links einwerfen, aus denen man evtl. andere Fürstabtissinen zum Vergleich ziehen kann, sofern man dazu weitere Informationen findet. guide2womenleaders 1 guide2womenleaders 2
 
Ich werfe mal ein paar ganz böse Punkte ein: Welches Bild soll den bei den Zuschauern erzeugt werden? Wie gut ist die Moderation? Welches wichtige Geschäft führt die Dame aus dem Stift, das nicht vom Vogt erledigt werden wollen würde? Für letzteren hätte ich einen Vorschlag: Entweder der Vogt (oder ein Beauftragter) ist dabei und die Eskorte sind seine Leute, oder die Äbtissin ist auf dem Weg zu einer Familienfeier (bei der natürlich auch Politik gemacht wird). Letzteres fände ich passender. Vielleicht die Heirat einer Schwester/Nichte oder die Taufe eines Neffen. Die beiden ersten Punkte sind wesentlich, weil bei Stift und Äbtissin fast jeder an schwarz gekleidete Nonne denkt und bei farbigen Kleidern schnell das altbekannte Bild vom verlotterten Ordensleben mit saufenden Mönchen und eitlen Nonnen alles andere überdeckt. Fänd ich blöd. Ansonsten bin ich bei den anderen: Nach 1250 in einem weltlichen Damenstift auf jeden Fall ganz normale Adelskleidung und Gesinde. Je nach persönlicher Einstellung der Äbtissin kann auch mal Seide und Stickereien bei der Oberbekleidung zeitweise verboten sein und schlichter Kopfputz/Gebende/evtl. mit Schleier angeordnet. Ordensschwestern können gar nicht in ein Stift eintreten, denn sie sind an ihren Orden und dessen Häuser gebunden. Kanonissen leben auf eine an Regeln (Canones) gebundene Art zusammen, mehr nicht. Und in den Canones heißt es meist nur, dass man einfache Kleidung tragen und sich nicht über Kleidung streiten soll. Auf Abbildungen, gerade Grabplatten, begegnen die Kanonissen dann in einer betont frommen Kirchen-/Kapiteltracht. Das sieht schon absichtlich "nonnich" aus, wurde aber nicht durchgehend getragen. Als Vergleich: Zur Mitte des 13. Jh. haben die regulieren Kanoniker der Domkirchen begonnen das Zusammenleben auf ein gemeinsames Mittagessen und Kapitelsitzungen zu reduzieren. Ansonsten wohnte man da schon in eigenen Häusern, die immer mehr zu Höfen ausgebaut wurden.
 
Vielen, vielen Dank erst mal Euch allen für alle Eure fundierten Antworten! Das Kloster Schänis ist für uns Ameninger deshalb so bedeutungsvoll, weil die kleine Gemeinde Mols am Walensee, in dem unser Flurstück Ameningen liegt, 1178 erstmals als dessen Besitz erwähnt wird. Das jedoch nur nebenbei. Trotz des fürstlichen Status und der damit verbundenen Reichsunmittelbarkeit tritt das Kloster Schänis kaum in Erscheinung. Ja, es sank sogar zur Bedeutungslosigkeit herab, bis die Lenzburger die wirtschaftliche Situation durch mehrere Schenkungen verbesserten. Interessanterweise taucht weder Adelheid noch ihre Vor- oder Nachfolgerinnen in den von Gortrop verlinkten Auflistungen (speziellen Dank hierfür!) auf. Auf Deine Fragen, Heidensohn, antworte ich wie folgt: Welches Bild soll bei den Zuschauern erzeugt werden? Vielleicht hätte ich die beabsichtigte Szene bzw. Rahmenhandlung detaillierter beschreiben sollen, dachte aber nicht, dass dies für meine Frage nach dem Erscheinungsbild von Bedeutung ist. Ich rechne aber mit Eurer totalen Verschwiegenheit, denn schliesslich sollt Adelheids Ankunft und Aufenthalt in Sargans eine Überraschung sein! Jedenfalls kommt Adelheid mit ihrem Gefolge eher zufällig während des Markttages durch Sargans, als ihr Reisewagen ausgerechnet mitten auf dem Marktplatz eine Panne hat, der sie zu einem ungeplanten, mehrstündigen Aufenthalt zwingt, während die Panne behoben wird. Die Besucher sollen an der Grösse des Trosses, dem Erscheinungsbild und Auftretens Adelheids und ihres Gefolges sowie den Reaktionen der entsprechend gebrieften anderen Teilnehmer erkennen, dass hier eine bedeutende Persönlichkeit und Äbtissin erscheint. Mehr nicht. Wie gut ist die Moderation? Wir haben keine Moderation an unserer Veranstaltung. Gerade deshalb ist für uns das selbsterklärende Erscheinungsbild Adelheids und ihres Gefolges so bedeutungsvoll. Siehe Antwort auf die erste Frage. Welches wichtige Geschäft führt die Dame aus dem Stift, das nicht vom Vogt erledigt werden wollen würde? Das bleibt das Geheimnis Adelheids und des Abtes von Pfäfers, das die beiden niemandem anderen offenbaren wollen. Aber, was mir aus den Antworten noch nicht klar geworden ist: Wäre Adelheid ebenfalls eine Kanonissin oder eine Ordensangehörige gewesen? Oder anders herum gefragt; War es zu diese Zeit überhaupt möglich, dass eine Kanonissin das Amt einer Äbtissin hätte übernehmen dürfen? Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen P.S.: Das leidige Problem mit den grossen Entfernungen kenne ich. Aber, wir beabsichtigen ein Video von der Veranstaltung zu machen, das wir gerne mit Euch teilen werden.
 
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Das Problem, das ich sehe (vielleicht bin ich da aber auch etwas übersensibel) ist, dass das Auftreten von Kanonissen eben nicht selbsterklärend ist. Selbst Du hast ja trotz Recherche und Vorkenntnisse noch die Vorstellung, dass Kanonissen, bzw. ihr Äbtissin einem Orden (im Sinne eines Mönchs-Orden) angehören. Kanonissen (und auch nicht ihre Leiterin, egal mit welchem Titel) sind keinem Mönchs- oder Nonnenorden zugehörig. Die einzelnen Stifte sind untereinander auch nicht organisiert oder abgesprochen. Die Vorstellung eine Nonne als Leiterin eines Kanonissenstifts einzusetzen wäre aus mittelalterlicher Sicht abstrus und die Kanonissen würden sich auch (mit der Unterstützung ihrer Familien) kräftig bei Bischof, Erzbischof und Papst beschweren. Man hat eine allgemeine ungefähre Vorstellung wie ein "angemessener" Lebenstil aussieht (zusammen in einem Gebäudekomplex leben, nur eine persönliche Dienerin pro Kanonisse, zu den Gebetszeiten gemeinsam in die Kirche, gemeinsam Essen und sich von Männern fernhalten, kein Luxus), die Umsetzung ist Sache der jeweiligen Leiterin, bzw. des geistlichen Betreuers (meist ein Beauftragter des Ortsbischofs). Das bedeutet, dass weder eine reisende Äbtissin, noch ihr Gefolge für moderne Betrachter als solche erkennbar sind. Sie sehen aus wie adelige Damen auf Reisen mit Gefolge. Keine Kutten, keine Habite, ok: Gebende mit Schleiertuch und lange Kleider werden von modernen Betrachtern leider irgendwie oft automatisch als "Nonne" klassifiziert...). Als (welt-)Geistlicher ist eigentlich nur der mitreisende Beichtvater erkennbar - der hat dann nämlich Tonsur. Selbst für mittelalterliche Menschen war der Zug aber wohl erstmal nur als "hochrangige Herrschaften" identifizierbar. Und dann setzt die Mundpropaganda ein.
 
Eine Kanonisse ist keine Nonne. Ich vereinfache das mal - und Heidensohn bitte berichtigen, wenn ich falsch liege. Nonne = Orden z.B. Benediktinerin = Klausur = kein Kontakt zur Öffentlichkeit, zur Familie, strenge Ordensregeln. Eine Kanonisse gehört keinem Orden an, sie lebt ein Leben unter Frauen aber nicht in Klausur. Die Äbtissin eines Kanonissenstiftes wäre auch eine Kanonisse. Als Beispiel: Mathilde von Quedlingburg. Sie ist die Tochter von Kaiser Otto I. und Adelheid von Burgund. Ihre Eltern bestimmten sie zur ersten Äbtissin von Quedlinburg. Als Elfjährige wurde sie 966 von allen Erzbischöfen und Bischöfen des Reiches zur Äbtissin geweiht. Papst Johannes XIII. bestätigte die Weihe im April 967. Während die Kaiser in Italien weilten, übte Mathilde als metropolitana nördlich der Alpen die Funktion der Reichsverweserin aus. Beim Stift Gandersheim ist der Begriff so erklärt: Das „Kaiserlich freie weltliche Reichsstift Gandersheim“ war eine Gemeinschaft unverheirateter Töchter hochadliger Familien, die in diesem Frauenstift ein gottgefälliges Leben führen wollten. Der Begriff „weltlich“ ist dabei als Gegensatz zu „klösterlich“ zu verstehen, nicht als Gegensatz zu „kirchlich“ im heutigen Sinne. Die Bewohnerinnen hießen „Kanonikerinnen“ bzw. „Kanonissen“; nach der Reformation wurden sie auch als „Stiftsdamen“ bezeichnet. Sie verfügten über Privatbesitz und legten kein ewiges Gelübde ab, konnten also jederzeit aus dem Stift austreten. Die Ottonischen und Salischen Kaiser weilten mit ihrem Gefolge häufig in Gandersheim. Es war also keineswegs ein beschauliches und weltabgewandtes Leben, das die Kanonissen führten. Neben der Memoria für die Gründerfamilie war eine der Aufgaben der Kanonissen und damit des Stifts die Ausbildung und Erziehung von adligen Töchtern. Dabei brauchten die Schülerinnen nicht zwingend selbst Kanonissen zu werden.
 
Dass eine Kanonissin eine weltliche Stiftdame ist und damit keinem Orden angehört, habe ich schon begriffen. Ich war lediglich unsicher, ob die Äbtissin ebenfalls eine Kanonissin hätte sein können, deshalb auch meine allererste Frage. Nun habt Ihr beiden dies mit grösster Klarheit beantwortet und ich danke Euch sehr dafür! Heidensohn, der begleitende Beichtvater interessiert mich doch noch sehr. Du schreibst „weltlich“, wenngleich auch in Klammern. Wie ist das zu verstehen? Und welche Kleidung hätte er getragen? Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Beichtvater mit den Damen und Dienerinnen im Reisewagen mitgefahren und nicht geritten oder gar gelaufen wäre? Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen
 
Hier noch ein Link zu einer evtl. interessanten Lektüre: Google Books Das Reichsstift Quedlinburg Ab Seite 70 geht es um die Äbtissin Auch wenn es hierbei nicht um dein Kloster geht, werden für Quedlinburg viele Hinweise gegeben, die eventuell auch auf andere Klöster übertragen werden könnten. Vielleicht finden sich ja auch in den Quellenangaben weitere Möglichkeiten der Recherche. Edith: Hier noch mal ein Link aus Tempus-Vivi.net in dem es auch um die Kleidung von Kanonissinen geht. http://www.tempus-vivit.net/taverne/thema/1397 Dort hat auch jemand weitere Quellen benannt, die evtl. hilfreich sein können.
 
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Nun meine Fragen: - Gehe ich recht in der Annahme, dass Adelheid einem Orden hätte angehören müssen, um überhaupt Fürstäbtissin eines Kanonissenklosters sein zu können? - Falls ja, welchem Orden hätte Adelheid dann wohl angehört?
Ich habe dazu nur ein paar Hinweise gefunden. Kanonissen oder auch Chorfrauen in diesem Fall :
Kanonissen (Chorfrauen) (der Begriff taucht erst im 11. Jahrhundert auf) sind definiert als Frauen, die in einem Frauenstift ein gemeinschaftliches religiöses Leben unter einer Äbtissin führen, ohne an eine monastische Gemeinschaft gebunden zu sein (Institutio sanctimonialium Aquisgranensis, Aachener Institution von 816). Privatbesitz war erlaubt, das Erbrecht war uneingeschränkt und die Stiftsdamen/Kanonissen durften abgetrennte Wohnungen mit einer Dienerin bewohnen, d.h. es handelte sich in der Regel um Adelige. Die anfangs noch recht häufigen Doppelstifte von Chorherren und Chorfrauen wurden im Laufe des Hochmittelalters mehr und mehr aufgelöst, wobei meist die Stiftsdamen (Kanonissen) weichen mussten und die selbstwählbare Äbtissin durch einen vom Bischof oder Abt ernannten Prior oder Propst als Vorsteher ersetzt wurde. Gehörten die Damen eines Stifts überwiegend dem Hochadel an, blieb es meist bei der Leitung durch eine Äbtissin aus diesen Kreisen.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kanoniker)
- Welche Kleidung hätte Adelheid auf einer solchen Reise Ende Mai getragen? - Welche Kleidung hätten die Kanonissen getragen? Immerhin waren sie weltliche Damen adliger Herkunft. - Wäre die persönliche Dienerin Adelheids eine weltliche Magd oder eine einfache Ordensschwester gewesen (eine Kanonissin dürfte kaum in Betracht kommen)?
Der Kanonissenstift Schänis soll eine Tochtergründung des Damenstifts St. Stephan in Strassburg gewesen sein. In dem Buch "Die alten Trachten der männlichen und weiblichen Orden sowie der geistlichen Mitglieder Ritterlicher Orden von Franz von Sales Doyè" wird die Tracht der Kanonissen von Homburg und Strassburg wie folgt beschrieben:
Kleid schwarz mit ebensolchem Weihel, weißer Wimpel; im Chore Schleppmantel mit Hermelin gefüttert, schwarze Schuhe.
Da Autor und Buch noch aus dem 19. / Anfang 20. Jahrhundert stammen darf man die gemachte Aussage nicht als unumstößlich sehen. Da tauchen dann doch viele Fragen auf. Wie sah das 1265 mit dem schwarz färben aus? Oder war es sehr dunkles Wolltuch, das für das Kleid und den Weihel (Schleier) verwendet wurde. Auch den Schleppmantel (Mantel mit Schleppe) mit Hermelin gab es sicherlich zu dieser Zeit nicht für jeden, mutmaße ich jetzt mal. Der Autor des oben genannten Buchs bezieht sich seinerseits auf folgende Quellen: P. Hippoyte-Hélyot, Ausführliche Geschichte aller geistlichen und weltlichen Kloster- und Ritterorden für beiderlei Geschlecht von 1753 L. E. D. Brockoff, Das Klosterleben in der heiligen katholischen Kirche von 1815 J. K. Wietz Abbildungen sämtlicher geistlicher Orden männlichen und weiblichen Geschlechts in der katholischen Kirche von 1821
 
Jehanne und Gortrop, auch Euch ein ganz grosses „Dankeschön“ für Eure wahrhaft hilfreichen Antworten. Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen
 

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