Knöpfe mit Knopfloch - gibt's dafür Nachweise?

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Hendrik1975

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Irgendwie vermisse ich bei der Wiki-Bekleidung die Kombination aus Knopf und Knopfloch... Man sieht eigentlich immer nur Knöpfe mit Schlaufe auf der Gegenseite... Was mich dabei immer wundert, dass Knopflöcher an sich doch bekannt waren. Zum Beispiel bei den Wendeschuhen mit den Knebelknöpfen. Die wurden ja auch durch einen Schlitz (also im Prinzip ein Knopfloch) geführt. Ebenso die Klappen mancher Taschen. Auch hier ein Knopf mit Schlitz im Gegenstück. Warum findet man dieses Prinzip nicht auch an der Kleidung? Oder habe ich das bisher nur übersehen? Habt Ihr dazu noch Informationen in petto?
 
Die meiste Kleidung ist ja kaum erhalten. Vermutlich wurde auch viel bei den ganzen Interpretationen "mittelalterifiziert" indem man es etwas anders machte als heutzutage. Das sieht für uns einfach exotischer aus. Z.B. der Birka Mantel hat evtl Knöpfe gehabt...oder auch nicht. Man weiß es schlichtweg nicht. Du kannst also durchaus einen mit Stoffknöpfen oder Hornknöpfen nähen und es ist immer noch 100% authentisch - denn wenn wir uns nur daran halten was gefunden würde gäbe es nur ein paar Fetzen mit denen wir uns Kleiden dürften und alle würden wie ein Nordischer Tarzan aussehen. Natürlich gibt es auch Kleidungsstücke, bei denen praktisch kaum Möglichkeiten zulässig sind, wie z.B. der Thorsberghose. Allgemein wird leider sehr wenig bei den Interpretationen variiert, bei denen wenig gefunden wurde. Irgendjemand stellt eine Möglichkeit dar und die wird in der "Mittelalterszene" als die korrekte verwendet.
 
Die Fundstücke die eingenähte Knopflöcher enthalten, haben tatsächlich oft die Knopflöcher weit an der Kante : zB bei Herjolfness (Schweden) aus dem Spätmittelalter. Bei der Skoldehamn Untertunika (HoMi Norwegen) gibt es ein perlenförmiges Knöpfchen, das Gegenstück ist ein ausgerissenes Bändchen, kein Knopfloch. Bei manchen Details wundere ich mich auch warum sie nicht früher erfunden wurden, oder verschwanden, wie im Homi der Hintern aus der Hose. Gabs schon und ist dann über 100 Jahre ganz weg. Oder warum haben die Klamotten keine eingenähten Taschen ? Wäre doch alles so bequem und einfach. Manche Dinge muss man wohl einfach so nemen wie sie sich belegen lassen, bis man etwas Neues belegen kann. Leder hat so ganz andere Eigenschaften wie ein gewebtes Textil und letztenendes reden wir hier über Mode, die muss nicht immer logisch oder praktisch sein. Vielleicht meldet sich ja noch Jemand der tatsächlich tief im Thema Wikingerzeitliches Schneidern und Fundstücke ist, und noch ein Knopfloch aus dem Hut zaubert. (spannend für mich sind die Gewebe, da interessieren mich die Details nur am Rande weil es nicht meine Zeit ist)
 

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