Kopfbedeckung Schütze 11. Jahrhundert

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E

Eckbertus

Guest
Hallo, ich arbeite gerade an einer Darstellung eines Englischen/Walisischen Langbogenschützen anfang des 11. Jahrhunderts. Leider finde ich keine angaben zu Kopfbedeckungen. Hat jemand von euch einen Rat?
 
Da gibt es hier bestimmt ein paar Hastings-Vernarrte die dir mehr sagen können zum angelsächsischen Mützenstandard der Zeit. Die normannischen Bogenschützen tragen auf den Abbildungen oft die "Schlumpfmütze" - ich denke eine einfache Wollmütze, genäht aus 4 Dreiecken, oder eine Naalbindingmütze gehen. Aber vielleicht kriege ich auch gleich Haue, und es kommt noch jemand mit was ganz anderem...
 
Ich denke, dass Du mit Bundhaube und Gugel nich viel falsch machen kannst für die meisten Zeiten. die nich allzu früh oder allzu spät sind.
 
Ich kann mich täuschen, aber gerade die Bundhaube ist für das 11. Jhdt. doch nicht wirklich üblich - oder?!
 
Die Bundhauben kamen meines Wissens auch erst später auf. Bei der Gugel bin ich mir nicht sicher seit wann es sie gibt...
 
Bundhauben und Gugel kenne ich u.a. aus einigen englischen Psaltern für das 12. Jhdt. - für beide ist mir kein eindeutiger Bildnachweis/Nachweis überhaupt für das 11. Jhdt. bekannt. Wurde in Haithabu nicht eine Art Kapuze (Fragmente) aus dem10, Jhdt.?! ausgebuddelt - nicht meine Zeit, nur mal irgendwo gelesen - ansonsten kenn ich da nix, wenn da jemand was hat, bitte melden :)
 
Also die Gugel in natürlich immer etwas anderer Form gab es als z.B. Cucculus ja schon in der Römerzeit (nicht zu verwechseln mit der Cuculle). Bei Bundhauben bin ich mir jetz auch nich so sicher aber ich meine auch ähnliche Dinge schon auf früheren Abbildungen gesehen zu haben. Ich meine dass etwas gab, dass der Phrygischen Kappe sehr ähnlich sah aber da meinen wir vllt. auch beide (Leo und ich) die Schlumpfmütze. Gruß, Wolf
 
Das 11. ist nicht so meine Zeit. Aber schau doch mal beim FFC1066 die haben Kitguides für Ihre eigenen Mitglieder, ich weiss allerdings nicht, ob was über Kopfbedeckungen mit dabei ist.
 
Hallo Ne Gugel kann ich mir aus einem anderen Grund nur schlecht vorstellen: Die Teile behindern leicht mal die Sicht. Sind also für nen Bogenschützen (und eigentlich für jeden Kämpfer) recht unpraktisch. Auf dem Teppich von Bayeux sind Bogenschützen mit Helmen, Mützen und ohne Kopfbedeckung zu sehen. Das müsste Zeitlich ja etwa passen (oder?) Auf dem Teppich ist aber nur ein angelsächsischer Bogenschütze abgebildet. Die Anderen sind alles Normannen. Im Buch "Der gefiederte Tod" ist auf Seite 38 ein wallisischer Bogenschütze ohne Kopfbedeckung abgebildet.
 
Gerade für das 11. Jhd, müssten wir von die mal wissen, ob wir hier vor oder nach 1066 ausgehen müssen? Der walisische und angelsächsische Bogenschützen werden sich vermutlich nicht all zu sehr unterschieden haben, aber eben der Normannische. Mit der Invasion gab es eine ganze Welle von Änderungen, wohl auch in der Mode, bzw Bekleidung. Bei einem Bogenschützen ist jetzt die Frage, da bin ich nicht ganz so auf dem laufenden. Erstens, waren die in traditionellen angelsächsischen Heerscharen eh nicht so stark vertreten, oder? Wenn man von einem einfachen Bauern, der aus seiner Leibeigenschaft heraus gezwungen wurde mitzukämpfen ausgeht --> her mit der Wollmütze. Vielleicht auch was ledernes, alles im einfachen Schnitt. Das ist dann zwar nicht belegt, aber sicher wirst du damit keine Haue von irgendjemandem bekommen. Oder gab es auch ein Berufsbogenschützenstand im 11ten Jhd? Kläret mich auf,
 
Ich möchte mit meiner Darstellung direkt vor 1066 bleiben. Zwischen 1040-60, nach Knut dem Großen. Einen Bogenschützenstand gab es soweit ich weiß nicht. Daher werde ich mich am bäuerlichen Stand orientieren. Die einfache Nadelgebundene Mütze wäre schon mal was...auch wenn das dann leider nicht belegt wäre, vllt hat ja noch jemand andere Vorschläge.
 
Laut dem Lexikon des Mittelalters tritt die Gugel als typisch männliche Kopfbedeckung im 14. Jahrhundert auf. Zu Deiner Frage Eckbertus habe ich folgnden Link gefunden. Schützenausrüstung zur Zeit der Schlacht von Hastings. Zitat: "Jeder Kämpfer soll einen Helm tragen. Bogenschützen können." Hab mir die Seite noch nicht ganz durchgelesen, vielleicht findest Du ja was entsprechendes. Ich denke, mir, dass die grundlegenden Dinge sich nicht sehr geändert haben.
 
Gugel erst im 14. Jhdt.? ?( Oder ist vielmehr die modische Trageweise der Gugel gemeint? Mit Zaddeln, Glöckchen, mal so rum mal anders - sprich weg vom Gebrauchsgegenstand hin zum modischen Accessoire - das würde Sinn ergeben. Ich bin etwas verwirrt :wacko:
 
Genaues Zitat (Lexikon des Mittelalters): "Die typische männliche Kopfbedeckung des 14. Jahrhunderts ist die Gugel, ein kapuzenartiges Kleidungsstück mit angeschittenem Kragen, deren Zipfel sich zum Schwanz auswächst: aus einer in den unteren Schichten getragenen Schutzkopfbedeckung wird so ein modisches Accessoire." Pascal, Du musst nicht verwirrt sein.
 
Bin auch mal neulich über die Aussage gestolpert, dass Gugeln erst im 14. auftauchen. War glaube ich im Karfunkel Codex Gotik (brauchte mal was neues fürs Gästeklo...) vermute mal, die haben die Aussage des Lexikons des Mittelalters missinterpretiert. Denn wenn ich mir meine Quellen fürs 13. angucke, dann quellen die über vor Gugeln... Allerdings dann noch mit eher kurzen Zipfel. Die modische Tragweise als Chaperon kommt dann allerdings erst im 14. auf.
 
Auf dem Teppich von Bayeux sieht man in der zivilen Darstellung überwiegend Männer OHNE Kopfbedeckungen, was mich zu dem Schluss gelangen lässt, dass es im 11. Jh. noch nicht so üblich war, immer und überall was auf dem Kopf zu tragen. Mit Angelsachsen kenne ich mich leider nicht so aus, aber ich habe ein gutes Darstellungsbild eines flämischen Armbrustschützen aus der Zeit von Hastings. Dieser dürfte allerdings dem Adel angehört haben
armbruster_rottig1.JPG
 
Als eher zivilen Darstellungsvorschlag hätte ich da noch die Idee eines Strohhuts oder Filzhuts, der als Sonnenschutz dient, oder auch als Regenkappe, wenn aus Filz. Man findet sie ziemlich oft auf späteren Miniaturen, wenn Bauern bei der Arbeit abgebildet sind. Da ich nicht der schnellste Quellendurchwühler bin, könnte sich ja mal jemand erbarmen, und schauen, ob es da schon was aus dem 11 Jhd. gibt?! So, ich bin mit meinem Senf am Ende, erstmal...
 
Hallo Eckbertus, um die von dir angegebene Zeit wirst du nichts zu englischen/ walisischen Langbogenschützen finden, weil es sie so schlichtweg noch gar nicht gab. In der Schlacht von Hastings ist auf angelsächsischer Seite nur wenig von Bogenschützen bekannt, während das normannische Heer in Reiterei, Schützen und Infanterie aufgeteilt war. Erst Ende des 12. Jh. (1181) erlässt Henry II. ein Gesetz, nachdem sich jeder Mann mit einem Jahreseinkommen von 2-5 Pfund einen Langbogen zuzulegen hat. Und die großen Schlachten, in denen englische/ walisische Bogenschützen eine Rolle spielen, sind z.B. die von Crécy (1346) und Azincourt (1415), also weit weg vom 11. Jahrhundert. Die Gugel wird für's elfte recht kontrovers gesehen. Es gibt zwar Fragmente aus dem 10. in Haithabu, die als Gugel interpretiert wurden, ist aber sehr wage.. Es gibt auch einen Fund aus Skjoldehamn, bezieht sich aber auf Samen und somit auf einen völig anderen Kulturkreis. Danach taucht sie glaub ich erst wieder im 12./13. auf, da bin ich mir nicht so sicher.
 
So nach einigem Suchen und Überlegenbin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich wohl das Lager wechseln muss und zu den Normannen überlaufen sollte. Ich werde mich dann auch eher auf die Schlacht von Hastings konzentrieren. Zur Kopfbedeckung: Ich werde mir mal eine "Schlumpfmütze" basteln, allerdings sieht es tatsächlich so aus, als liefen die Menschen damals vorwiegend "unbehütet" durch die Gegend. Vielen Dank für eure Tipps!! :thumbsup:
 

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