Kurzsax und Scheide

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nprovos

Guest
Hallo, Der Wikingermarkt in Ribe hat mich dazu anregt einen kleinen Sax zu schmieden. Hiert ist er samt Gotland Scheide. Die Beschläge sind Messing und der Griff ist Mooreiche vom Ringwall aus Haithabu. Der damaszierte Bereich der Klinge ist 1095 und 1520. Die Schneide habe ich aus W1 geschmiedet. Sax2.jpg sax3.jpg Niels.
 

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HUT AB! CHAPEAU!!!! :thumbsup: Absolut geil! DA werde ich neidisch. Ein Sax mit Mooreiche aus dem Ringwall,... Sofort her damit! :wiki2 ;) Beste Grüße, Toke.
 
Wenn ich mich nicht vermessen habe, 40 cm Gesamtlänge. 20 cm Griff Ein SEHR schönes Messer, aber eine Bitte habe ich: Ein Sachs ist ein langes Messer, eine Elle lang, der Griff 1 1/2 Handbreit lang und die Klinge 2 1/2 -3 1/2 Finger breit. Also ein Bowie messer ist ein Sachs, mein Küchenmesser nicht. Ein Sachs hat einen weichen Rücken und eine "harte "Schneide. Also , nennt nicht jedes schneidende Teil Sax. Und dann , nicht jeder Schweißverbundstahl ist Damast, auch wenn dieser Begriff mittlerweile inflationär dafür gebraucht wird. Aber das ändert nix an dem tollen Messer. Wirklich Klasse Arbeit
 
hm, er hat nicht geschrieben das es damaststahl ist, sondern dass der stahl damasziert ist. ich glaube das war so schon korrekt.
 
Das ist auch nicht damasziert, das wäre dann eine oberflächige Zieselierung, die "Damast" nachahmt. Vorzugsweise auf vernickelten Degenklingen http://www.art-connection.de/pages/hirschfaenger.99.html Aber das ist nu wirklich OT, bei so einem schönen Messer. Keine Schweißfehler zu erkennen, der Griff und die Zwingen recht sauber gearbeitet, die Scheide allererste Sahne, wirklich schön
 
Also , nennt nicht jedes schneidende Teil Sax. Und dann , nicht jeder Schweißverbundstahl ist Damast, auch wenn dieser Begriff mittlerweile inflationär dafür gebraucht wird.
Ich richte mich im wesentlichen nach der Typologie von Jørgensen (Waffen und Gräber). Das Messer ist insgesamt 330mm lang mit einer Klingenlänge von ca 190mm und nach Jørgensen fällt das unter die Kategorie Kurzsax. Zu beachten ist das Norwegische Saxe den Ort häufig rückenständig hatten was für bei viele anderen Saxen vom Kontinent nicht vor kommt. Damasziert war meine beste Übersetzung für pattern-welded :) So weit ich weiss gibt es da im Deutschen keine bessere Übersetzung. Niels.
 
Ging ja nicht gegen den Erschaffer dieses Kunstwerks, und das hast Du gemacht, Niels. Nur gegen den Babelfisch, der Schrott übersetzt. Eine damaszierte Klinge ist zwar auch "mustergeschweißt/ geätzt ", aber Du hast die Klinge aus den genannten Stahlsorten FEUERGESCHWEIßT/ im Feuer plattiert/ aus x Lagen geschweißt. Oder der Rücken besteht aus wurmbuntem Stahl von x Strang der Güten xx/yy, wenn Du ihn durch verdrehen und dann feuerschweißen zweier oder mehr Stäbe hergestellt hast. Eine saubere Arbeit verdient auch einen sauberen , ehrlichen Namen, der die Qualität,- die ja nun deutlich höher als "damasziert" ist-, richtig beschreibt.
 
Moin, 'damasziert' ist ein recht unscharfer Begriff, der alles Mögliche beschreiben kann
 
Moin, 'damasziert' ist ein recht unscharfer Begriff, der alles Mögliche beschreiben kann. In der Regel wird heute darunter aber das verstanden, was man am korrektesten als "mustergestreuerten Schweißverbundstahl" bezeichnet. Also zwei kombinierte unterschiedliche Stahlsorten die zur Mustererzeugung gezielt verschweißt wurden. Der von nprovos genannte englische Begriff "pattern-welded" ist da im anglophonen Bereich wesentlich eleganter als die von mir genannte Bezeichnung. Zierätzungen waren mir unter dem Begriff bisher weniger geläufig. Vermutlich trifft der Begriff "Damast" ursprünglich am ehesten die in einem anderen aktuellen Thread beschriebenen mustergesteuerten Schmelztiegelstähle. Gruß, Timm PS schicker Sax btw! ;) Tante Edit sagt: Sorry für den Dopplepost, könnte bitte ein Admin das überflüssige Rudiment löschen?
 
Interessiert mich nu aber doch: Einfach nur "wurmbunt" oder "mehrlagenstahl, verdrillt"? Ich bin ja neugierig und finde das Muster gelungen
 
Hi Leute, ich versteh die ganze Diskussion nicht. Man sieht dort deutlich zwei gegenläufig tordierte Stäbe eines Schweißmusterstahls mit ca. 7 Lagen. Auf einer Seite eine Schneidleiste aufgesohlt, wobei die Klinge scheinbar relativ nah auf Endmaß geschmiedet wurde, da der am Rücken liegende Stab kein tiefes Schliffmuster zeigt. Ein solcher, oder ähnlicher, Aufbau ist an vielen völkerwanderungszeitlichen und frühmittelalterlichen Blankwaffen belegt. Die technisch korrekte Bezeichnung wäre, so wie Timm schon geschrieben hat, ein "mustergesteuerter Schweißverbundstahl" oder einfacher aber auch treffend, ein "Schweißmusterstahl". Diese Begriffe sind übergeordnet und gelten für alle Stähle, bei denen gezielt mindestens zwei unterschiedlich legierte Stähle miteinander feuerverschweißt wurden, um an dem fertigen Werkstück, durch eine bestimmte Oberflächenbehandlung eine bestimmte Oberflächenmusterung hervorzurufen. Das kann nun ein einfacher "wilder" Lagendamast oder ein komplexer Multibarren- oder Mosaikdamast sein. In diesem Punkt unterscheiden sie sich von den Raffinier- oder Gerbstählen, bei denen die Homogenität und nicht das Muster im Vordergrund stehen... Die Bezeichnung "Damaststahl" oder "Damaszenerstahl" ist umgangssprchlich zwar gebräuchlich, sie ist aber ungenau bzw. unzutreffend. Die oben beschriebene Technik hat keinen Bezug zu orientalischen Waffen sondern entwickelte sich ab der späten Latenezeit in Mittel- und Nordeuropa. Auch der Versuch einer Nachahmung von orientalischen Waffen ist nicht anzunehmen, da Blankwaffen mit Schweißmusterverzierungen deutlich vor der Tiegelschmelzvariante auftauchen. Auch die Begriffe "damasziert" oder "wurmbunt" können nicht weiter konkretisiert werden, da sie in der Literatur geradezu inflationär für eine Vielzahl verschiedener Erscheinungen verwendet werden. In diesem Sinne herrscht noch einiges an Forschungsbedarf... Der Begriff "Wurmbunt" ist übrigens ein ganz neuer, den Forscher erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts "erfunden" haben, nachdem sie den bekannten Brief von Theoderich dem Großen entdeckten. Auch dieser Begriff kann für alle möglichen Klingenaufbauten verwendet werden, in der Regel meint man aber die Verwendung mehrerer tordierter täbe aus Schweißmusterstahl.. "Das Mittelstück ihrer Klingen, geschickt gekehlt, erscheint wie mit kleinem Wurmwerk gekräuselt, und hier spielen so mannigfaltige Schatten, dass man glauben möchte, das glänzende Metall sei mit vielen Farben verwoben." So, jetzt endlich zum Messer. Ein schönes Stück :thumbup: Hab mir deine Seite angeguckt und ein paar Videos, scheint so, als ob du weisst was du tust. Das ist gut so, wir brauchen hier unbedingt mehr fitte Schmiede :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: Also, Herzlich willkommen und ein schönes Messer. Gruß Jannis
 

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