Liturgische Bekleidung

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Mit diesem Beitrag möchte ich, aus entsprechendem Anlaß, einmal die Liturgische Bekleidung, und ihre sakrale Bedeutung darstellen. Die Liturgische Bekleidung fällt unter den Oberbegriff "Paramente", das sind Textilien, die für sakrale Handlungen in der kirchlichen Tradition verwendet werden. Entsprechend ihrer Bedeutung sind sie vor allem aus guten und kostbaren Materialien hergestellt, und haben, entsprechend ihrem Gebrauch im Kirchenjahr z.Tl. auch ihre eigenen liturgischen Farben, und dürfen daher nicht willkürlich getragen werden. Genaues regelt auch hier das "Missale Romanum". Hier nun die Bekleidung :
  1. Albe und die Tunika: der Begriff "Albe" kommt von lat. albus = weiß, und ist das priesterliche Grundgewand. Es symbolisiert die Unschuld Jesu und die reinheit des Glaubens. Sie wird gegürtet getragen, im Gegensatz zur Tunika, die engere Ärmel hat, und mantelartig geschlossen wird.
  2. Amikt, oder Humorale : ein eckiges Schultertuch, daß unter der Albe getragen wird, wenn diese einen zu weiten Halsauschnitt hat.
  3. Zingulum: von lat. cingere = gürten, ist der passende, weiße Gürtel zur Albe und kann ein Strick oder auch ein Stoffstreifen sein.Ein Zingulum kann aber auch in der liturgischen Farbe sein.
  4. Stola: die Stola ist ein Stoffstreifen in der entsprechenden liturgischen Farbe, der bei den Priestern um den Hals, zu beiden Seiten herabhängend getragen wird, oder bei Diakonen als sog. Querstola diagonal von der linken Schulter zur rechten Hüfte getragen wird.Sie ist vorgeschrieben bei allen priesterlichen Amtshandlungen, und kann auch im Notfall alleine, ohne ein weiteres Liturgisches Gewand getragen werden.
  5. Pallium: ein mit 6 schwarzen Kreuzen besticktes Band, welches über dem Messgewand getragen wird. Das Pallium ist eines der Amtszeichen des Papstes und wird von diesem an neu ernannte Erzbischöfe (fast immer Kardinäle) vergeben. Damit wird quasi päpstliche Teilgewalt auf den Träger übertragen. Der Papst selbst hat die Vollgewalt Ein Pallium ist nicht übertragbar und ein verstorbener Erzbischof wird mit diesem bestattet. Das früher die Kardinalswürdeproblemlos gekauft werden konnte (durch das sog. Palliengeld) war einer der Kritikpunkte Luthers an seiner Kirche und war ein Grund für die Reformation.(Die Medici und die Borgia waren da echte Vollprofis im Ämterkauf)
  6. Rationale: Eine besondere Form einer Bischofswürde, die ebenfalls über dem Messgewand. der Kasel getragen wird. Heute gibt es nur noch 4 Bistümer denen das Rationale verliehen wird nämlich Paderborn, Eichstätt, Krakau und Toul-Nancy.
  7. Kasel : von lat. casula = "die kleine Hütte", ist die Kasel das eigentliche Messgewand, welches der Priester über der Albe trägt.Es ist meistens üppig bestickt, in den liturgischen Farben gehalten, ist ärmellos und seitlich offen. Meist ist sie mit einem Kreuz, bzw.Gabelkreuz auf der Rückseite,und einem stabförmigen Band auf der Vorderseite verziert.Man nennt die Kasel auch "Planeta"
  8. Dalmatik: ist das Messgewand eines Diakons. Die Dalmtik ist an den Ärmeln, sowie an den gestickten Doppelstäben und einer Querstrebe ( ähnlich dem Buchstaben "H") auf Vorder- und Rückseite problemlos erkennbar.
  9. Pluviale: oder auch Rauchmantel oder Chormantel genannt. Ursprünglich als priesterlicher Regenschutz gedacht, wird das Pluviale anstatt des Messgewandes über Albe und Chorrock getragen. Es ist eine Art Umhang und wird vorne mit den sog. Chormantelschließen verschlossen. Diese Schließen wurden im MA besonders kostbar und üppig hergestellt, was die Bedeutung des Chormantels nur herausstellt. Das Pluviale wird vor allem dann getragen, wenn das "Allerheiligste" , also die konsekrierte Hostie in Prozessionen gezeigt wird.Dazu trägt der Priester zusäzlich noch das
  10. Schultervelum : hiebei handelt es sich um ein eckiges weißes Tuch, mit dem der Priester die Monstranz berührt. Das Velum wird ebenfalls, damit es nicht rutscht, mit Schließen verschlossen. Beim sog. Pontifikalamt tragen auch 2 Ministranten je ein Velum, um die Mitra und den Stab des Bischofs zu halten.
  11. Manipel: von lat. manus=Hand, ein kleines Schweißtuch in der liturgischen Farbe, mit dem der Priester den Kelch berührt. das Manipel ist nach dem II. vat. Konzil nicht mehr zwingend vorgesehen, man findet es aber noch vereinzelnd in der Heiligen Messe.
  12. Chorrock und Rochett: beide sind in weißer Farbe gehalten und unterscheiden sich nur durch die Weite der Ärmel. Getragen werden sie bei allen priesterlichen Handlungen außerhalb der Heiligen Messe über dem Talar. Der Talar ist übrigens, ebenso wie die Soutane, kein liturgisches Gewand, sondern eine Amtskleidung .
Quelle: "Der Sakristanendienst" , herausgegeben von der AG der Sakristanenverbände, Herder Verlag, 2005
 

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