Unterkunft, Essen und Kleidung war der Verdienst. Dazu gehörte auch, dass der Herr die Gesundheitsfürsorge innehatte und bei Krankheiten die Kosten der Genesung tragen musste. Es war nicht überall und zu jeder Zeit üblich, das Gesinde mit Münzen zu entlohnen. Sobald das Gesinde im heiratsfähigen Alter war und zurück in das Heimtdorf ging, wurde es vom Herrn mit einer Aussteuer bedacht, Wäsche, Kleider und Naturalien; z.B. Saatgut, ein Schwein etc. Je nach Örtlichkeit auch mit einer kleinen Summe. Verheiratetes Gesinde, das beim Dienstherrn verblieb, erhielt oft ein Stück Land zugesprochen. Mägde, die unverheiratet schwanger wurden und die deswegen nicht von ihrem Einsatzort vertrieben wurden, hatten das gleiche Kreuz zu tragen, wie alle ledigen Mütter. Es blieb ihnen selten nur mehr wie betteln oder die Prostitution. Wenn sie Glück hatten, kamen sie bei einem anderen Dienstherrn unter, aber der ließ ihnen sicherlich jeden Tag aufs Neue spüren, dass sie Schande auf sich geladen hatten.