@Adela Genau diese Frau habe ich gemeint ! Dein Fazit liegt genau auf meiner Wellenlänge . :thumbsup:Also, auf Schloss Ellwangen wurde ich von Lagerbesucher auch dazu überedet an einem erotischen Märchenabend teilzunehmen...War das eventuell Deine Bekannte Petrus?? Das Zelt war propent voll, die Geschichtenerzählerin super sympatisch und wirklich gut in ihrer Erzählweise. Die Stimme hat einen wirklich gefeselt. Mein Fazit für mich jedoch : ich ziehe einen ruhigen Abend mit Freunden unter unserem Baldachin mit guten Gesprächen einem schönen Glas Wein, dem Gruppenkuschel am Boden vor.
Ja bitte, danke, gerne... nach 15 Jahren "Einbahn" mit plötzlicher Sackgasse ein sehr guter neuer "Roter Lebensfaden". Nur wo ist der Anfang... erotische Volksmärchen, wie Du sie benennst, hat es immer schon gegeben, offen ausgesprochen ging ja nicht. Und Märchen beinhalten auch so viel Psychologie. Für Kinder denkbar ungeeignet. Märchen von Indianern haben auch so viele Lebensweisheiten- die Natur spielt da eine große Rolle huch, was für ein Thema- das kann man schriftlich garnicht erfassenDiese Geschichten können eine Art Initiation in eine neue Lebensphase beinhalten (
Hallo Kundryn, Es kommt auf den ursprünglichen Kulturkreis der Märchen an. (Märchen leitet sich in diesem Kontext von althochdeutschen Wort Mâere = Geschichte ab.) Der Mensch im Mittelalter hatte mit Sicherheit einen etwas anderen Humor als Heute. Ich beginne der Reihe nach... Märchen und Psychologie: Die Arbeit mit Märchen ist in der Humanpsychologie (z.B. in der Gestaltpädagogik) ein fester Bestandteil. In der Tiefenpsychologie finden sich ebenfalls viele interessante Interpretationen von Märchen (z.B. aus der Sammlung von Jakob und Wilhelm Grimm), welche das Verständnis der Prinzipien erleichtern. Mir kommt noch in diesem Kontext die Arbeit von Milton Erikson als Begründer der Hypnotherapie in den Sinn. Hier werden auch Märchen für das "Kathathyme Bilderleben" (salopp formuliert: "Traumreisen") eingesetzt. Konkrete Geschichts- und Literaturhinweise gibt es auf Anfrage. Der Geschichtenerzähler im Mittelalter: Aus meiner persönlichen Sicht gehörte dieser Beruf in der Regel zu den Randgruppen des Mittelalters. Diese waren bekannter massen rot (mittelhochdeutsch für faul, arbeitsscheu, verdorben, unehrenhaft). Dieser Beruf hat sich oft mit dem des Spielmannes, Joculators (Jongleurs) oder des (Schalks)Narren verbunden. Der reisende Geschichtenerzähler dürfte in Europa oftmals außerhalb der Gesellschaft gestanden haben, weil er Dinge aussprach, die unbeliebt waren, die Oberigkeit nicht gerne hörte oder schlichtweg verboten waren. Manchmal geschah dies über Metaphern oder eindeutig zweideutige Formulierungen. Angelehnt an die Arbeiten von Salm und Bachfischer gibt es hier grosse regionale Unterschiede. (z.B. der Trouvere/ die Trouvera in Südfrankreich.) Seinen höfischen Pendant, dem Minnesänger, dem Troubadour und dem höfischen Narren selber (der Narr war in manchen Regionen ein Lehrberuf!) dürfte es hier etwas besser gegangen sein. Diese waren auf der anderen Seite auch auf die Gunst und das Wohlwollen Ihres Herren angewiesen; und es konnte sehr gefährlich sein diese Gunst über das Maß zu gebrauchen. --- Im arabischen und anatolischen Sprachraum ist der Geschichtenerzähler ein eigener Beruf, der in sog. Familien organisert sein kann. (vgl. von Kamphoever) Der Begriff "Familie" bezeichnet in diesem Fall keine genetische gemeinschaft, sondern eine geschlossene Interessensgemeinschaft. Es ist in diesen Kulturkreisen üblich daß die Familienmitglieder ein gewisses Kontingent an Märchen eiversüchtig hüten und bewahren. Wenn das Mitglied einer anderen Famile ein Märchen erzählt, daß dieser Familie nicht gehört, kann dies in Anatolien wie schwerer Diebstahl geahndet werden. (Ich habe mir sagen lassen, daß die Strafe für Diebstahl in diesen Ländern alles andere als gering ist.) Arabische Geschichtenerzähler (Türkisch: "Madah" bzw. "Meddah") waren die Stimme des Volkes und durften als einziger Personenkreis die Entschedungen der Oberschicht kritisieren. Sie taten das niemals direkt; aber in Ihren Märchen mit eindringlichen Worten und Formulierungen die jeder Zuhörer verstand. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Kulturen sind beim genaueren recherchieren extrem. So legen die Perser (heute: Iran) einen sehr grossen Wert auf Ihre Schrift (dem sog. Parsi) und rühmen sich nach wie vor, daß sie DIE Kaligraphen des Orientes sind. Abgesehen davon soll nach dem was mir zu Ohren gekommen ist das Parsi (die persische Sprache) noch einmal ein linguistischer Fall für sich sein. In Ägypten finden sich zahlreiche Lügenmärchen, welche dem Zuhörer hin- und wieder die Haare zu Berge stehen lassen. Ich sollte der Vollständigkeit halber erwähnen, daß das Lügenmärchen eine eigenständige Kunstform in der arabischen Märchenkultur ist und nichts mit dem falschen Widergeben von Wahrheiten zu tun hat. Wer glaubt, daß es so etwas im deutchsprachigen Raum nicht gegeben hat, der sollte sich bitte einmal mit diesem Beispiel auseinander setzen:Nur wo ist der Anfang... erotische Volksmärchen, wie Du sie benennst, hat es immer schon gegeben, offen ausgesprochen ging ja nicht. Und Märchen beinhalten auch so viel Psychologie.
Ich notiere der Vollständigkeit halber, daß es sich hier um ein antikes Motiv handelt, daß im europäsichen Mittelalter gerne aufgegriffen wurde.Bei dem zitierten Text handelt es sich um Frühhochdeutsch. So kommt die ungewohnte Rechtschreibung zustande. Ähnlches sollte ich in der mediävistischen Kultur des Mittelalters öfters finden lassen. Als zweiten beleg nehme ich das Märchen vom Meisterdiebvon Wilhelm und Jakob Grimm. Diese Geschcihte findet sich in einer ähnlichen Variante im alten Ägypten und in Anatolien (der heutigen Türkei) wieder. Es wird vermutet, daß dieses Märchen auf eine Fabel aus der Antike zurück geht. bis die Tage, der "Ich brauche gerade eine kreative Schreibpause" Viator PS: Mittelochdeutche/ rotwelsche Ausdrücke sind in diesem Text farbig markiert und bitte nicht als gebrüllt zu verstehen. Danke. ^^(snip) Der Teufel hat das Himmelreich, gewunnen gar gewaltiggleich. wan das hinder das get seich seis das die jungen Kinder, die alten werden lehren gar, der Mann ist Weib, das Weib ist Mann. Das Hündlein pint den leben an. der Igel foht den Peren. Quelle: Michel Beheim * ca, 1416 gest. ca. 1474 , "ain exempel wie sich alle Ding in der Welt verkehren".
ja, das versteh ich: es sei Dir gegönnt!!! Und ich druck mir Deinen Beitrag aus, denn mit: so mal eben lesen- ist es nicht genugbis die Tage, der "Ich brauche gerade eine kreative Schreibpause" Viator
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