Messerscheide nach Schleswiger Fund

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Lex

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Hallu, ich möchte neben meinen derzeitigen Projekten auch noch das Projekt: Messerscheide beginnen. Wir haben zwei traumhafte Messer in der Hacheschmiede schmieden lassen. Die möchten natürlich nicht nackelig bleiben und brauchen jetzt kuschelige Messerscheiden. Leder dafür hab ich bereits, Rindernacken etwa 2mm dick. Jetzt bin ich allerdings etwas überfragt, wenn es um die Auswahl der Lederscheide geht. Im Schleswiger Fundkomplex finden sich ja sowohl formgerechte Messerscheiden, als auch Messerscheiden quadratischer Form. Bei den Messerscheiden quadratischer Form hab ich bisher angenommen, dass diese für Serviermesser gedacht sind, da diese auch eine rechteckige Klinge haben. Kann man die Messerscheiden quad. Form auch für Essmesser verwenden? Bzw. wurden sie dafür verwendet? Ich hab schon zwei versuche gestartet Messerscheiden zu nähen, allerdings ist mir erst im Nachhinein aufgefallen, dass die Klinge zur Lederseite zeigt. Ist natürlich doof, da die Klinge schnell durchs raus und reinstecken stumpf wird wenns vorbeischneidet. (Zudem griegt die Messerscheide auch iwann nen schnitt weg. :D Ein weiterer Punkt bei dem mir Fragezeichen überm Kopf stehen ?( ist: Es gibt einige Messerscheiden bei dem, im Griffbereich, Einschnitte für Lederriemchen angebracht sind, soweit so gut. Ich schneide ein Lederriemchen aus steck das durch die Löcher hindurch und dann? Wie befestige ich beide Enden? Näh ich die zusammen oder wie macht ihr das immer so? 8| Danke für eure Rückmeldung ;) Gruß, Alex :bye01
 
Da es einige Messerscheide gibt mit mehreren Reihen solcher Bändel, reicht denk ich zusammenknoten nicht aus. Zumindestens nicht für die unteren Reihen. Für die obere Reihe hätte ich es nicht anders gemacht!
 
Ich glaube nicht das dir jemand auf Verdacht eine Auskunft zu den Bänzeln geben kann. nach der ersten Beschreibung bin ich auch von der Variante die ChristophV geschrieben hat ausgegangen. Sprich: Mehr input bidde
 
In dem Bild von Hermann sieht man auch eine Alternative die ich wählen würde. Was an der Scheide das selbe Bild abgibt aber nur einen Riemen erfordert. Wenn du einen langen Riemen nimmst seine Enden durch die jeweiligen Öffnungen der Scheide ziehst an den Enden jeweils einen Knoten machst und wieder hoch ziehst. Dadurch hast du eine lange Schlaufe ohne zusätzlichen Knoten. Was im Homimesser Bereich Scheiden gut gefällt ist die vopm sogenannten Bocksten Mann, da ist oben noch eine Sicherungskappe mit dran.
 
Hallo Lex, ich orientiere mich bei meinen Messerscheiden vorwiegend am Komplex der Schleswig Funde. Bzgl. der Riemchen kann ich Dir aus eigener Erfahrung mitteilen, dass die Riemchen durch den Druck sich selbst halten, sofern Du die Doppelösen nicht zu groß schneidest. Hier zwei Links zu einigen meiner Messerscheiden: http://www.ig-mitima.de/index.php?action=dokument_anzeigen&id=18 http://www.ig-mitima.de/index.php?action=wnews_anzeigen_einzeln&id=4 Betreffend der Frage nach den "rechteckigen" Messerscheiden: Diese scheinen der zeitgenössischen Mode entsprochen zu haben. Ich gehe davon aus, das Du insbesondere die Form 3 meinst. Der Rechteckschnitt wurde meiner Meinung gewählt, damit genügend Material für die Fransen zur Verfügung stand. Leider ist auf den Abbildungen nicht zu genau zu erkennen, wie die Messer ausgesehen haben, die in den Scheiden steckten. Zumindest habe ich noch keine Prägung im Leder auf den Zeichnungen entdecken können. Wenn Du Dir jedoch die Eisenfunde aus Schleswig anschaust wird Du feststellen, dass fast ausschließlich "normale" Klingenformen gefunden wurden, so dass ich daraus schließe, dass rechteckige Scheiden nicht lediglich den Vorlegemessern vorbehalten waren. Bzgl. der Lederwahl möchte ich noch hinzufügen, dass die 2mm für die filigranen Fransen eher schon zu dick sind. Ich nähe die Scheiden aus ca. 1,5 mm Leder. Beste Grüße, Benny
 
Erstmal danke sehr, für die tollen Antworten :thumbsup:
Und das Einschneiden ins Leder kann durch ein dünnes eingenähtes Leder vermieden werden.
Das hab ich mir auch schon überlegt. Allerdings hab ich dazu leider keinen Beleg gefunden. Vielleicht hab ich das auch überlesen, weiß da jemand mehr?
Wenn du einen langen Riemen nimmst seine Enden durch die jeweiligen Öffnungen der Scheide ziehst an den Enden jeweils einen Knoten machst und wieder hoch ziehst. Dadurch hast du eine lange Schlaufe ohne zusätzlichen Knoten.
Ich versuche mir das Vorzustellen, fällt mir allerdings schwierig. Du meinst also, dass dann auf einer Seite der Messerscheide, direkt neben der Naht, drei Knoten sind mit den von einer "Etage" zur anderen ziehenden Bändchen?! Sieht das nicht etwas klobig aus, wenn auf jeder Etage ein Knötchen ist? Hat davon jemand ein Bild?
[...}dass die Riemchen durch den Druck sich selbst halten, sofern Du die Doppelösen nicht zu groß schneidest[...]
Haben die Riemchen dann überhaupt eine Funktion? Oder sind sie dann nur zur Zier da? Die Enden steckst du dann in die Ösen direkt vor der Naht?
Betreffend der Frage nach den "rechteckigen" Messerscheiden: Diese scheinen der zeitgenössischen Mode entsprochen zu haben. Ich gehe davon aus, das Du insbesondere die Form 3 meinst. Der Rechteckschnitt wurde meiner Meinung gewählt, damit genügend Material für die Fransen zur Verfügung stand. Leider ist auf den Abbildungen nicht zu genau zu erkennen, wie die Messer ausgesehen haben, die in den Scheiden steckten. Zumindest habe ich noch keine Prägung im Leder auf den Zeichnungen entdecken können. Wenn Du Dir jedoch die Eisenfunde aus Schleswig anschaust wird Du feststellen, dass fast ausschließlich "normale" Klingenformen gefunden wurden, so dass ich daraus schließe, dass rechteckige Scheiden nicht lediglich den Vorlegemessern vorbehalten waren.
Das ist doch schon mal eine schöne Antwort, hab ich also doch eine größere Auswahl an Messerscheiden die ich nehmen kann.
Bzgl. der Lederwahl möchte ich noch hinzufügen, dass die 2mm für die filigranen Fransen eher schon zu dick sind. Ich nähe die Scheiden aus ca. 1,5 mm Leder.
Argh. So viiiiel Ledersorten. Hab mittlerweile 4 Lederhälse hier rumfliegen in verschiedenen Dicken... Dein Leder ist auch etwas Dunkler als ich das von naturbelassenem pflanzengegärbten Leder gewohnt bin, woran liegt das? Andere Gärbung? P.s. Die Bilder hab ich bereits alle schon mal gesehen. Leider konnte ich mir bisher noch nicht wirklich erschließen, wie das mit Bändeln ist. Eine Nahaufnahme wäre Prima...ich und meine Extrawünsche. :D Gruß, Alex :bye01
 
Das hab ich mir auch schon überlegt. Allerdings hab ich dazu leider keinen Beleg gefunden.
Zumindest gibt es dazu Fragmentabbildungen im Ausgrabungsbericht Seite 24 Abb. 10. Ausgrabungen in Schleswig - Berichte und Studien 13
 
Das sind hpübsche Detailaufnahmen. Da is es ja fast Schade das es nicht meine Zeit ist.
 
Bedeutet wirklich die Enden sind einfach lose, okay das werd ich mal Probieren! Vielen dank für die tollen Bilder. ^^
 

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