Mischform Plattenfäustling - Fingerhandschuh

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Clay

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Hallo liebe Leute, Ich bin heute in Réné d'Anjous Turnierbuch auf eine Abbildung gestoßen die einen Plattenhandschuh zeigt der Merkmale eines Fäustlings und eines Fingerhandschuhs aufweist: http://visualiseur.bnf.fr/CadresFenetre?O=COMP-1&I=15&M=imageseule (ganz rechts) Kennt jemand Bilder von noch erhaltenen Handschuhen dieser Art? Der Abbildung nach scheinen sie von der Form ja eher zu einem mailänder als zu einem gotischen Harnisch zu passen, ich bin mir aber nicht ganz sicher. Außerdem stellt sich die Frage wo und wie diese Handschuhe getragen wurden. Es ist wohl naheliegend, dass diese Handschuhe in Turnier zum Einsatz kamen, allerdings weiß ich nicht ob sie auch außerhalb von diesen getragen wurden. Vermutlich machen solche Handschuhe beim Tjosten am meisten Sinn. Hintergrund der Fragestellung ist folgender: Ich bewege mich in meiner Darstellung mitte 15.Jh Anjou und in "nicht allzu naher" Zukunft wollte ich eine Platte (im Stile der Avant Rüstung in Glasgow) anfertigen lassen. Solche Handschuhe scheinen ein guter Kompromiss zwischen Fingerfreiheit und dem guten Schutz eines Fäustlings zu sein...allerdings wollte ich vorher erst einmal Informationen und Meinungen von den SpäMi Experten einholen :) Gruß Clay
 
Das Thema scheint wohl niemanden zu interessieren. Woran liegts? Ist die Frage zu speziell, gibt es keine Fotos oder ist das so ein alter Hut, dass ich das eigentlich wissen müsste?
 
Meine 5 cents: Kenne keine derartigen Handschuhe... schmuckes Bild auf jeden Fall
 
Eine vergleichbare Form gibt es, wenn du dir die Funde von Haus Herbede ansiehst. Als bei Grabungen ein Kellerschacht ausgegraben wurde, kamen Teile von einem Stechzeug, Fragmente eines Kolbenturnierhelms sowie die dazugehörige Brust, Gelenkkacheln, Schwebescheiben, Brigantinenplättchen und eben ein Handschuh (etwa 1420) zum Vorschein. http://www.lwl.org/pressemitteilungen/daten/bilder/12957.jpg (Unten rechts sieht man ihn). Die Fingersegmente fehlen, allerdings befinden sich die "Nietstellen" unterhalb des heruntergebogenen "Schirms", was die Forscher damals darauf schließen ließ, dass dieser Schirm einen Teil der Finger abdeckte. Bei Interesse: Sonderdruck Aus der Zeitschrift >>Westfalen<< 70. Band 1992 (Seite 384f) Dieser Sonderdruck ist über "Haus Herbede- die archäologische Erforschung eines kleineren Herrensitzes an der Ruhr". Leider nicht im Buchhandel erhältlich, aber die archäologischen Abteilungen der Uni-Bib´s haben das (zumindest in Westfalen) oft da. Ich hatte das Glück, ein Exemplar von einem der Autoren zu bekommen.
 

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