Margarethe
Well-known member
Wie ihr am Datum sehen könnt, habe ich lange überlegt, ob und was ich schreiben soll. Einerseits finde ich die Idee toll, dem Tierpark mit dem Markt zu Einnahmen zu verhelfen, andererseits gab es zu viel Negatives auf diesem Markt, dass auch in Gesprächen mit anderen Marktteilnehmern immer wieder thematisiert wurde. Wir waren dieses Mal als Gäste einer anderen Gruppe da, weil wir Warder aus der Anfangszeit kennen und erstmal wissen wollten, wie sich das Ganze entwickelt hat. Das Gelände: ist ein weitläufiger Tierpark, in dem Nutztierrassen vor dem Aussterben bewahrt werden sollen. 5 Wiesen waren als Lager geöffnet. Von der letzten Wiese bis zum Klo war schon eine beachtliche Wanderung. In einigen Ecken waren die Zelte weitläufig gestellt, in anderen so eng, dass sie die Einfahrt auf die Koppeln zustellten, was beim Auf- und Abbau für Ärger sorgte. Preise: Hab' ich nicht wirklich drauf geachtet. Es gibt aber Rabattkarten für Mehrtagesbesucher. Sanitäre Anlagen: Für die Darsteller gab es drei Klo-Duschen-Kombinationen, die zweimal am Tag sauber gemacht wurden. Bei der Menge von Darstellern waren sie kurz nach der Reinigung schon wieder Modderlöcher. Man konnte auch die Besucherklos mitbenutzen, die aber teilweise lange Schlangen hatten. Auf den hinteren Wiesen: nichts. (Geplant sei ja ein Klohäuschen...) Kleiner Tipp an den Veranstalter: es gibt Leihcontainer und Dixies! (Entsprechende Anfragen wurden mit einem: "Was ihr auch immer habt!" abgeschmettert). Holz: Der Kritikpunkt schlecht hin. Es gab vom Veranstalter offiziell kein Holz und das für einen Markt von fünf (!!!) Tagen. Welche Gruppe kann für 5 Tage Ambientefeuer Holz mitschleppen? Ich kenne Gruppen, die deswegen abgesagt haben. Wir haben auf "Kochfeuer" reduziert. Für einige, die angerufen hatten, gab es Holz der miesesten Qualität: entweder riesige Klötze (mit der lapidaren Aussage: "Ich hab' da eine Säge hingehängt...") oder lackierte/ imprägnierte Stücke. Darüber kann man wirklich NICHT KOCHEN! Die Gruppen: haben stark nachgelassen. Es gab viele gute alte und engagierte Bekannte, ABER leider haben Gruppen Zugang gefunden, die in meinen Augen nichts dort zu suchen haben: Trödelhändler mit miesem Sortiment ("Winkinger-Ramsch"), Bauchtänzerinnen aus dem Fantasie-Orient, Traumfänger-Verkäufer (hallo: falscher Kontinent...?), Schaukampflager mit Ikea-Qualität oder Ritterlager, die Ommas Schuppen ohne Geschmack geplündert haben und Verkäufer moderner Tonwaren. Gerade bei dem "Schaukampflager" haben wir unverantwortliches Verhalten gesehen. Es wurde versucht einander mit Messern auf die nackten Füße zu werfen und kleine Kinder standen dicht darum herum, Gerangel und "Kämpfe" ohne Schutzkleidung. Rahmenprogramm: Der Veranstalter fragte die Gruppen, ob sie dazu beitragen können. So weit so gut. Für fünf Tage war das aber ein bisschen wenig. Wandermusikanten wären schön gewesen. Präsenz des Veranstalters: bei Aufbau und während des Marktes da, beim Abbau Fehlanzeige. Gerade hier hat es vermeidbaren Ärger gegeben. So oder so ist eine Person als Ansprechpartner für 5 Wiesen zu wenig! Meine Zusammenfassung: Viele der Marktteilnehmer und Gruppen, mit denen ich gesprochen haben (weil ich mich für nächstes Jahr entscheiden wollte) fühlten sich ausgenutzt. Tolle Umgebung, ja, aber alles weitere wie Toilettensituation, Holz etc. und das Gefühl "abgewimmelt" zu werden, wenn man eine Anfrage hatte, herrschten vor. Es scheint, als hätte der Veranstalter vergessen, dass die Marktteilnehmer das Publikum anlocken und dass alle Benzingeld und Freizeit opfern, um dem Tierpark zu helfen. Statt eines "Dankeschöns" herrscht ein "ihr könnt froh sein, wenn ihr wieder hier aufbauen dürft" vor. Wir werden im nächsten Jahr bestimmt nicht in Warder aufbauen. Es gibt genug andere Märkte (sogar zeitgleich).