Hergils "mjöksiglandi"
Grumpy old man
Das 1975 von der Stiftung Deutsches Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven herausgegebene Buch, ist erweiterte Studie über „Nautische Probleme der Wikingerzeit im Spiegel der schriftlichen Quellen“ die 1971 als Dissertation von der Philosophischen Fakultät der Uni Göttingen angenommen wurde. Der Autor hat wahrlich keine Mühen gescheut und uns als Leser mit reichlich Zusatzwissen zu beschenken, aber auch er konnte das „Geheimnis“ der navigatorischen Künste der Wikinger nicht vollständig entschlüsseln. Dies sei als Résumé vorweggenommen. Die Auslassungen des Autors sind leicht verständlich auch, wenn er sich manchmal einer unseemännischen Terminologie bedient. Das Buch gilt zu Recht immer noch als richtungsweisend, ist aber nicht „der Weisheit letzter Schluss“ was sicher nicht überrascht. Eine Frage bleibt zum Schluss: hat das Buch mir persönlich weitergeholfen? Wenn ich ehrlich bin jein, es hat mir soweit geholfen, das es mich mit seinem Literaturverzeichnis auf neue, mir bisher unbekannte Bücher, hinwies, wofür ich immer dankbar bin, aber ansonsten, war nichts für mich unbekanntes im Buch versteckt. Was sagt nun meine eigene kleine Forschung? Nicht viel, meine Feldversuche mit „Sonnensteinen“ verschafften mir eine kleine Sammlung von Halbedelsteinen, die sich alle nicht als die Wundersteine erwiesen, was wohl auch nicht zu erwarten war. Der Sonnenkompass wartet noch auf seine Vervollständigung (eine Aufzeichnung des Sonnenstandsdiagramms bei Frühlingsanfang und Herbstanfang auf einer bestimmten Position um einen Breitenbezug zu haben) und praktische Erprobung , wird sich wohl aber leider als „Wunschprodukt“ des Kapitäns Carl L. Sølver und des Astronomen Dr. Curt Rolveg erweisen. Auch wenn vieles für diese Peilscheibe spricht. Persönliches Fazit: die Wikinger waren begnadete Seefahrer, die ihre Künste der Küstennavigation auf den „Hochseebetrieb“ ausgeweitet haben. Wie Uwe Schnall in seiner Zusammenfassung schreibt: „die Küstenfahrt wurde dann ausgeweitet zur Fahrt zu den Inseln in der Norwegischen See und schließlich zur Fahrt nach Island, Grönland und Amerika.“ Sowie seine Feststellung „kaum ein Norwegenfahrer landete dort wo er ankommen wollte.“ Da es zur Zeit keine Funde gibt, die irgendetwas anderes aussagen, kann man zwar spekulieren aber das wäre meiner Meinung nach sehr unprofessionell und einem wirklich Interessiertem nicht würdig. Gruß Hergils ... Navigator von Beruf und Berufung