Patentante/Patenonkel

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Rabenschar

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Hallo, für eine Hochzeit müsste ich wissen ob es im Mittelalter schon so etwas wie Patentante oder -onkel gab, und wie die damals genannt wurden. Ich hoffe da kann mir jemand weiterhelfen. Vielen Dank.
 
Paten bei einer Hochzeit? Gibt es die denn heutzutage? * verwirrt und merklich unverheiratet :D * Ich kenne Trauzeugen. Die gab es mit Sicherheit auch schon im Mittelalter. Und sie hießen auch so: Sie waren Zeugen, die die Gültigkeit eines Rechtsgeschäfts zwischen zwei Familien (=die Eheschließung) notfalls bestätigen können mußten, falls jemand daran zweifelte. Oder denkst du schon an Tauf- oder Firmpaten? Die haben aber mit den Trauzeugen nichts zu tun. Pate ist ein religiöses Amt, Trauzeuge nicht. Bei Firmpaten bin ich mir nicht sicher, bei Taufpaten weiß ich, daß es die auch schon im Mittelalter gab (Karl der Große ist Taufpate bei Widukind). Die Bezeichnung war wohl von Region zu Region unterschiedlich, du kannst ein paar Dialektausdrücke bei Wikipedia finden.
 
Ich kenn Paten auch nur bei Taufe, Komunion und Firmung..bei Hochzeit wär mir neu. Aber evtl haben in einzelnen Regionen die taufpaten des Paares eine Aufgabe..oder so..
 
Die Patenschaft in der christlichen Gemeinschaft bei einer Taufe, wie wir sie verstehen, entsteht bereits um 500 n.C., da ab diesem Zeitpunkt vermehrt auch Säuglinge getauft wurden. Vorher waren nur Erwachsenentaufen bekannt. Hierbei wurden die Täuflinge selbst auf das zukünftige Leben innerhalb der christlichen Gemeinde vorbereitet und mussten das Notwendige in der Zeremonie selbst sprechen. Ihre Paten hatten die Aufgabe eines Zeugen vor Gott und der Gemeinde. Sie mussten mit ihrem Wort dafür einstehen, dass der Täufling ehrbar und gottesfürchtig war, alle Gebote kannte und sich an diese hielt … Pate konnte jedes Mitglied der christlichen Gemeinde sein. Oft waren es die Eltern. Im Laufe der Zeit übertrug man das Patenamt bei den Säuglingstaufen nun Dritten, ebenfalls Mitglieder der christlichen Gemeinde und meist nicht aus der Familie. Ihnen wurde die geistliche Erziehung der Kinder übertragen. Sprich, sie hatten die Aufgabe, dass Kind auf ihr zukünftiges Leben als Christ vorzubreiten. Das Patenamt und die daraus resultierende Bindung der Familie des Täuflings an einen Fremden wurde oft und gerne für soziale und politische Bündnisse der Erwachsenen genutzt.
 
Ihr seid Klasse :thumbsup: Selbstverständlich sind Paten Taufpaten, das weiß ich durchaus *gg Ich versuche es anders auszudrücken..... Im Rahmen einer mittelalt. gehaltenen Hochzeit sollen Gäste Angekündigt werden. darunter befinden sich u. a. Taufpaten des Brautpaares, und auf die bezog sich meine Frage. Bisher habe ich nur Begriffe wie: "Taufzeugen" gefunden. Da ich aber nicht weiß ob es so etwas wie Taufpaten seinerzeit schon gab, und wie deren genaue Bezeichnung lautete, hoffe einfach darauf das sich hier unter den Usern jemand befindet der sich da vielleicht auskennt.
 
Also, dass es Taufpaten im MA schon gab, haben wir ja geklärt. Was die Bezeichnung betrifft, gehe ich davon aus, dass "Pate" im deutschsprachigen Raum nicht verwendet wurde. "Pate" leitet sich von "pater patinus ab und bedeutet soviel wie "Mit-Vater". Die damals gebräuchliche Bezeichnung des Paten ist sicherlich regional unterschiedlich gewesen; Dialekte. Gut würde denke ich "Gevatter" passen.
 

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