Die Patenschaft in der christlichen Gemeinschaft bei einer Taufe, wie wir sie verstehen, entsteht bereits um 500 n.C., da ab diesem Zeitpunkt vermehrt auch Säuglinge getauft wurden. Vorher waren nur Erwachsenentaufen bekannt. Hierbei wurden die Täuflinge selbst auf das zukünftige Leben innerhalb der christlichen Gemeinde vorbereitet und mussten das Notwendige in der Zeremonie selbst sprechen. Ihre Paten hatten die Aufgabe eines Zeugen vor Gott und der Gemeinde. Sie mussten mit ihrem Wort dafür einstehen, dass der Täufling ehrbar und gottesfürchtig war, alle Gebote kannte und sich an diese hielt … Pate konnte jedes Mitglied der christlichen Gemeinde sein. Oft waren es die Eltern. Im Laufe der Zeit übertrug man das Patenamt bei den Säuglingstaufen nun Dritten, ebenfalls Mitglieder der christlichen Gemeinde und meist nicht aus der Familie. Ihnen wurde die geistliche Erziehung der Kinder übertragen. Sprich, sie hatten die Aufgabe, dass Kind auf ihr zukünftiges Leben als Christ vorzubreiten. Das Patenamt und die daraus resultierende Bindung der Familie des Täuflings an einen Fremden wurde oft und gerne für soziale und politische Bündnisse der Erwachsenen genutzt.