Kolbenpfeile aus Holz wurden schon seit der Mittleren Steinzeit zur Jagd auf Vögel, Kleintiere und zur Übung im Bogenschießen verwendet. Bei den Ausgrabungen in Haithabu konnten 45 Fragmente von Kolbenpfeilen geborgen werden. Die aus einem Stück gefertigten Pfeilköpfe und Schäfte bestehen vorwiegend aus Esche, seltener verwendet wurden Hasel, Kiefer und Tanne. Quelle: Berichte über die Ausgrabungen in Haithabu Bericht 33, Das archäologische Fundmaterial VI, Harm Paulsen: Pfeil und Bogen in Haithabu. Ähnliche Pfeilspitzen inzwischen aus Gummi gefertigt, werden noch heute in den Ländern verwendet, in denen das Jagdrecht die Jagd mit Pfeil und Bogen zulässt. Im archäologischen Fundgut bei den Nordwestslawen sind bisher keine Kolbenpfeile nachgewiesen worden. Dafür tauchen dort abgerundete oder stumpfe Spitzen aus Geweih auf. Diese Objekte wurden von den Archäologen als Pfeilspitzen zur Vogel und Kleinwildjagd angesprochen. Solche Fundstücke sind u.a. in Gr. Raden, Parchim – Löddigsee und Wolin gefunden worden. Einen solchen Pfeil habe ich jetzt meiner Kollektion von historischen Pfeilen hinzugefügt. Aus einer Geweihsprosse vom Rothirsch gefertigte Pfeilspitze nach einem Fund vom slawischen Handelsplatz Parchim – Löddigsee. Die Maße und das Material der Pfeilspitze entsprechen dem Originalfund. Der Pfeilschaft aus Kiefer gefertigt stammt aus dem Bogensportbedarf. Die Befiederung aus den Schwungfedern der Kanadagans ( gesammelt bei der Mauser am Oldenburger Wallsee ) geschnitten, wurde mit Birkenpech befestigt und zusätzlich mit Hanfgarn umwickelt. Auch die Spitze habe ich mit Birkenpech am Pfeilschaft befestigt. Quelle: D. Paddenberg, Die Funde der jungslawischen Feuchtbodensiedlung von Parchim-Löddigsee, Kr. Parchim, Mecklenburg-Vorpommern