Plankenschild Erfahrungen

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Fjornir Magnusson

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Hej, ich würde gerne wissen welche Erfahrungen ihr mit Plankenschilden gemacht habt. Zu meinem Plan: Ich möchte mir gerne ein Plankenschild bauen. Dazu habe ich Kiefernholzbretter - leider mit Nut und Feder - die ich mit Knochenleim zusammenleimen möchte. Außenrum Rohaut nähen, vorne mit zwei Lagen Leinen bespannen, hinten mit einer. Schildfessel aus Holz wird hinten dran genagelt. Nun zu meinen speziellen Fragen: 1. Die Bretter sind schon zurechtgesägt, insgesamt 80cm Durchmesser. Welche Erfahrung habt ihr mit Federbrettern für den Schildbau gemacht? Ich könnte natürlich die Nut und die Feder noch wegsägen, dann wird der Durchmesser aber leider kleiner. 2. Plankenschild allgemein zum kämpfen? Wie sieht es mit der Haltbarkeit aus, kann das Schild auch ordentliche Treffer auf Dauer ab? 3. Zur Bemalung: Hier ließt man immer wieder von verschiedenen Rezepten für Pigmente. Mit Quark, Leinöl, Ei, etc. Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Wovon könnt ihr nur abraten? Ich freue mich auf eure Antworten und Erfahrungsberichte! Lg, Sartir
 
Wie dick sind Deine Bretter? Normalerweise bricht geleimtes Holz nicht an der Leimstelle und bei Nut und Federbrettern verschwindet die Feder komplett in der Nut, also ob du die nu absägst oder nicht, die Breite des Brettes bleibt gleich. Was Kiefer angeht, naja, die ist leicht zu spalten und reißt gern, also so das ideale Schildholz ist das nicht. Mit 3 Lagen Leinen draufgeleimt müßte DER Schild auch mal Axthiebe vertragen, zumal Schaukampfwaffen ja auch stumpf sind. Besser wäre es, so rein mechanisch, vorn und hinten eine gleiche Lagenzahl Leinen zu haben. Das Zeug dehnt sich eben, wenn Du´s mit Leim tränkst und zieht sich beim trocknen zusammen. Ansonsten, nimm besser Hautleim als Knochenleim, der ist elastischer Warum schreibt einer , der keine Erfahrung mit Schilden hat? Naja, sind auch nichts anderes als Faßdeckel, und was Leim, Leinen Holz und kiefer angeht, Bogen und Pfeilbau...
 
Die Bretter sind ca. 10mm dick. Hab' ich einen Denkfehler? Wenn ich Nut und Feder wegsäge sind die Bretter doch schmaler ?(
 
Wie es der Zufall so willl, habe ich gerade meinen 85´ er Schild (so gut wie...) fertig (Schildbuckel fehlt noch)... Ist zwar nur aus 2 Lagen 6 mm Sperrholzbrettchen, aber es geht. Wenn bei Deinen Brettern Nut und Feder glatt in einander passen, ohne daß eine Rille oder Fuge sichtbar bleibt, würde ich die so lassen... :) Zur farblichen Gestaltung...: Wenn es ein einfaches Muster sein soll, kann man, denke ich mal, auch mit verschiedenfarbigen Leinen arbeiten... Auf der Vorderseite eine Schicht Leinenstoff als Grundlage und dann die zweite Schicht aus verschiedenfarbigen Keilen, entweder sauber miteinander vernäht oder auf Stoß geklebt, aufbringen... :) Und wenn Du den einigermaßen Wasserfest haben willst, einfach verschiedenfarbige Wachslasuren verwenden... Clou hat da eine recht reichhaltige Palette, daß sind größtenteils rotbraun- über dunkel- hellbrauntöne, aber auf dem Stoff aufgetragen, wirken die nach dem trocknen ordentlich "erdig-Antik"... Sobald ich meinen Schildbuckel habe, stelle ich noch Bilder + Baubeschreibung rein... :) LG Halfdan Horntrinker
 
Hab' ich einen Denkfehler? Wenn ich Nut und Feder wegsäge sind die Bretter doch schmaler ?(
Jepp, hast Du... :D Die Feder verschwindet in der Nut und liegt am Grund der Nut an... Sägst Du Nut und Feder weg, wird das Brett, als einzelnes gesehen, zwar schmaler, allerdings ist die Breite dieselbe, wie im zusammengesteckten Zustand... ;) :) LG Halfdan Horntrinker
 
10 mm Kiefer hält garantiert nicht, das haust Du mit jedem Stück Flachstahl auseinander.
 
Nein, Sartir, Du hast keinen Denkfehler, sondern Recht: Die Bretter werden schmaler, wenn Nut und Feder abgesägt werden und damit der Schildrohling auch. Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen
 
Naja... Im Grunde für CB, Freikampf, etc Der Oseberg-Schild war auch Kiefer, 7mm dick in der Mitte, am Rand wurde er noch dünner. Daran habe ich mich orientiert...
Die Bretter werden schmaler, wenn Nut und Feder abgesägt werden und damit der Schildrohling auch.
Wusst' ich's doch^^
 
Also meine persönliche Meinung ist ja, dass Schilde, die für Freischlachten verwendet werden Verschleißmaterial sind. Von daher finde ich die Plankenbauweise ganz schön aufwändig und auch irgendwie zu schade, dafür, dass das gute Stück in absehbarer Zeit zerkloppt wird. Auch wird dein Schild wohl ziemlich schwer - 80 cm Durchmesser (oder auch etwas weniger, wenn du Nut und Feder wegsäbelst), 10 mm Stark und noch 3 Lagen Leinen drauf - das ist eigentlich ziemlich hinderlich. Schließlich kämpft ja keiner mit dem Ziel, ein Loch in deinen Schild du kloppen und dann durchzustechen, sondern man versucht meist, um dein Schild herumzukommen. Da ist es wichtiger, den Schild leicht zu halten damit du ihn schnell bewegen kannst und dein Arm nicht ermüdet oder verkrampft (dann isses nämlich gelaufen, deine Hand knickt ab als würdest du ne Handtasche tragen :D ). Bei einer Plankenbausweise würde ich den Schild als Anschauungs- und Anfassungsobjekt verwenden. Für moderne "Schlachten" empfehlen sich die bewährten Schilde aus einer 6-8 mm dicken, leichten Spanplatte (Pappel, Birke...), die ordentlich mit 2-3 Lagen Segeltuch/Leinen bezugen wurde. Und wenn der nach 2-3 Saison durch ist, Schildbuckel ab und neubauen. Er hat sein Geld verdient ;)
 
Hier ist übrigens noch ein Link mit recht netten und ausführlichen Infos zum Schild(auf)bau... http://www.hurstwic.org/history/articles/manufacturing/text/viking_shields.htm
Sägst Du Nut und Feder weg, wird das Brett, als einzelnes gesehen, zwar schmaler, allerdings ist die Breite dieselbe, wie im zusammengesteckten Zustand... ;) :)
Nein, Sartir, Du hast keinen Denkfehler, sondern Recht: Die Bretter werden schmaler, wenn Nut und Feder abgesägt werden und damit der Schildrohling auch.
Öööhm, stimmt, tschulligung...mein Denkfehler... 8| 8| LG Halfdan Horntrinker... ...der sich abgewöhnen sollte, sich so etwas vor der ersten Tasse Kaffee zu versuchen vorzustellen... Peinlich das... 8| 8|
 
Hier ist übrigens noch ein Link mit recht netten und ausführlichen Infos zum Schild(auf)bau...
Jo genau. Den kenne ich auch schon. Interessant sind auch unten die Schlagtests. Wobei ich denke, dass die Axt scharf geschliffen war... Zum Thema Gewicht und Kampf: Das muss ich sehen, wenn er fertig ist. Kiefer ist im Grunde relativ leichtes Holz. Falls er mir zu schwer wird, nehme ich ihn als Anschauungsobjekt. Wenn ich ihn länger hoch halten kann, werde ich ihn wohl auch zum Kampf einsetzen. Lg, Sartir
 
Zum Thema Gewicht und Kampf: Das muss ich sehen, wenn er fertig ist. Kiefer ist im Grunde relativ leichtes Holz. Falls er mir zu schwer wird, nehme ich ihn als Anschauungsobjekt. Wenn ich ihn länger hoch halten kann, werde ich ihn wohl auch zum Kampf einsetzen.
Das ist natürlich auch eine Herangehensweise! Nochmal zum Thema Nut und Feder: Belegt ist diese Verbindungsart für Mitteleuropa seit der Bronzezeit. Bei den Funden handelt sich allerdings um die Einbäume vom Federsee. eine ähnliche Verbindungsart wäre die Spundung. Diese Verbindungsart ist vor allem bei Truhen belegt. Ob man diese Verbindugnstechniken auf Schilde überträgt ist Interpretationssache.
 
nimm eher hinten mehr leinen lagen als vorne. die belastung ist hinten, auch wenns erstmal paradox klingt, hinten größer. auch wenn man von vorn draufhaut, die kraft wandert durch das holz und lässt es nach hinten raus splittern. also lieber vorne 1 hinten 2 lagen als andersrum.
 
Belegt ist diese Verbindungsart für Mitteleuropa seit der Bronzezeit. Bei den Funden handelt sich allerdings um die Einbäume vom Federsee. eine ähnliche Verbindungsart wäre die Spundung. Diese Verbindungsart ist vor allem bei Truhen belegt. Ob man diese Verbindugnstechniken auf Schilde überträgt ist Interpretationssache.
Oh, das ist ein guter Hinweis, vielen Dank!
nimm eher hinten mehr leinen lagen als vorne. die belastung ist hinten, auch wenns erstmal paradox klingt, hinten größer. auch wenn man von vorn draufhaut, die kraft wandert durch das holz und lässt es nach hinten raus splittern. also lieber vorne 1 hinten 2 lagen als andersrum.
Danke für den Tipp, dann werde ich das so machen.
 
Hallu, will mein Senf auch nochmal beigeben. Also ich hab ein Blankenschild gebaut: Holz: Linde Dicke: 1,5cm Vollrohaut drumherum Beriemung: vernietete Nägel Grundierung: Kreidegrund Bemalung: Kalkasein-Farbe Also im grundgenommen ist ein Blankenschild, wenns ordentlich gemacht ist kein Verbrauchsobjekt...bis auf das ab und an die Farbe nen bissel abplatzt, aber das tut dem Schild ja keinen Abbruch. (Für moderne Schlachten würd ich meinem Blankenschild mehr vertrauen als einem Speerholzschild :)) Mein Schild wiegt im ganzen etwa 5 Kg. Ist für den Anfang schwer. Aber wenn man regelmäßig trainiert gewöhnt man sich an das Gewicht. Daher ist ein Blankenschild, vorallem bei Kiefer und nur mit Leinen bespannt, defenetiv nicht zu schwer. Rückwirkend würde ich sagen das ich das Schild nur 10mm dick machen würde. Das würde am Gewicht schon einiges ändern. Mein Blankenschild ist ohne Nut und Feder verklebt...und so weit ich das einschätzen kann, hält das Schild, immer noch Bombe, innen drin. (Kalkkasein-Leim) Du hast geschrieben, dass du den Schildriemen "draufnageln" willst. Ich denke, dass wird auf dauer nicht halten. Durch das höhere Gewicht reißen dir die Nägel einfach raus. Schlag sie von der Vorderseite rein und verniete die Nägel auf der Rückseite. Das ist das mindeste, was ich tun würde. (Ist auch Belegt) Meine Bemalung hab ich mit Kalkaseinleim (5 Schichten) gemacht und grundiert mit Kreidegrund (4-5 Schichten) (50g Hautleim und 250g Champagnerkreide). Hält eigentlich super. Und selbst wenn man Abfärbungen da sind, von anderen Schilden, oder so, kann man das mit einem Nassen Lappen gaaanz einfach abwischen. (geht zwar die Farbe etwas ab, aber ist ja genug druf. Vielleicht hilft dir das irgendwie weiter.
 
@Lex: Danke für deinen Bericht. Das mit den Nägeln meinte ich schon so, wie du es beschreibst :D Ich hau da nicht einfach nur Nägel durch, die werden ordentlich vernietet. Lg, Sartir
 

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