Regionale Unterschiede in der Rüstung und Bewaffnung von Kriegsvolk

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Geri Sturmreyter

Guest
Moinmoin, Ich hab kürzlich mit einem Bekannten darüber diskutiert welche Regionalen Unterschiede es bei Rittern und Berufskriegern/Söldnern des Hochmittelalters gab. Da ich mich in meiner Darstellung (Schmied, Wolfsjäger,...) nur am Rande mit Kriegsvolk auseinandersetze konnte ich wenig zu dem Gespräch beitragen was nicht dem gängigen Basiswissen entspricht. Interessant wäre aber schon etwas mehr darüber zu wissen, welche Waffen innerhalb einer Epoche zum Beispiel in Spanien, Italien, Norwegen oder Osteuropa verbreitet waren. Oder aber wie sich die Formen der Rüstungen regional unterschieden. Kennt jemand ein Buch oder einen guten Weblink welcher sich mit diesem Thema beschäftigt? Es grüßt der Geri
 
Was ich weiß, ist das es vor allem im Design unterschiede gab. Das einfache Fussvolk hatte meist in der Heimat hergestellte Rüstungen, während die feinen Herren z.B. im 100 Krieg sich Rüstungen aus Italien importierten, auche waren Deutsche Rüstungen beliebt.
Bereits im frühen 15. Jahrhundert wurden Norditalien und Süddeutschland führend in der Produktion von Harnischen. Italienische Rüstungen waren bereits seit dem späten 13. Jahrhundert nach ganz Europa exportiert worden. Bedeutende Zentren der Harnischproduktion waren in Italien Mailand, Brescia, Florenz, Genua, Venedig, Modena und Rom, wobei die mailändischen Schmieden führend waren. Die wichtigsten Produktionszentren auf deutschem Boden waren Augsburg, Landshut und Nürnberg. Zu einer herausragenden Stellung brachte es darüber hinaus die Hofschmiede in Innsbruck, die Kaiser Maximilian I. 1504 ins Leben rief. Kleinere Zentren existierten in Köln, Ulm, Wien, Magdeburg und Lübeck. Auch in anderen Ländern entstanden große Rüstungsschmieden, die meist von italienischen oder deutschen Meistern geleitet wurden. In Anlehnung an Maximilian richtete Heinrich VIII. von England im Jahre 1515 eine königliche Schmiede in Greenwich ein, in der vor allem Deutsche und Niederländer tätig waren. Auch die schottischen Könige unterhielten eigene Schmieden. Jakob IV. ließ seine Harnische seit 1502 in Edinburgh anfertigen, sein Nachfolger Jakob V. eröffnete 1531 in Holyrood eine weitere Hofschmiede. Französische Rüstungen wurden vor allem in Paris, aber auch in Saint-Quentin, Tours und Rouen hergestellt. In der Plattnerei zu Lyon wurden mailändische Schmiede beschäftigt. Osteuropäische Rüstungen stammten meist aus Krakau.
 

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