rena fuchs
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Hallo zusammen. ich wollte auch mal unser Projekt vorstellen, was sicher ein wenig ungewöhnlich ist. Unser Verein, Berliner Ritter EV, hat sich zur Aufgabe gemacht das „Schloss und Burg Allstedt“ zu sanieren und wieder rückzubauen - besser gesagt das Vorschloss. Erst einmal ein wenig zur geografischen Lage und zu Geschichte der alten Anlage: Die Burg liegt in Sachsen-Anhalt in der Stadt Altstedt im Vorharz mitten in der goldenen Auhe, auf einen Bergvorsprung am Waldrand. Die ersten Besiedlungen schienen schon recht früh auf den strategisch gut gelegenen Sandsteinplateau errichtet worden zu seien. In Ausgrabungen fand man Palisadenreste aus der Eisenzeit. Die unteren Grundmauern scheinen nach ihrer Bauweise um das Jahr 500 herum erstmalig erbaut worden zu sein, die nach etlichen Zerstörungen immer wieder neu aufgesetzt wurden. Wahrscheinlich unter den Karolingern erbaut tauchte der Burgname „Alstediburg“ erstmalig um das 9. Jahrhundert auf, wonach die Pfalz über die Jahre zwischen den Ottonen, Saliern und Staufern wechselte. Unter Otto II. war Allstedt sogar die meistbesuchte Pfalz im damaligen Sachsen. Reichsversammlungen, Reichstage und Urkunden zeugen von der politischen Bedeutung der Pfalz in der Vergangenheit. Die Anlage hat sich über die Zeit mehr und mehr erweitert. Vom Wohnturm, der dann später zum Tor umfunktioniert wurde, gesellten sich Schildmauern, ein weitläufiger Ungarnwall, die ersten Wirtschaftsgebäude und letztendlich die Unterteilung in Kernburg und Vorburg und dem Verteidigungsring. So viel Geschichte in den alten Mauern steckt, so viel ist leider auch über die Zeit verloren gegangen. Im Dritten Reich wurde sie als Pimpfburg zweckentfremdet, wobei viel Struktur innen wie außen zerstört worden ist. Nach Ende des zweiten Weltkrieges waren erst die US Truppen in der Burg, danach die Sowjets. Von 1942 bis 1973 wurden Notwohnungen eingerichtet. Darauf folgte ein Umbau zum Konsum um nach kurzer Zeit wieder leer zu stehen, worauf der Turm als Abhörposten genutzt wurde, aber auch dies nicht lange. Letztendlich wurde das Schloss Aufgegeben, aber nicht von uns. Schon 7 Jahre lang basteln, trocknen, sanieren, schleifen, und hobeln wir an dem alte Schlösschen herum. Einige Räume haben wir mit viel Arbeit wieder hergerichtet, was uns angesichts des schlimmen Zustands in dem sie waren, recht gut gelungen ist. Mittlerweile haben wir einen kleinen Spiegelsaal, einen Folterkeller, ein Ritterkeller und einige Ferienwohnungen wieder hergerichtet. All das ist aber ungefähr nur ein Fünftel des ganzen Schlosses. Was nach wie vor zerfällt ist der Empfang mit Holzschnitzereien aus dem 17 ja hundert, der große barocke Tanzsaal und gut 50 weitere Räume. So, ich hoffe ich habe euch nicht gelangweilt und würde gerne wissen was ihr von unserem Projekt haltet. Hier habt ihr noch so einige Bilder. Da einige Bilder http://berliner-ritter.de/vorher_nachher.html Bis dann.