Schwarzpulver

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RitterZurLinde

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Hallo viele kennen mich bereits von meinem thema "Kundschafter/Jäger" da ich mich für Fernkampfwaffen interresiere frage ich mich ab wann das Schwarzpulver seinen einsatz in Europa fand? laut "Wikipedia" ist es seit 1130 in China bekannt. Weiterhin steht da, dass erst 1313 ein Mönch das richtige Mischverhältnis von SP herausfand. Blos kam es davor in europa au schon zum einsatz und wann wäre das so ungefähr gewesen? Danke im Vorraus
 
Wenn du unter "Fernkampfwaffen" auch Bombarden hinzuzählst. DIese ist durch einen Fund aus dem 14. Jahrhundert auf der Burg Lisieux (Frankreich) belegt. Diese Waffen waren eher uneffektiv, da umständlich in der Bedienung und noch nicht so wirkungsvoll. Wenn du aber jetzt eine Handfeuerwaffe als "Fernkampfwaffe" bezeichnest ist diese sicherlich nicht durch einen Kundschafter oder Jäger im Einsatz gewesen. Warum: 1. Die Technik war noch nicht so weit entwickelt um wirkungsvoll zu sein. 2. Sehr teuer. (Adel) 3. umständlich in der Bedingung (Bogen und Armbrust waren effektiver)
 
Da kann man mal sehen Hallo Ulf 2 km von mir weg ist ein Schwarzpuvermuseum und ich weiß nix darüber,ich schäme mich. Ich schau mal nach vieleicht kann ich ja was rausfinden. Bis glaich :bye01
 
So es klappt auf 95 klicken dann ist alles da. Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen. Vieleicht ist was dabei was du gebrauchen kannst,wenn nicht ist auch gut. Alles Liebe :knuddel
 
Danke euch Ulf es geht mir nicht darum ob kundschafter die hatten aber es ging mir um die handfeuerwaffe :shoot
 
Für das Jahr Jahr 1344 , 28 Oktober ist für Achaffenburg belegt: Erzbischof Heinrich von Virenburg läßt einen fremden Feuerschützen nach Aschaffenburg kommen, um ein Feuergewehr ausprobieren zu lassen; dies soll der erste nachweis für eine Schusswaffe in Deutschland sein.
 
Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg ist zumindestens Deutschlands älteste erhaltene Schußwaffe zu sehen, nämlich die berühmte Tannenbergbüchse: http://de.wikipedia.org/wiki/Handrohr Und in dem Buch "Thesaurus Aromatariorum" gedruckt in Venedig im Jahre 152 durch Gregorium de Gregoriis steht auf Fol. 22 r das Rezept für: "Pulvis pro Bombardis et Schiopetris" und zwar klassisch nach Berthold Schwarz. ( ich verzichte hier aber ausdrücklich aus Sicherheitsgründen die Rezeptur zu veröffentlichen !!!)
 
Eine fühe Quelle ist auch die " Cosmographia" von Sebastian Münster. Während die Ausgabe von 1545 lediglich nur die Einführung von Geschützen in das Kriegswesen für das Jahr 1380 erwähnt ,und diese als "schröcklich und schädlich ding" beschreibt, ist die Ausgabe von 1550 schon wesentlich genauer:
Zitat:"Doch schreibt mir zuo doctor Achilles/daz ano Christi tausent drei hundert vier und fünfftzig/ das büchsen im brauch gewesen seind an der see bei Denmarck/ und soll ir erster meister sein gewesen ein Alchimist und münch/ mit namen Berthld Schwartz. " Zitat Ende
zitiert aus : Sebastian Münster: "Cosmographei oder beschreibung aller länder / herschafften/ fürnemster stetten...", Basel, 1550, Heinrich Petri, Fol. dxcix
 
Unterschlagen hatte ich aber bisher die mittelalterlichen Rezepturen z.B. aus dem "Liber igneum" des Marcus Graecus oder aus den Werken des Roger Bacon. Die wahrscheinlich älteste europäische Abbildung eines Geschützes findet man auf einem Blatt des Milemete Manuscript aus dem Jahre 1326. Diese Handschrift wurde von Walter de Milimete, dem Kaplan Königs Edward III, angefertigt. Hier eine Abbildung: http://upload.wikimedia.org/wikiped...entiisRegumManuscriptWalterdeMilemete1326.jpg Und hier noch einmal eine Chronologie zur Verwendung von Schwarzpulver und einige historische Geschützbeispiele aus dem 15.Jhd.: http://xenophongroup.com/montjoie/gp_wpns.htm
 
Ach, ein herrliches Thema. :D Hier mal eine recht gute Darstellung von Schußwaffen in der Koelhoffschen Chronik von 1499. Dargestellt ist die Schlacht von Worringen: http://periodika.digitale-sammlungen.de/bdlg/bsb00000328_00240.jpg Anmerkung: Es handelt sich selbstverständlich um eine Abbildung des 15. Jhd., also im Stile dieser Zeit. Es soll damit nicht bedeuten, daß bereits 1288 Schußwaffen in dieser Schlacht im Gebrauch waren !
 
Das Schwarzpulver auch gewisse Gefahren birgt ist ja nur allzu gut bekannt. Ein herrliches Beispiel dazu aus jüngerer Zeit ist der Untergang des Schlachtschiffes Kronan am 11. Juni 1676 durch ein mißglücktes Wendemanöver bei starkem Wind. Hiebei bekam das Schiff Schlagseite, Kanonen lösten sich aus der Verankerung und es kam durch Pulverentzündung zu einer Explosion, bei der das Schiff fast schlagartig sank.Dabei kamen 839 Mann ums Leben. Interessant aber ist das Wrack der Kronan: Nicht nur, daß bereits im 17.Jhd. einige der schweren Bordkanonen mit primitiven Holztaucherglocken gehoben wurden, sondern, weil die Kronan heutzutage eine schiere Fundgrube für Alltagsgegenstände des 17.Jhd. ist. Im Gegensatz zur Wasa ist hier quasi die Zeit mit dem sofortigen Untergang eingefroren und alle Funde liegen noch "in situ" auf dem Meeresboden, um durch Unterwasserarchäologen Stück für Stück geborgen zu werden. Apropos Kanonen: Am Beispiel der 126 Bordkanonen, vom 6 - bis zum 36-Pfünder, kann man erkennen , das diese Geschütze zum Teil wiederverwertet waren. Man fand Exemplare aus den Jahren 1514 bis 1661. Die älteste Kanone ist übrigens ein 30-Pfünder aus Deutschland und optisch, aufgrund ihrer Verzierung, ein echtes Highligt. Zu sehen in Kalmar im Läns Museum. http://de.wikipedia.org/wiki/Kronan_(Schiff) Quelle: wikipedia Und hier etwas zu den Funden: http://www.kalmarlansmuseum.se/1/1.0.1.0/422/1/?group=art_art_grp-s1/264 Quelle: Kalmar läns museum, Skeppsbrogatan 51 - Ångkvarnen, www.kalmarlansmuseum.se
 
Hallo Riter zur Linde, ich bin zwar Wikingerdarstellender aber auch nicht ganz ohne Kentniss zu Schwarzpulver. Also zu der erwähnten Tannenbergbüchse (gefunden in einem Brunnen von 1399) Bronzehandrohr mit eingestektem abgekantetem Holzstab = Schaft gibt es noch mindestens ein weiteresähnliches Exemplar und zwar aus dem Kieler Hafen, das im Keller des Schloss Gottorf in Schleswig zu sehen ist. Und zwar ein Zweiläufuges Handrohr ebenfalls aus Bronze gleiche Epoche 14 Jh. Der Umgang mit Schwartzpulfer ist Brisant und daher in Deutschland nur Personen erlaubt die die entsprechende Behördliche Anerkennung und Erlaubniss haben. Eigene Herstellung von Schwarzpufer ist Gesetzlich verboten. Schwarzpulverschein, zugehörigkeit zu einem Schwarzpulverschützenverein, Bedürfnissnachweis, einwandfreies Führungszeugniss, Prüfung vor einer Prüfungskommission etc... Nähere Informationen z.B.: bim VdW Verband für Waffentechnik und Geschichte oder Kuratorium historischer Waffen oder beim Deutschen Schützenbund natürlich auch bei den Polizeilichen Stellen für Waffenrecht. Doch die Politische Meinung, diese muss von der Polizei vertreten werden, ist weiterhin: Waffen raus aus privaten Deutschen Haushalten. Der Besitz z.B.: einer Kopie der Tannenbergbüchse ist frei.... damit zu schießen - nicht. Zudem ist dieses Handrohr sehr unpräziese... es ist eher ein böllern als ein gezieltes schießen. Zudem muss eine solche Waffe wenn sie geschossen werden soll bzw. als schießfähig vertrieben wird Behördlich abgenommen sein (Deutscher Abnahmestempel für die Nutzung in Deutschland), schießen nur auf genehmigtem Schießstand. Weiterhin viel Freude wünscht Olegsson aus Düsseldorf
 
Hallo Voenk, vielen Dank für den Link. Dort finden sich wirklich Interessante Stücke an frühen Handrohren und Büchsen. Grüße sendet Olegsson aus Düsseldorf :wiki4
 

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