Jorunn
Well-known member
Hallo Leute, ich habe vor zwei Tagen Seidenstoff und Seidengarn erst mit Färberkamille (1:1) gefärbt, dann einen zusätzlichen Sud mit Birkenblättern (wieder 1:1) zugesetzt, da die Seide so hellgelb war, dass man kaum einen Farbton erkennen konnte und mir die Kamille ausgegangen war. Temperatur immer so um die 70°C, Färbezeit ca. 6 Stunden. Ich traute meinen Augen kaum, als ich die Seide auswaschen wollte: sie war ockerfarben! Da das Ocker nicht so intensiv war, dachte ich mir, ich setze noch mal einen anständigen Birkenblättersud an (diesmal 2:1, damit es auch wirklich GELB wird). Bisher habe ich sowohl auf Wolle wie auf Seide mit dem gleichen Rezept immer ein schönes leuchtendes goldiges Gelb erhalten. Nach 1 Stunde Färbezeit (Birkenblätter zuvor über Nacht eingeweicht, aufgekocht und mit dem Sud eine Stunde auf 70°C gehalten) und einigem Rühren wasche ich die Seide wieder aus: intensives Ocker (das fast an ein "Kotzbraun" heranreicht)! Was könnte falsch gelaufen sein? Das habe ich bei allen anderen Birkenblätter-Färbungen noch nie erlebt. Gleicher Topf, gleiches Wasser, gleiche Beize. Dann: die Seide soll eigentlich in Festtagsärmel für mein blaues Kleid verarbeitet werden. In dieser Farbe ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Hat jemand Erfahrung, mit welcher Farbe ich das Ruder noch herumreißen könnte? Nachentwickeln zu oliv fände ich auch nicht so passend für teure Seide. Eventuell mit Indigo zu einem dunklen Grün? :help Edit: Der Wollstoff, der ebenfalls im Färberkamille/Birkenblätter-Sud war, wurde schön goldgelb, wenn auch etwas hell. Sprich, die Wolle hat den Farbstoff genau so angenommen, wie die Seide es sollte.