spätmittelalterliche Schecke

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Molch

Member
Registriert
15. Dez. 2014
Beiträge
17
Reaktionspunkte
0
Ort
55130 Mainz
Hallo, da ich mich ja auf das Spätmittelalter fixiert habe und eine einfache Darstellung anstrebe habe ich mir nun fast alles an "Grundausrüstung" besorgt. Nur fehlt mir eine "Schecke". Hat hier jemand Tipps wo ich eine solche herbekomme oder verkauft sogar jemand eine zufällig. DIe Größe würde XL-XXL betragen, die Farbe wäre erstmal egal. Ich freue mich auf eure Hilfe und eure Tipps. Liebe Grüße
 
Hey, wenn die Historisch korrekt sein soll, kann ich dir die Mittelaltersuse empfehlen, super Qualität zu einem fairen Preis. Ansonsten vllt. diese hier, etwas günstiger, aber von der form her ok, wenn du sie vorne aufschneidest und einen anderen verschluss anbringst (haken+Ösen z.b.) http://www.reenactors.de/shop.html?refID=003 da würde mich halt stören, das da zu viel Poly drin ist, aber das ist geschmackssache
 
Ich empfehle auch die Mittelaltersuse. Die Schecke von reenactors.de erscheint mir viel zu lang - bis übers Knie sollte sie nicht reichen. Auf den meisten Darstellungen reicht sie eigentlich nur über Scham und Gesäß.
 
Dass es bis zum Knie nicht geht, hab ich nicht geschrieben, nur dass sie nicht bis übers Knie reichen sollte ;)
 
Die Länge ist im späten 15.Jhdt. wohl auch abhängig vom Alter und vom Rang... die jungendlichen Modegecken trugen wohl sehr kurze Schecken. In der Leipziger Ordnung wurde verlangt, die so lang zu tragen, dass die Scham vollständig bedeckt ist. Länger als bis zum Knie? Eher nicht.
 
ok sorry mein fehler.....zu schnell drüber gelesen^^ Sonst geb ich euch recht. Es gibt da allerdings dann auch noch die Roben, die reichen dann bis zum Knöchel, dass is dann aber eher was für die alten Herrn
 
Vielen Dank erstmal für die Tipps und Posts. Ich werde mich mal mit mittelaltersuse in Verbindung setzen. Nun hab ich noch eine Frage zu der Tageweise der Schecke. Mann trägt erstmal Unterkleidung (Hemd und Unterhose) darüber dann Hose mit Nesteln und Weste die an der Hose befestigt wird. Darüber je nach Stand etc. noch ein Wams mit Gürtel. Nun die Frage, wurde die Schecke als eine Art Mantel zusätzlich drüber getragen bei Kälte oder ersetzte sie dann das Wams komplett? Wurde die Schecke offen getragen oder wie angesprochen mit Schließen etc. Verschlossen? Oder war sie in einem Stück zum überziehen?
 
eine weste kannst du alternativ zum wams anziehen, die teile gabs eig. quer durch die stände. Die schecke wird meistens darüber getragen. Die schecke kann auch offengetragen werden, quasi mit einem V-ausschnitt. Und der gürtel würde dann über die schecke kommen
 
Die Länge ist im späten 15.Jhdt. wohl auch abhängig vom Alter und vom Rang... die jungendlichen Modegecken trugen wohl sehr kurze Schecken. In der Leipziger Ordnung wurde verlangt, die so lang zu tragen, dass die Scham vollständig bedeckt ist. Länger als bis zum Knie? Eher nicht.
Sehr richtig. Da ich einer von diesen jugendlichen Modegecken bin, hab ich genau so eine kurze Schecke. Ist aber sicherlich auch nach der Lage der körperlichen Fitness gegangen, ein junger, aber molliger Modegeck wollte vielleicht nicht gerade seine Röllchen zur Schau stellen und trug eher eine längere. :p Ich unterstütze Lorbies Aussage, dass es viele verschiedene Längen gab! Die sehr Langen von denen Milan spricht sind meiner Interpretation nach Schlechtwettermäntel, keine Schecken.
Vielen Dank erstmal für die Tipps und Posts. Ich werde mich mal mit mittelaltersuse in Verbindung setzen. Nun hab ich noch eine Frage zu der Tageweise der Schecke. Mann trägt erstmal Unterkleidung (Hemd und Unterhose) darüber dann Hose mit Nesteln und Weste die an der Hose befestigt wird. Darüber je nach Stand etc. noch ein Wams mit Gürtel. Nun die Frage, wurde die Schecke als eine Art Mantel zusätzlich drüber getragen bei Kälte oder ersetzte sie dann das Wams komplett? Wurde die Schecke offen getragen oder wie angesprochen mit Schließen etc. Verschlossen? Oder war sie in einem Stück zum überziehen?
Mitterlaltersuse kann ich auch nur weiterempfehlen! Zur Trageweise: Leibhemd, Unnerbüx, Wams + Hose. In Süddeutschland wurde statt komplettem Wams auch nur eine Weste getragen. Aber NUR in Süddeutschland, meinem Wissenstand nach. Über das Wams kam dann die Schecke, ob offen oder geschlossen ist denke ich persönliche Preferenz und auch vom Wetter abhängig, ich habe allerdings meist geschlossene Schecken gesehen. Wams benötigt nicht -zwangsweise- einen Gürtel. Nur mit Wams und Hose ist man nämlich nicht wirklich "Ausgehfertig", sprich so zieht man sich vielleicht für körperliche Arbeit oder Fechttraining an, aber nicht um unter die Leute zu gehen. Falls man eine Schecke hat kommt der Gürtel definitiv darüber, obwohl ich auch schon Abbildungen mit Scheckenträgern ohne Gürtel gesehen habe.
eine weste kannst du alternativ zum wams anziehen, die teile gabs eig. quer durch die stände. Die schecke wird meistens darüber getragen. Die schecke kann auch offengetragen werden, quasi mit einem V-ausschnitt. Und der gürtel würde dann über die schecke kommen
Muss ich nochmal erwähnen: Meines Wissens nach ist in Deutschland nur im SÜDEN die Variante mit Weste verbreitet gewesen. Ich rate also davon ab, falls man nicht eine Darstellung der Region anstrebt. Außerdem - Diese Westen waren oft sehr einfach und sind daher mit hoher Wahrscheinlichkeit wie viele Wämser nur Unterkleidung zum Arbeiten etc. gewesen.
 
Hallo, vielen lieben Dank nochmal für die Infos bezüglich der Länge der Schecke. Jetzt hat sich durch die Konversation aber eine andere Frage ergeben, es heißt das ein Wams oft auch nur zur "Untergewandung" zählte d.h. nicht sichtbar war. Nun hab ich halt die Frage was ich denn alles anziehen "muss"? Untergewandung (Hemd-Unterhose, dann Weste mit Hose angenestelt, darüber das Wams und DANN die Schecke als Obergewandung? Ich frage das nur weil ich alles soweit richtig machen möchte und auch auf was ich mich dann im Sommer einstellen muss bei "höheren Temperaturen". ;)
 
Hosen am Wams genestelt und darüber Doublet/ Pourpoint/ Schecke... ein ärmelloses Leibchen (quasi Weste) ist sicher möglich, aber auf Bildern eher selten. Zur Kleidung im späten 15.Jhdt. verweise ich gern auf Jens Börners Homepage... http://www.diu-minnezit.de/realie_details.php?rid=217&lid=0&tid=4 Auf den Bildern des Munderkinger Altars solche Darstellungen eines Wams (mit hellem Leibchen darüber?)... siebe obige zwei Tafeln auf Bild 6/8 (auf Seite runterscrollen) http://www.oberschwaben-tipps.de/pfarrkirche-st-dionysius-munderkingen/#lightbox[gallery-2]/5/
 
vorsicht, ein doublet oder Pourpoint beschreibt ein wams, ist nur ein anderes Wort dafür. Die Wämser kann man auch solo tragen, dass ist die alternative zur weste, entweder oder. Du brauchst halt eins der beiden, um die Hose daran fest zu machen. Alternativ kannst du das Wams auch aus Leinen wählen, oder bei Adel etc brokat, dann isses nicht so warm.
 
vorsicht, ein doublet oder Pourpoint beschreibt ein wams, ist nur ein anderes Wort dafür.
Darüber streitet man sich durchaus in diversen Gruppen... kommt wohl auf die Darstellungszeit an. Für mich ist das Wams immer zu Befestigen der Hosen zuständig... und ein D. oder P. nicht zwingend. Eher i.S.v. zusätzlich Rüstwams zur Befestigung des Blechzeugs und zum Formen der Figur... (was bei mir an Zauberei grenzen würde.)
 

Neueste Beiträge

Oben