Stiefelfrage

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Hi Ich habe in der Bucht für ein paar Groschen ein Paar Stiefel bekommen. Da sie etwas spitzer sind als auf Fotos zu sehen ist, brauche ich mal eure Hilfe zur Zeit und Region der Stiefel, wenn es wirklich MA und keine Fantasy sind. Also könnt ihr etwas zu diesen Stiefel sagen? https://dl.dropbox.com/u/68634746/20130212_132937-1.jpg TIA
 
Auch wernn ich ein Frühmi bin befürchte ich, die sind eher Fantasy. Mal vom Maschienengenähten abgesehen. Das ist allerdings keine wissenschaftlich belegte Aussage
 
das sind superschöne Elbenschuhe, evtl. auch gut für den Fasching als "Muskeltier" ... leider kein Anspruch auf A :-(
 
Von den Maschinennähten auch mal abgesehen, würde ich diese Stiefel etwa für schwedische Wikinger / Rus so um 1.000 n.u.Z. als tragbar bezeichnen. Ganz klar kein musealer Anspruch, aber für Markt oder Lager und auch Freikampf m.E. tragbar.
 
ich weiß garnicht, was ihr habt..... Das sind sehr solide Stiefel des ausgehenden 20 Jhdts, wers mag und die passenden Jeans dazu trägt, so etwas Westernmäßig, hat ein paar schöne Stiefel
 
Nicht ärgern lassen Wilhelm ... habe gelesen das es bei Dir nicht unbedingt 100%ig A sein soll, deswegen meine Einschätzung tragbar. O.k. die Schnürung in der Art und über die gesamte Schaftlänge ist unüblich, die Stiefel die ich meinte waren eher reine Schlupfstiefel. Aber wer feste Waden hat, kommt da manchmal eben nicht rein. Zu Vergleich für Dich und manche Kritiker zur Ansicht die Seite eines anerkannten polnischen Lieferanten der Szene, was er so für Stiefel für Rus und Slawen anbietet. Link zu Wojmir ( Quelle Internet ) http://www.wojmir.pl/buty_ruskie.htm
 
Nicht ärgern lassen Wilhelm ... habe gelesen das es bei Dir nicht unbedingt 100%ig A sein soll, deswegen meine Einschätzung tragbar.
Nein ich lasse mich nicht ärgern und sie sollen für meine Darstellung sein, aber bei dem Preis den ich gezahlt habe lohnte sich der Blindschuss. prost1 Was mich stört ist das sie spitzer aussehen, als auch auf meine Fotos zu sehen ist. Nachtrag: Wobei mich die Stiefelfrage bei meiner Darstellung wirklich die nervigste Frage ist.
 
Also die Spitze ist nicht das Problem. Die Nähtechnik ist es. Wie meine vorredner schon geschrieben haben, die Schuhe sind von der Technik her nicht tragbar für eine korrekte Darstellung, da Schuhe damals Wendegenäht waren. Diese Nähte hier sind modern. wilfired's zeitliche Einschätzung ist daher so leid es mir für dich tut absolut korrekt: Jahrhundert: 20; Darstellung: Mittealtermarkt ohne Anspruch an Living History oder Reenacmtent.
 
nö Amici, nicht oder besser nicht ausschließlich Mittelaltermarkt. Es wäre schade um den soliden Stiefel !! Es sind genagelte Sohlen, stabile Nähte und wohl auch sehr gutes und weiches Leder. Nicht jedermanns Stil, meiner für den Alltag und den Markt auch nicht, aber gut geputzt, ein Stiefel, an dem man bei Wanderungen etc seine Freude haben kann
 
Ja, das ist mal keine Frage, dass es sich hier um schöne und ansehnliche Stiefel handelt. Nur eben "A" nur für unser Jahrhundert. :D
 
Danke für eure Antworten! Wie schon geschrieben, war es ein Superschnäppchen in der Bucht für ein paar Kreuzer und gehen wieder in die Bucht zurück. Nun stehe ich immer noch vor der Schuhfrage und bin immer noch kein Schritt weiter. Wie in meine Vorstellung geschrieben will ich keine A Darstellung machen und aber auch keine GroMi/Larp. Bei Meister Knieriem habe ich Halbstiefel mit umlaufendem Schnürverschluß Konstanz (D), 12./13.Jh gefunden, aber bei 350 Taler spielt mein Ordenstressler nicht mit. ;) Also welche Stiefel kommen bei meine Ansprüche (DO, 1240-1250, nicht A, aber es sollte von der Zeit und Verwendung passen und bei A leute oder die ernsthaft Ordensdarstellung betreiben kein Augenkrebs auslösen) in Frage? TIA Peter
 
Naja, erst einmal sei gesagt, dass deine Ansprüche schon ziemlich widersprüchlich sind. So ein bisschen schwanger ist immer schwer. Living History bedeutet historisch-korrekte Geschichtsdarstellungen und wissenschaftliches Arbeiten bzw. wissenschaftliche Ansprüche beim Arbeiten. Das tut man entweder oder lässt es bleiben. Wenn deine Abstriche bedeuten, dass du nichtsichtbare Nähte von Hand machst, keine pflanzengefärbten oder handgenähten Stoffe verwendest, dann ist das was anderes. Aber so ein bisschen Living History mit Fantasy mixen -danach klingt das für mich- halte ich für sehr problematisch. Dann mach lieber langsamer und bleib konsequent. Die Fundlage bietet soviel Raum, dass man sich auch ordentlich austoben kann. Wenn du das in deiner Darstellung -für dich- nicht hinreichend kannst, solltest du überdenken, ob du nicht vielleicht ne andere Darstellung anstreben solltest. Wie auch immer: Ich lasse meine neuen Schuhe in Polen nähen und bin dann -aufgrund der niedrigen Lohnverhältnisse- für eine museale Replik bei rund 110-120€. Ansonsten kannst du dir mal CP-Schuhe ansehen oder andere Darsteller bzw. Laien anschreiben, die Schuhe in ihrer Freizeit fertigen. Die günstigeren Modelle der größeren Unternehmen (etwa CP) werden auf dem asiatischen Kontinent gefertigt und sind entsprechend preiswert. Und weiterhin habe ich noch ein Paar von GDFB, dass optisch an die Funde von Konstanz, London und Dordrecht angelehnt ist, jedoch eine durchgenagelte Sohle besitzt. Die verwendete ich immer dann, wenn wendegenähte Schuhe zu sehr belastet werden würden bzw. der A-Faktor untergeordnete Bedeutung besitzt (natürlich erkläre ich den Besuchern die Unterschiede). Wie auch immer solltest du dir aber zunächst ein Modell rausgucken, dass dir gefällt und in die Darstellung passt.
 
Naja, erst einmal sei gesagt, dass deine Ansprüche schon ziemlich widersprüchlich sind. So ein bisschen schwanger ist immer schwer. Living History bedeutet historisch-korrekte Geschichtsdarstellungen und wissenschaftliches Arbeiten bzw. wissenschaftliche Ansprüche beim Arbeiten. Das tut man entweder oder lässt es bleiben. Wenn deine Abstriche bedeuten, dass du nichtsichtbare Nähte von Hand machst, keine pflanzengefärbten oder handgenähten Stoffe verwendest, dann ist das was anderes. Aber so ein bisschen Living History mit Fantasy mixen -danach klingt das für mich-.......
Danke deiner Antwort Hermann! Ja mein Anspruch ist etwas widersprüchlich, das gebe ich ohne zögern zu. Fantasy/GroMi oder Markt will ich aber zu 100% vermeiden, aber es soll in der Form (Zeit, Region und Verwendung) richtig sein, ohne das ich das A nach LH oder wissenschaftlichen Ansprüche erfüllen will. Eine museale Vorführung der Darstellung ist überhaupt nicht angestrebt, aber in der Form soll es halt schon richtig sein. Sind wir doch ehrlich, jenseits der LH Szene und den musealen Vorführungen ist jemand, der normale Betrachter ist, schon überrascht das der DO Ritter 1250 keine laufende Blechbüchse ;) ist. Bruche, Beinlinge und Kettenzeugs ist schon Überraschung genug und er verbindet ein Kreuz mit einem Kreuzfahrer oder es ist gleich alles mit Kreuz ein Templer. Ich habe vollen Respekt vor Leute die zu 100% A sind, aber mir ist es egal das zB eine verdeckte Naht im Waffenrock mit der Maschine gemacht wurde. Anderseits sind mir zB Wikis mit Hörner am Helm oder Gürtel ein Horror. Um bei unseren Thema DO zu bleiben...zB deine Kreuzform finde ich persönlich schöner, passt aber nicht zur meiner Zeit, oder es gibt schöne Gürtel und Scheiden für das Schwert, aber bei mir wird es eine in der Naumburger Dom Art, aber mir ist es unwichtig das die Ziege für die Fütterung nicht aus Hessen kommt. Aber nun Back2Topic. Hänge jetzt schon seit 2 Wochen am Thema Stiefel fest. Schaue ich mir zB CP oder andere passende Händler an und lasse die Haithabu Stiefel ausser acht...habe ich als Anfänger immer noch das Problem, das es halbhohe Stiefel mit Riemen zum binden gibt, Riemen mit Schnallen oder ohne irgendwelche Riemen bzw. Verschlüsse gibt. Die Stiefelfrage ist für mich erstmal eine Formfrage in Sinne von Zeit, Region und Verwendung und da brauche ich als Anfänger Rat und Hilfe. BTW hat ein Mod Problem damit das meine Frage bzw problem im LH Teil steht, kann er es gerne verschieben.
 
Wilhelm, Stiefel, die zeitlich und regional zum Deutsche Orden passen, sind, so sie wendegenäht sind, ohne Gummisohle, ja es bleiben dir nur die nach Original genähten über. Alles andere ist von der Qualität her eben Schrott. ~1250 hat man schon rund 10 000 Jahre Schuhmachereientwicklung hinter sich, also Nahttechniken etc sind, was Handnähte angeht ~ wie heute. Leder gibts noch viel länger, und fettgegerbtes ist nun mal das Material der Wahl. Ich ärgere mich ja auch regelmäßig, warum die Schuhmacher in Deutschland nicht einfache Schuhe so machen wie früher. Wenn Du also was ordentliches haben willst, bleiben dir nur "Authentische". Und die kosten eben den Gegenwert von 300 Bäckerbroten oder 5x mit der Familie Essen gehen, oder 5 x Kino mit Familie. Oder eine Autoinspektion. Dafür halten die aber auch die nächsten 10 Jahre bei guter Pflege und mit Reparatur noch länger
 
Wilhelm, Stiefel, die zeitlich und regional zum Deutsche Orden passen, sind, so sie wendegenäht sind, ohne Gummisohle, ja es bleiben dir nur die nach Original genähten über. Alles andere ist von der Qualität her eben Schrott. ~1250 hat man schon rund 10 000 Jahre Schuhmachereientwicklung hinter sich, also Nahttechniken etc sind, was Handnähte angeht ~ wie heute. Leder gibts noch viel länger, und fettgegerbtes ist nun mal das Material der Wahl.
Mir sind schon auf einer den "richtigen" Shopseiten Halbschuhe, aufgefallen die man auch für 1970 Reenactment hätte nehmen können. Angeblich nach Funden London und Konstant 13/14 Jahrhundert und bei einer zivilen Darstellung hätte ich ohne zu zögern schon einiges im wendegenähtem bereich gefunden. Gummisohle wie pfui.... dachte an schöne Schnabelstiefel die bis über das Knie gehen mit Umschlag oben!!! :) Nee im Ernst, ich suche einfach ein paar Halbstiefel (max. Wandenhöhe) die in der Form und Zeit zur meiner Darstellung passen und stehe wie der Ochs im Walde.
 
Stiefel gab es zu Deiner gewählten Zeit gar nicht, die Schuhe waren höchstens knöchelhoch, vielleicht ganz knapp über dem Knöchel. Wenn du dich hier im Forum ein bisschen in den Beiträgen zum Thema Schuhe umsiehst, wirst du schon viele Infos dazu finden.
 
tja, Wilhelm, so ist das . Ganz viele Dinge, vorallem Kleidung, sind eben von der Optik her modern. Oder anders,fast jede Mode gabs schon mal. Du kannst heute wendegenähte "Hausschuhe" aus Lamm kaufen, sehr schön warm und im Schnitt ~ 800. Innen ist eben das Vlies noch dran. Deswegen, wenn etwas richtig toll "mittelalterlich " aussieht , Vorsicht, wenn es heißt, Fundinterpretation nach xx+yy. Wenn der Fund dabei abgebildet ist und es passt, siehts anders aus.
 
will ich keine A Darstellung machen und aber auch keine GroMi/Larp
Tut mir Leid, aber das Check ich nicht. Wenn du nicht museal arbeiten willst aber auch nicht auf einen Markt willst, wo ziehst du deine Kleidung dann an? Oder könnte es möglich sein, dass du den A-Prozent-Klischee zum Opfer fällst? (100% -A, 70&-A, 34,565%-A ... ?)
Stiefel gab es zu Deiner gewählten Zeit gar nicht, die Schuhe waren höchstens knöchelhoch, vielleicht ganz knapp über dem Knöchel.
En contraîre, dass ist nicht korrekt und den Beleg dazu suche ich nach dem Zahnarzt. ;)
 

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