LotlBotl
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Das Geld ist endlich auf meinem Konto, ich kann mir meinen Stoff bestellen. Jetzt kommt aber langsam die große Panik. Wenn ich einen Seidendamast für 66€ den Meter kaufe, was, wenn ich einen ganz groben Patzer bei der Schnittauswahl mache? Das wichtigste für einen Adeligen ist natürlich die repräsentative Dienstkleidung, das Ornat, also fange ich bei der Neuausstattung auch mit einer bodenlangen Cotte mit Überkleid an. Die Cotte macht mir keine großen Sorgen, kostet nur die Hälfte und darin bin ich doch ziemlich sicher. Beim Surcot mache ich mir da deutlich mehr Gedanken. Da gibt es doch einige verschiedene Varianten, ich bin mir aber aufgrund mangelnder Quellen gerade nicht sicher, was ich machen kann und was ich tunlichst lassen sollte. Europaweit betrachtet finde ich sehr viele Varianten: so lang dass man die Cotte nicht mehr sieht, kürzer, damit man sie sieht mit weiten 1/1, 3/4, 1/2 Ärmeln oder ärmellos geschlitzt, nicht geschlitzt mit weitem Kragen, rund oder V-förmig, oder eng und mit Fürspan zu verschließen mit oder ohne Borten an Hals, Saum oder Ärmel oder auch krawattenartig bis zum Gürtel Wenn ich meine Suche nun aber auf Deutschland eingrenze, gehen mir die Quellen aus. Grundsätzlich würde mir die Variante gefallen die König John von England auf seiner Grabplatte trägt(und eine Graböffnung belegt, dass er genau das auch im Grab trägt), vielleicht etwas kürzere Ärmel damit man die Cotte auch gut sieht, nur bin ich mir nicht sicher, ob ich die so auch tragen dürfte. Mein Landgraf ist ansässig in Bayern, war aber auch an mehreren Italienfeldzügen beteiligt und 1228 mit auf dem Kreuzzug von Friedrich II, er kam also durchaus ein wenig rum. Wenn mein Stoff nach einem italienischen Original gefertigt ist, sehe ich auch kein großes Problem, wenn der Schnitt dann auch italienisch wäre. Wegen der Verbindung zu Friedrich II habe ich auch mal ins Falkenbuch geschaut, die einzige Darstellung von Friedrich im Ornat lässt aber keine sonderlichen Rückschlüsse auf sein Überkleid zu. Bei Originalen um die Zeit, die genau dem entsprechen, das mir gefällt, bin ich mir dann nicht mehr sicher ob die vielleicht nur rein kirchlich verwendet wurden. Hat da vielleicht jemand mehr Ahnung als ich, oder bessere Quellen parat? Einmal gesetzt, kann ein Schnitt nicht rückgängig gemacht werden, das macht mir gerade doch ein bisschen Angst. Meine alten Sachen sind zum Teil aber schon verkauft, ein zurück gibt es also nicht mehr. Über ein wenig Hilfe oder zumindest Beruhigung wäre ich gerade jedenfalls sehr dankbar.