Tassel für Mantel selbst machen ...

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mondspeer

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Hallo Fachfrauen und -männer, ich will für meinen Radmantel gerne einen Verschluss mit Tasseln machen. Dafür bräuchte ich v.a. noch Tasseln. Hier im Forum habe ich keine Anleitung gefunden und auch Tante G. hat mir nicht weiter geholfen. Kann man die Tasseln selbst machen und wenn ja, wie geht das? Gruß, Gerald aus dem Odenwald.
 
meinst du tasseln oder quasten? das auf deinem bild ist eine quaste. das ist voll einfach, je nach größe, nimm deine hand, wickel die wolle ca 40 mal rum und schneide am kleinen finger entlang alles auf. danach in der mitte zusammenbinden. den rest sieht man auf dem bild recht gut...
 
So weit ich das verstanden hatte, hieß der 3/4-Mantel auch "Tasselmantel". Also suche ich wohl eine Tassel. Wenn das auf dem Bild eine Quaste ist, wie sieht dann ein(e) Tassel aus? Verwirrter Gruß, Gerald aus dem Odenwald.
 
Die Tassel ist eigentlich der komplette Verschluss der aus einer Kordel (Tasselschnur) mit den Quasten am Ende und den Tasselscheiben besteht, die die Tasselschnur am Mantel befestigen. Die Tasselscheiben sind wohl sowas wie große reichverzierte Knöpfe, gesehen hab ich sowas aber noch nicht.
 
Ein Tasselmantel im eigentlichen Sinn mit Tasseln (das sind die Metallscheiben rechts und links am Mantel) und einer Tasselschnur bzw. einem Tasselband dazwischen ist ein durch und durch unpraktisches, weil vorn nicht wirklich verschließbares Kleidungsstück und daher eigentlich einer adligen Darstellung vorbehalten. Bei einem echten Tasselmantel liegt der Stoff recht weit außen auf den Schultern und wird durch die Tasselschnur am Herunterfallen gehindert. Damit Dich in der Bewegung die Tasselschnur nicht erwürgt, gehört eigentlich fast immer eine Hand bzw. zwei Finger an die Schnur, um selbige herunterzuziehen, d.h. Du hast die Hand nicht frei zum arbeiten - also nix für einen arbeitenden Menschen..... Für den Verschluß eines Halbkreismantels für die "werktätige Bevölkerung" eignet sich eine Schnur z.B. in Fingerlooptechnik, die U-förmig durch je zwei Nestellöcher auf jeder Seite des Mantels gezogen und auf einer Seite gebunden wird. Damit kann man den Mantel am Hals schließen, so daß er wärmt und man braucht die teuren Metallscheiben nicht. Zum Thema Mantelverschluß kannst Du auch hier: Gewandungsfragen DO/OT ca. 1250 incl. Kurzvorstellung nachlesen , da hatten wir das Thema grade.
 
Die Tasselmäntel heißen so, weil sie von Tasseln gehalten werden. Die Tasseln können sowohl einfache Bänder mit Quasten sein, als auch andere Bandformen, die mit Tasselscheiben am Mantel gehalten werden. Hier mal zwei Beispiele: http://www7.pic-upload.de/28.01.13/4qeyz6yawjv.jpg Die Tasselscheiben kann man sich auch aus Gliedergürteln fertigen, hab ich auch schon mal gemacht. Bei den Tasseln auf dem oberen Bild wurde zwischen den linken Tasseln ein Seidenband bestickt, bei den rechten Tasseln wurde ein Stück Brettchenborte mit Perlen besetzt. Die Tsselscheiben rechts habe ich via Internet aus Amerika, sind aber sehr schwer und ich kann sie nicht wirklich weiterempfehlen. Die linken sind Nachbildungen der Tasseln der Uta aus dem Naumburger Dom (http://www.diu-minnezit.de/realie_bild_klein.php?f=stuff74_imageorg.jpg, Quelle: www.diu-minnezit.de), das war ein Glücksgriff auf einem Markt in Frankreich. Wenn man sich welche kaufen will, kann ich Dädalus von den Turmwächtern (http://www.dieturmwaechter.de/) empfehlen, der macht auch Sonderanfertigungen zu einem vernünftigen Preis.
 
Hi Fusselhirnchen, den Text von Flinkhand hatte ich gelesen. Deshalb dachte ich ja, das was Schwester Amalie als Quaste bezeichnete, wäre die Tassel. So findet man die Dinger überigens auch bei Ebay. Die Anleitung, wie ich die Kordel mit Fingerloop herstellen kann, hatte ich aufgrund Eures Links gefunden. Als nächsten wollte ich die Quasten machen, von denen ich dachte, sie hießen "Tassel". Ist irgendwie schwierig, Tante Google zu füttern, wenn man - wie ich noch wenig Ahnung hat. Aber jetzt bin ich ja schlauer. Kordel habe ich - wenn auch noch nicht mit Fingerloop, Der Mantel ist ja eh nicht so authentisch gelungen. Quasten mache ich als nächstes. Da nehme ich jetzt einfach vorhandenes Garn. Und beim nächsten Mal recherchiere ich dann vorher. Danke für die Aufklärung. Gruß, Gerald
 
Ah, Mara & Katharina, Eure Beiträge hatte ich heute morgen nicht mehr gesehen. Jetzt wird mir viele klarer. Also nur eine Schnur nehmen (am besten Fingerloopen), den Mantel knapp unterhalb des Kragens verstärken und dann die Schnur durch jeweils zwei Knopflöcher ziehen. Die Nahaufnahme vom Ordensmantel lässt ja dann keine Fragen offen. Die repräsentative und unpraktische Variante kann ich ja dann später noch nutzen, wenn ich mal einen praktischen und authentischeren Rechteck-Mantel habe. Vielen Dank. :danke
 
Ein Tasselmantel im eigentlichen Sinn mit Tasseln (das sind die Metallscheiben rechts und links am Mantel) und einer Tasselschnur bzw. einem Tasselband dazwischen ist ein durch und durch unpraktisches, weil vorn nicht wirklich verschließbares Kleidungsstück und daher eigentlich einer adligen Darstellung vorbehalten. Bei einem echten Tasselmantel liegt der Stoff recht weit außen auf den Schultern und wird durch die Tasselschnur am Herunterfallen gehindert. Damit Dich in der Bewegung die Tasselschnur nicht erwürgt, gehört eigentlich fast immer eine Hand bzw. zwei Finger an die Schnur, um selbige herunterzuziehen, d.h. Du hast die Hand nicht frei zum arbeiten - also nix für einen arbeitenden Menschen.....
kann ich jetz so nicht behaupten. meine schnüre würgen mich nicht und arbeiten fuktioniert.... naja der mantel stört einfach beim arbeiten ;)
Falls ich gemeint bin, ich bin Amalia mit A Amalie gibts hier auch ;)
 
@ Amalia: dann kommt es darauf an, ob Du Deinem Halbkreismantel noch einen Halsausschnitt gegeben hast. Wenn nicht, dann können die Tasselschnüre schon ganz schön "würgen". Meine Halbkreismäntel ziehen alleine schon durch das Gewicht (Wolle, gefüttert, manchmal mit Pelzbesatz) ganz schön nach hinten und erfahrungsgemäß muss ich beim Laufen dann schon eine Hand in der Tasselschnur haben, damit es nicht irgendwann unangenehm wird. Kommt eigentlich auch darauf an, wie weit die Öffnung vorne ist. Wenn man die Tassel sehr kurz nimmt, dann liegt der Stoff auf den Schultern auch enger an und rutscht weniger nach hinten. Generell sind Halbkreismäntel zwar schön anzusehen, aber wirklich praktisch finde ich sie nicht. Vorne schließen sie nicht richtig, rutschen oft über die Schulter etc. Also mehr was zum Repräsentieren, wenn man mindestens eine Hand frei hat. Oder man macht Einschnitte, um die Schultern zu modellieren: http://www.gophoto.it/view.php?i=http://www.weltdeslarp.de/jalindro/mantel.gif#.UQd5iPLC05Y (Quelle: http://www.weltdeslarp.de/jalindro/mantel.html) Hierfür findet sich aber in den Mantelfunden kein Beleg. Deutlich besser zu tragen ist dieser Schnitt: http://www.gophoto.it/view.php?i=ht...n/umhang1/umhang-vorderseite.gif#.UQd4WfLC05Y (Quelle: http://hot-searches.co.uk/tag/umhang-schneidern), da sie auf den schultern an der naht aufliegen und nicht mehr verrutschen. Die schließen vorne auch besser. Habe bisher aber keinen vernünftigen Beleg dazu gefunden. Irgendwer meinte mal, das sein ein karolingischer Schnitt - meiner Meinung nach gab es zur Karolingerzeit aber eher Viereckmäntel.
 

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