Tjosten ist kein Spass

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Lord Michael

Guest
Ich hab die folgenden Links in einem anderen Forum gefunden und denke das sie hier auch sinnvoll sind. Immer wieder liest man in Foren von Pferde Enthusiasten, die sich auf die Tjosterei stürzen wollen. Oft hat man dabei das Gefühl das sie gar nicht wirklich wissen worauf sie sich da einlassen. Das selbst heute noch Reiter durchs tjosten zu Tode kommen können kann man hier gleich lesen am Beispiel von Paul Anthony Allen, der vor drei Jahren starb als ihm ein Balsaholz Splitter durchs Visier stach. Gestorben weil er oder seine Mitstreiter nicht 100% gaben bei der Kontrolle der Ausrüstung, weil der Helm unpassend war und weil der Schild nicht richtig gehalten wurde. Wenn das sogar erfahrenen Darstellern passiert dann mag ich mir gar nicht vorstellen was so auf einigen Koppeln zuhaus vonstatten geht. http://www.mirror.co.uk/news/top-st...fter-lance-spears-him-in-eye-115875-22879871/ http://www.dailymail.co.uk/news/art...illed-lance-splinter-Time-Team-enactment.html http://www.telegraph.co.uk/news/ukn...an-killed-by-lance-fragment-during-joust.html [media]http://www.youtube.com/watch?v=9M4qwPEwivA[/media] Offensichtlich hat es über drei Jahre gedauert bis hier auf Unfall anerkannt wurde, die Gründe dafür entziehen sich meiner Kenntnis aber schon eine Versicherung, die nicht zahlen will kann diesen Vorgang ins unendliche hinausziehen und macht damit auch den Angehörigen das Leben zur Hölle denn wirklich Abschied nehmen konnte die Familie von Mr. Allen wohl erst jetzt. Das soll jetzt nicht der erhobene Zeigefinger sein aber denkt einfach mal drüber nach ob ihr wirklich alles bedacht habt wenn wenn ihr zum nächsten Probetjost anreitet.
 
Ich habe sehr viel Respekt vorm Tjosten und habe abgelehnt, als ich gefragt wurde ob wir das mal machen wollten. Ich sehe auch nicht wirklich gerne beim "echten" Tjosten mit zielen auf den Körper zu. Das ist meiner Meinung nach eine fast unkontrollierbare Kraft... da kann man nicht abbremsen oder andeuten... Und für den Mann, seinem Partner und seiner Familie tut es mir sehr Leid.
 
Im Hobby und im Sport passieren leider immer wieder schreckliche Unfälle. In diesem Falle um so tragischer als das es für die Hinterbliebenen sicher ein langer Weg war, bis hier auf Unfall entschieden wurde. Wenn man so darüber nachdenkt, wie schnell es manchmal gehen kann.......... :( Aber ich würde jetzt nicht das Tjosten deswegen verdammen.
 
Aber ich würde jetzt nicht das Tjosten deswegen verdammen.
Ich auch nicht. Aber es ist eine Extremsportart, nicht zu vergleichen mit Schaukampf. Und deshalb sollte man das auch anders einordnen. Tjosten stelle ich in eine Reihe mit kämpfen mit scharfen Schwertern oder Kettensägen jonglieren... es gibt nunmal keine "sichere" Variante. Können kann einen schützen, aber Fehler kann jeder machen. Daran denken viele aber nicht. wer sich bewusst trotz der Verletzungsgefahr fürs Tjosten entscheidet, soll das tun.
 
Man muss dazu sagen das dieser Unfall passierte bei Dreharbeiten für einen Fernsehbericht während eines Events. Man kann also davon ausgehen das es bei dem Reiterteam um kein unerfahrenes handelte. Verdammen will ich das Tjosten ja auch nicht. Ich hab einige Jahre selbst bei so einer Truppe mitgemischt und auch da einige Unfälle erlebt, ich denke das man ab und zu einfach mal wieder drauf aufmerksam machen muss.
 
da kann man mal froh sein das nicht jeder freak gleich ein pferd hat, sonst würde man bestimmt häufiger nachrichten von verletzten und toten auf diesen events hören.
 
da kann man mal froh sein das nicht jeder freak gleich ein pferd hat, sonst würde man bestimmt häufiger nachrichten von verletzten und toten auf diesen events hören.
Nun ja, zum Glück ist es ja so das es sich meist um Vorführungen von Showtruppen handelt. Diese wollen bezahlt werden und müssen dafür auch etwas an Können darbieten. Irgendwie hat sich aber bei so manchem der Irrglaube eingenistet das es sich um weniger gefährlich handelt weil man ja mit Tricks wie präparierten Lanzen hantiert. Auch im o.g. Fall war es eine dieser präparierten "Bruchlanzen". Auch wenn Balsaholz als sehr weich gilt gibt es Fälle in denen es sich eben nicht wie erwartet verhält. Ich hab einmal mitansehen können wie eine dieser Weichholzlanzen einen Schild glatt durchstoßen hat.
 
Hier habe ich zufällig im richtigen Augenblick ausgelöst. In Gesichtshöhe sollte man lieber nicht diese Splitter haben. Aber wer kann garantieren, dass der Gegener versehentlich nicht zu hoch ansetzt?
e7mie3cn.jpg
 
@ Ritter Kunz: ich habe diese Truppe auch schon häufig erlebt (sind das nicht die Wenzel Ritter?) Und das ist die einzige Gruppe, die ich bieher beim Tjosten erlebt habe. Habe mich damals schon gewundert, dass die das machen, von wg. Unfallgefahr... PS: Vielleicht waren wir ja auf dem gleichen Event? Meine Fotos habe ich 2008 im Kloster Altzella aufgenommen
 
Ja das sind Wenzels Ritterspiele. Jedoch war das Ostern 2009 auf der Ordensburg Liebstedt.
 
Hmh, zu dem Unglückfall kann ich nichts sagen, außer ein wenig Traurigkeit und Mitleid empfinden. Doch was das Tjosten betrifft, so gibt es schon gute Gründe, sich ordentlich für das Gestech zu rüsten. Was man als Schutzkleidung ab und zu dort sieht, ist tief unter mittelalterlichem Standard. Wer das mit freiem Gesicht macht, der trägt eine hohe Eigenschuld. Es gibt so hübsche Bilder in den Turnierbüchern, die in der Unfalldarstellung jedem Splatterfilm zu Ehre reichen.
 
WIrklich tragisch, was da passiert ist. Es fürht einem vor Augen, wie gefährlich unser Hobby doch sein kann. Ich für meinen Teil würde beim Tjosten ein Zugeständnis an die Sicherheit machen und unter dem Helm, wenn möglich, eine Schutzbrille tragen. SIeht man bei einem richtigen Turnierhelm eh nicht. Da wäre dieser tragische Ausgang des Unfalls vieleicht vermeidbar gewesen.
 
So ein Unfall ist natürlich das worst-case-scenario schlechthin.Ich kenn es aus dem Freikampf allein schon, was da alles passieren kann und wie verdammt quer sich so manche Versicherung stellt, wenn einem nichts anderes übrig bleibt, als die Wahrheit über so manche Verletzung zu sagen. Aber bei einem Todesfall, der in Zusammenhang mit einem Event und professionellen Filmaufnahmen steht, ist das Ganze eben auch nicht so einfach. Aber bezüglich der Schutzausrüstung ... wenn ich überlege, was wir im Freikampf schon alles anziehen, um uns angemessen zu schützen, dann stellt die Ausrüstung für einen Tjost enorme Anforderungen. Können denn ein Helm und eine Schutzbrille überhaupt diesen imensen Kräften standhalten ? Ein Schwert oder eine Danenaxt auf den Kopf zu bekommen ist die eine Sache, aber ein Aufprall mit solcher Wucht lässt mich zweifeln, ob ein Helm da so viel halten kann. Und selbst, wenn es zu keiner offenen Wunde kommt, ist der klassische Genickbruch unter Umständen auch möglich. Allein schon der Aufprall auf den Schild ist schon ein hoher Anspruch, den vernünftig abzufangen, ohne sich eine Prellung oder ähnliches zuzuziehen. Selbst bei absoluten Profis denke ich, dass diese "Sportart" schon zu den Risikosportarten zählt, bei denen man schon mit sehr ernsten Verletzungen rechnen muss, auch trotz bestem Schutz !
 
Man muss aber auch dazu sagen das die meisten Tjoste in irgendwelchen Shows keine echten sind sondern choreografierte shows in denen der Aufprall nicht mit voller Wucht erfolgt. Achtet mal auf die Lanzen, kein Handschutz vorhanden damit die Lanze in der Hand durchrutschen kann wenn sie auf den Schild trifft. So machts Krach auf dem Schild aber die Wucht ist relativ gering. Auf dem Bild vom Ritter Kunz sieht man eine sehr schlecht präparierte Bruchlanze. Das Balsaholz ist nicht gut bzw. gar nicht vorbereitet und zu wenig eingeschnitten worden. Dadurch bedingt gibt es dann auch so große Bruchstücke. Bei echten Tjosts stimme ich dir zu Swana aber da hab ich noch keinen gesehen der das wirklich gemacht hätte denn die Jungs sind zum Geld verdienen auf dem Platz und gebrochene Knochen bedeuten massiven Verdienstausfall.
 

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