LotlBotl
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Ich habe mir jetzt für meinen Hofhandwerksmeister aus dem Stoff der ursprünglich das Futter für den Kittel werden sollte einen Reisemantel genäht, mit Leinen gefüttert und mit Kappnähten wie beim Zelt besonders dicht gemacht. Da der Stoff schon vor dem Färben grob zurechtgeschnitten war und erst hinterher umfunktioniert wurde, ist er jetzt zwangsläufig knielang mit Dreiviertelärmeln und Kapuze, wie bei den Winzern im Fécamp Psalter, Frankreich, ~1180 zu sehen(Bild gefunden auf Wikipedia): https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/31/Weinbau_-_Psalter_1180.jpg Hier ist der Winterschnitt am Rebstock abgebildet, der Mantel ist hier also warme, wetterfeste Arbeitskleidung, er ist aber den adeligen Gardecorps und dem Pilgermantel des Richard Löwenherz auf diversen Abbildungen sehr ähnlich, weiteren zivilen Gebrauch würde ich also nicht ausschließen. Jetzt wo ich ihn habe, frage ich mich aber, wie man den eigentlich trägt, vor Allem, wie man das mit dem Gürtel macht, dazu fallen mir verschiedene Varianten ein: -Ich kann den Mantel einfach überziehen, das meine ich auch in dem Psalter so zu sehen, dann wäre mir der Zugriff auf Sachen die ich eventuell am Gürtel hängen habe aber erschwert. -Auf spätmittelalterlichen Abbildungen sieht man manchmal Leute mit ähnlichen Mänteln rumstehen, die anscheinend die Hände in die Jackentaschen gestopft haben. Das könnte natürlich sinnvollerweise auch eine Art Durchgriff sein, dann komme ich an mein Zeug am Gürtel, allerdings kann da auch Wasser reinlaufen. -Ich nehme den Gürtel ab, ziehe den Mantel an und binde den Gürtel wieder fest. Das sieht vermutlich am besten aus, kommt mir aber reichlich umständlich vor, da ich in der Wirtschaft dann wieder den Gürtel abnehmen, den Mantel ausziehen und den Gürtel wieder anlegen muss. Kann mir da jemand weiterhelfen? ich möchte den Mantel gerne am Wochenende das erste mal ausführen und mich aber nicht gleich damit blamieren.