Falconer
Well-known member
Nun denn. Ich bezeichne mich punkto Gewandung, Ausrüstung etc als wahrscheinlich dauernden Beginner, aus dem Grund, dass es zig Sachen gibt, wo ich Kompromisse eingehen muss. Jedes Jahr kommen zwar Verbesserungen dazu, aber es wird nie enden. Fangen wir mal an: Beinlinge, Bruche, Cotte, Surcot etc Kein Problem , lässt sich alles machen und wird auch immer besser. Aber: An Anlässe reise ich mit Auto an. Kann zwar reiten, aber das bringt nichts. Da alles transportiert werden muss an Equipment, muss es einfach und schnell zerlegt und aufgebaut werden können. Moderne Schrauben sind da einfach praktisch. Das Holz z.B. für ein Reck für die Falken, ist maschinengesägt. Das Recktuch nicht eindeutig verbürgt. Die Zeltstoffe sind industriell hergestellt. Die Ledermanschetten an den Beinen der Falken sind in dieser Art, zu der Zeit, nicht angewendet worden, aber bieten enorme Verbesserungen zum Tierwohl. Die Art der Drahlen, Metallwirbel an den Geschühriemen, wurden in dieser Form nicht benutzt, sind aber sicherer. Eintagsküken wurden damals nicht als Futter verwendet. Die ganze Mode ist nicht exakt verbürgt. Keine Ahnung ob die Darstellungen aus dem De arte venandi cum avibus von 1240, übertragbar sind, da das Werk in Süditalien verfasst wurde. Also der Oertliche Konsens stimmt nicht. Manesse Bilder entstanden später. Zur Uebernachtung, benutze ich nach wie vor gerne eine Luma im Jutesack. ( Hat sich bei Dauerregen und Ueberflutung im Zelt bestens bewährt). Futter für die Vögel muss ich kühl lagern, also Kühlbox ist dabei. Gab es aber noch nicht. Die Badebrenten für die Vögel sind aus alten zersägten Bierfässern gemacht, Jahrgang 1940. Ich gebe bei Anfragen Visitenkarten und Infoflyers ab. Die sind aus Papier und nicht handbeschrieben! Wenn ich die Vögel frei fliege, tragen sie einen Sender! Sie sind auch mit Aluminium Ringen beringt. Das gabs nicht! Die Falken stammen aus Zucht. Das wurde nicht praktiziert!...... Es sind tausend Sachen, die nicht stimmen. Bleibt man da ewig zur C Klasse verbannt? Auf der anderen Seite: ich praktiziere die Falknerei nicht einfach als Darsteller, sondern 365 Tage im Jahr. Ich bin mir des Dilemmas bewusst, aber was soll man machen? Tun wir nicht alle nur so als ob? Annäherung, aber nie erreichen? Geht es Euch manchmal auch so? Spagat zwischen : Wollen, können, dürfen? Und auf was wollen wir schlussendlich hinaus?