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Lord Michael
Guest
Täglich leben wir damit, nutzen den Vorteil der langen Haltbarkeit und und ärgern uns manchmal über faden Geschmack aber wie auch immer, die Konserve wurde in diesem Jahr offiziell 200 Jahre alt. Alles gute zum Geburtstag altes Mädchen
Gefunden bei: http://www.reenactorforum.waszmann.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1275894988/0#0Gerade ging durch die Medien die Meldung, dass seit nunmehr 200 Jahren die Konservendose das Leben und Genießen (?) erleichtert. Napoleon Bonaparte hatte einst 12.000 Francs in Gold demjenigen versprochen, der ihm eine Konserve präsentieren konnte, deren Inhalt lange frisch und genießbar bliebe. 1804 verkündete dann der Konditor und Koch Francois Nicolas Appert voller stolz, dass es ihm gelungen sei, Frischwaren einzukochen und in Champagnerflaschen aufzubewahren. Später füllte er das Essen in Glasbehälter, erhitzte sie im Wasserbad und tötete dabei Bakterien und Keime ab. Napoleons Marine testete die Konserven drei Monate lang, alles war frisch geblieben - aber die Glasbehälter waren unpraktisch, schwer und zudem zerbrechlich. So hatten zwar die Franzosen die erste Idee zur haltbaren Konserve gehabt, aber die bessere Ausführung gelang dem Engländer Peter Durand. Er erfand eine Metallbüchse, füllte sie mit Essbarem, verschloss sie luftdicht und kochte alles ein - die Konservendose war erfunden. Durand meldete sein neues Verfahren am 25.4.1810 bei König Georg III. als Patent an. Natürlich erhielt er nicht die Prämie von Napoleon, sondern Appert, der zugleich zum "Wohltäter der Menschheit" ernannt wurde und später sogar ein Kochbuch verfasste, das es auch in Deutsch gab. Dort verriet Appert, wie er Obst, Fleisch, Fisch, Gemüse, Tee und Kaffee konserviert hatte. John Hall und Bryan Donkin vervollständigten 1813 die Konserve, gründeten die erste Konservenfabrik der Welt und bereiteten den Markt vor für eine Erfindung, die heute von Feinschmeckern bestenfalls ein Achselzucken erntet. Während der amerikanischen Revolution wäre diese Erfindung wohl allen britischen und deutschen Truppen sehr willkommen gewesen, auch wenn diese ersten Dosen noch mit Hammer und Meissel geöffnet werden mussten. Lebensmittel für die Truppen kamen nach wie vor aus England, was in der Praxis bedeutete, dass ein Fass Mehl durchaus länger als ein Jahr unterwegs war, bevor es über die Häfen in Kanada auf dem Flussweg die kämpfenden Truppen erreichte. Über die Zustände der anglieferten Lebensmittel klagten dann nicht nur die Herren Offiziere - was die Mannschaften erhielten, konnte nur mit möglichen Zukäufen von der Bevölkerung ergänzt, abgewechselt und - genießbar gemacht werden.