Essem
Well-known member
Wetter gut, Zeit vorhanden. Warum nicht nach Vechta fahren auch wenn es von Hildesheim relativ weit ist? Wir sind am Samstag gefahren. Querfeldein weil die Landschaft halt toll ist. Erst sind sind wir ein wenig zu spät losgekommen, dann haben wir uns in Stadthagen wegen einer Baustelle verfahren und sind von der ursprünglichen Route abgekommen. Hinter Stadthagen haben wir erstmal eine Pause machen wollen um uns neu über den Weg zu beraten. Schon bei der Einfahrt auf eine Art Parkplatz im Wald habe ich das erste Kaninchen gesehen. Es war Schwarz. Dahinter lag ein weißes Kaninchen mit schwarzen Punkten in der Sonne. Klarer Fall: Ausgesetzte Tiere. Also aussteigen und erstmal testen wie scheu die Tiere sind. Beide sind sitzen geblieben und mümmelten weiter Gras. Also waren sie Menschen gewöhnt. Beide sauber. Allerdings waren bei beiden die Augenlieder geschwollen. Das weiße kaninchen versuchte sich dann abzusetzen, konnte aber nur noch krauchen. Das schwarze war fitter, blieb aber beim weißen. Beide gehörten also zusammen. Wat nu? Stadthagen ist nicht unsere Welt. Also Auskunft anrufen und das nächst gelegene Tierheim finden. Auskunft bekommen, angerufen, niemand da. Sprechzeiten sehr unglücklich und fernab unserer Pläne. Kurzerhand haben wir die Kaninchen erstmal eingefangen und sind auf gut Glück zum Tierheim gefahren. Glücklicherweise war jemand da der zumindest jemanden anrufen konnte der die Fundanzeige aufnehmen kann. Ohne diese bleiben die Tierheime auf den Kosten sitzen. Mit dieser zahlt der Landkreis die Kosten für die Behandlungen. Wir mussten warten. Schließlich kam jemand und konnte die Kaninchen aufnehmen. Allerdings kamen die Tiere sofort in Quarantäne da die Kaninchenpest momentan verbreitet ausgebrochen ist. Vechta war natürlich nun nicht mehr zu erreichen. Wir haben erfahren das man sich nicht in Stadthagen verfahren muss wegen der Baustelle. So haben die Kaninchen ein relatives Glück gehabt das wir dort überhaupt vorbei gekommen sind. relativ deshalb, weil sie, wie wir später erfahren haben, tatsächlich mit der hochansteckenden Kaninchenpest infiziert waren. Beide wurden eingeschläfert, also von ihrem Leiden erlöst welches noch gut zwei Wochen hätte dauern können. Heilung gibt es bei dieser Krankheit nicht. 100% aller Zuchtkaninchen gehen daran zu grunde wenn sie nicht dagegen geimpft sind. Übertragen wird die Krankheit auch über Stechmücken. Ich bin kein Freund von "Tierfreunden" die ihre Tiere im Wald aussetzen. Der Mann vom Tierheim meinte recht lapidar das ihm die Kinder dieser Leute leid tun, nicht auszudenken wenn diese mal krank werden sollten... Besonders fies ist es hochansteckende Tiere auszusetzen wo Stechmücken den Erreger weiterverbreiten können. Das ist mehr als grob fahrlässig. Wir haben selber (geimpfte) Kaninchen. Trotzdem haben wir unsere Sachen (zum Glück waren wir noch nicht gewandet) hinter dem Haus ausgezogen und sofort gewaschen. Das Auto wurde gereinigt und desinfiziert. Na klar war es Schade das wir es nicht nach Vechta geschafft haben. Andererseits haben wir zwei wehrlose Tiere, die nichts für die Dummheit ihrer Vorbesitzer können, vor einem qualvollem Tod bewahrt. Deshalb an Alle: Seht euch um wenn ihr eine Pause macht. Seht ihr Tiere die eindeutig nicht dorthingehören: Seht nicht darüber hinweg, sondern handelt! Auskunft anrufen, Tierheim oder Tierrettung anrufen. Notfalls auch die Feuerwehr oder Polizei. Und impft eure Kaninchen gegen die Kaninchenpest!