Vechta Burgmannentage 2014 Warum wir nicht da waren

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Essem

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31141 Hildesheim
Wetter gut, Zeit vorhanden. Warum nicht nach Vechta fahren auch wenn es von Hildesheim relativ weit ist? Wir sind am Samstag gefahren. Querfeldein weil die Landschaft halt toll ist. Erst sind sind wir ein wenig zu spät losgekommen, dann haben wir uns in Stadthagen wegen einer Baustelle verfahren und sind von der ursprünglichen Route abgekommen. Hinter Stadthagen haben wir erstmal eine Pause machen wollen um uns neu über den Weg zu beraten. Schon bei der Einfahrt auf eine Art Parkplatz im Wald habe ich das erste Kaninchen gesehen. Es war Schwarz. Dahinter lag ein weißes Kaninchen mit schwarzen Punkten in der Sonne. Klarer Fall: Ausgesetzte Tiere. Also aussteigen und erstmal testen wie scheu die Tiere sind. Beide sind sitzen geblieben und mümmelten weiter Gras. Also waren sie Menschen gewöhnt. Beide sauber. Allerdings waren bei beiden die Augenlieder geschwollen. Das weiße kaninchen versuchte sich dann abzusetzen, konnte aber nur noch krauchen. Das schwarze war fitter, blieb aber beim weißen. Beide gehörten also zusammen. Wat nu? Stadthagen ist nicht unsere Welt. Also Auskunft anrufen und das nächst gelegene Tierheim finden. Auskunft bekommen, angerufen, niemand da. Sprechzeiten sehr unglücklich und fernab unserer Pläne. Kurzerhand haben wir die Kaninchen erstmal eingefangen und sind auf gut Glück zum Tierheim gefahren. Glücklicherweise war jemand da der zumindest jemanden anrufen konnte der die Fundanzeige aufnehmen kann. Ohne diese bleiben die Tierheime auf den Kosten sitzen. Mit dieser zahlt der Landkreis die Kosten für die Behandlungen. Wir mussten warten. Schließlich kam jemand und konnte die Kaninchen aufnehmen. Allerdings kamen die Tiere sofort in Quarantäne da die Kaninchenpest momentan verbreitet ausgebrochen ist. Vechta war natürlich nun nicht mehr zu erreichen. Wir haben erfahren das man sich nicht in Stadthagen verfahren muss wegen der Baustelle. So haben die Kaninchen ein relatives Glück gehabt das wir dort überhaupt vorbei gekommen sind. relativ deshalb, weil sie, wie wir später erfahren haben, tatsächlich mit der hochansteckenden Kaninchenpest infiziert waren. Beide wurden eingeschläfert, also von ihrem Leiden erlöst welches noch gut zwei Wochen hätte dauern können. Heilung gibt es bei dieser Krankheit nicht. 100% aller Zuchtkaninchen gehen daran zu grunde wenn sie nicht dagegen geimpft sind. Übertragen wird die Krankheit auch über Stechmücken. Ich bin kein Freund von "Tierfreunden" die ihre Tiere im Wald aussetzen. Der Mann vom Tierheim meinte recht lapidar das ihm die Kinder dieser Leute leid tun, nicht auszudenken wenn diese mal krank werden sollten... Besonders fies ist es hochansteckende Tiere auszusetzen wo Stechmücken den Erreger weiterverbreiten können. Das ist mehr als grob fahrlässig. Wir haben selber (geimpfte) Kaninchen. Trotzdem haben wir unsere Sachen (zum Glück waren wir noch nicht gewandet) hinter dem Haus ausgezogen und sofort gewaschen. Das Auto wurde gereinigt und desinfiziert. Na klar war es Schade das wir es nicht nach Vechta geschafft haben. Andererseits haben wir zwei wehrlose Tiere, die nichts für die Dummheit ihrer Vorbesitzer können, vor einem qualvollem Tod bewahrt. Deshalb an Alle: Seht euch um wenn ihr eine Pause macht. Seht ihr Tiere die eindeutig nicht dorthingehören: Seht nicht darüber hinweg, sondern handelt! Auskunft anrufen, Tierheim oder Tierrettung anrufen. Notfalls auch die Feuerwehr oder Polizei. Und impft eure Kaninchen gegen die Kaninchenpest!
 
Sicher ein wirklich guter Grund nicht nach Vechta zu fahren! Danke dass Ihr Euch um die Tiere gekümmert habt, Ihr habt ihnen wirklich viel Elend erspart.
 
Vielleicht überlegt man generell ob es wirklich tierlieb ist, ein Tier in Gefangenschaft zu halten und das bevor man sich eins anschafft.
 
Vielleicht überlegt man generell ob es wirklich tierlieb ist, ein Tier in Gefangenschaft zu halten und das bevor man sich eins anschafft.
eine typisch heftige Sylvia- Ansage 8) ... und wie stets :!: mit einem sehr, sehr wahren Kern :thumbsup: - Ich sehe es ebenfalls als bedenklich an, wenn Leute, die (eigentlich) weder ausreichend Zeit/ Lust/ Empathie/ Wissen/ Platz für eine artgerechte Haltung haben, sich Tiere anschaffen und das vielleicht noch aus dem Kofferraum eines parkenden Autos, statt aus dem Tierheim. :thumbdown:
 
Und genau so, liebes Lorb, hab ich Silvias Beitrag verstanden...daß seit Jahrtausenden domestizierte Tier wie Hund und Katze im menschlichen Umfeld artgerecht leben können (können, betone ich, nicht zwangsläufig tun!) steht, denke ich, außer Frage...aber ob ein Kaninchen oder Meerschweinchen im kleinen Käfig ohne Freilauf bzw. ein einzelner Wellensittich im kleinen Bauer ohne Freiflug in dieser Haltung glücklich sind, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Man kann viele Tiere in Menschenhand artgerecht halten, allerdings erfordert dies Einiges an Zeit, Platz und Wissen - und dies fehlt leider häufig. Genauso ist es auch wichtig, sich VOR der Anschaffung eines tierischen Begleiters darüber klar zu sein, was genau an Kosten auf einen zukommen. Viele Halter sind z.B. sehr erstaunt, daß ein junges Kätzchen im 1. Jahr mehr Tierarztkosten verursacht als ein junger Hund... Von den vielen blauäugig und gedankenlos auf Reptilienbörsen oder ähnlichen Märkten erstandenen Exoten mag ich gar nicht reden.
 
Vor über 10 Jahren haben wir uns Sittiche gekauft, ca. 10 Stück unterschiedlicher Arten. Nach einem Jahr bekamen wir Kontakt mit einer Papageien und Sittich Aufnahme, seiddem ist unser Bestand "etwas" gewachsen und die Voliere auch. Wir bekommen Abgabe- und Fundvögel z.T. auch aus dem Tierheim. Manche hatten nie Freiflug und konnten keine 2 m fliegen. Die Tiere werden mit den fadenscheinigsten Begründengen abgegeben oder wir haben einen Karton vor der Tür. Bilder der Volieren und Vögel Die meisten denken nicht daran das so ein Vogel 10 -15 Jahre alt wird und man so lange die Verantwortung und Arbeit für/mit ihm hat. Wir mussten auch schon hören: "Wenn sie ihn nicht nehmen, lasse ich ihn fliegen!" Quelle: Meine Bilder
 
Hmmm - wobei das was ich meine noch weiter geht, aber alles was Lorb und Katrin aufgelistet haben, beinhaltet auch mein Gedanke. Katzen werden schon seit ewig gehalten, gehen aber dennoch an die immer weniger werdenden Singvögel. In der Nachbarschaft vertreibt man den Fischreiher, damit er die eingesetzten Goldfische nicht frisst. Die Liste lässt sich vorsetzen. All die vielen Haustiere sind immer auch ein Eingriff in die Natur, wenn sie streunen und wildlebende Tiere erschrecken oder aufschrecken und im schlimmsten Fall fressen oder tot spielen. Das ist in meinen Augen unnötiger Egoismus, zumindest in den Ballungsräumen, auf dem Land mag das noch mal anders sein, wenn am Hof ein guter Mauser von Nöten ist. An all die Kreaturen in Einzelhaft unter erschwerten Haftbedingungen mag ich da gar nicht denken. Der wahre Tierfreund könnte sich auch an die Tieren in der freien Natur erfreuen. Sollte z.B. der Fischreiher der sich hier angesiedelt hat, nicht höher stehen, als das Bedürfnis sich die Natur mit künstlich eingebrachtem Leben zu gestalten ? Tiere jedoch aussetzen, wenn man nicht mehr Herr der Lage ist, ist aller Letzte ! ;( :wiki1 Wie viele Tiere dann auch noch aus exotischer Sammelleidenschaft auf illegalem Weg hier hin kommen ? :schock1 Wedel das war eine gute Tat.
 
Hallo zusammen, Ich hätte da genau so gehandelt, ich hätte diese beiden Kannichen auch zum Tierheim gebracht. Aber mal wieder ein Unding wie man so etwas tun kann. besonders wenn die Tiere eine ansteckende Krankheit haben, einfach unverständlich.
 
Ich denke auch, man sollte sich sehr genau überlegen, ob man sich ein Haustier anschafft. Ob man den Platz oder die Zeit hat. Bei uns um die Ecke gibt es eine Hundetagesstätte... Für die Hunde bestimmt 'ne prima Sache, aber warum hole ich mir einen Hund und gebe ihn dann tagsüber ab?
 

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