Verwendung einer Schilddornschnalle / Tragweise Gürtel

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Kiras

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14612 Falkensee
Hallo, ich würde gerne eine Schilddornschnalle ähnlich dieser: http://www.reenactors-shop.de/images/product_images/original_images... an einen neuen Gürtel ansetzen. Jetzt ist jedoch meine Frage: Wie verträgt sich dieser sehr dicke Dorn mit dem Gürtel? Die Löcher dafür würden doch fast die gesamte Gürtelbreite einnehmen. Gibt es da einen Trick, oder hat jemand bereits Erfahrung mit derartigen Schnallen? Und zuletzt eine Frage am Rand: Gibt es eine belegte Tragweise eines Gürtels, um ein schön gearbeites Gürtelblech mit dem umstrittenen Reenactors-Knoten nicht zu verdecken (außer keinen Knoten machen)? Vielen Dank für eure Hilfe.
 
Du hast nicht rein zufällig ein Bild von der Rückseite der Schnalle? Dann könnte ich mehr dazu sagen.
 
Ich habe meinen Langobardischen Gürtel so gemacht:
schilddorn1.jpg
schilddorn2.jpg
Der Zierheft hinter der Schnalle ist mit einem Stück Draht befestigt,wie bei einem Splint.Das hält dann auch die Schnalle ohne das sie angenäht zu werden braucht.Diese befestigungsform ist belegt. Desweiteren habe ich weil in den Langobardischen oder Alamannischen Gräbern keine Gürtelenden gefunden worden sind und oft auch tolle gegenbeschläge die aufgenietet wurden zu finden sind dazu entschlossen das Gürtelende so zu machen das wenn man ihn schliest die Schnalle und der Zierheft zu sehen ist ohne das noch irgendein Riemen wegsteht. Mit dieser Methode gehe ich auch mit vielen anderen Darstellern konform die das auch so machen. Was es allerdings in einigen Gräbern zu finden gibt ist ein Ösenstift.Eine Metallöse die im Gürtel von Hinten nach Vorne gesteckt wurde und durch der die Dorn gesteckt wurde. Schau bei Replik nach http://www.replik-shop.de/Replikate/Merowingerzeit/Guertel-und-Beschlaege:::1_36_39.html hier gibt es solche Stifte. Übrigens die Nina ( Gulfaxi ) hier im Forum ist auf diesem Gebiet sicher kompetenter als ich.
 
ich hab einen Gürtel mit einer frühmittelalterlichen Kerbschnittschnalle und hab ganz normale Löcher gemacht. Der Gürtel ist 3 cm breit, der Dorn ist an der Spitze 5 mm und verbreitert sich auf 8 mm. Das ging ohne Probleme.
5478758320_20980dd367.jpg
 
Hallo Renatus, diese Tragweise habe ich auch einmal gefunden, hatte aber leider keine Bilder, um sie hier zur Diskussion zu stellen. Danke dafür. Ich hatte mich auch an solch einer Tragweise versucht, und bin zu Schluß gekommen, daß dies (wie auch bei dir zu zehen) nur bei größeren Schnallen und mit sehr dünnem Leder funktioniert. Hier einmal genauere Bilder meiner Schnalle:
Fotoarchiv%20-%202604.jpg
Fotoarchiv%20-%202605.jpg
Fotoarchiv%20-%202606.jpg
Die lichte Weite der Schnalle ist 1,8 cm Der Schnallendorn läßt sich kaum bewegen, nur der Schnallenbügel. Der Schild am Dorn sperrt leider sehr bei der "normalen" Tragweise und wirft eine dicke Beule im darüber verlaufenden Riemen. @StellaSplendens Ja, bei dir sieht das gut aus.
 
Hallo Kiras, ich würde mir an deiner Stelle dünnes (1,5-2mm ) sehr zugfestes Leder für den Gürtelriemen besorgen. Oder du nimmst dickeres Gürtelleder und dünnst es vorne mit dem Lederhobel etwas aus. Wenn du den Gürtel noch zusätzlich am Rand nähst, (wie auf den Bildern von Renatus) dehnt sich das Leder nicht mehr so und du brauchst keine Sorge zu haben, daß es reißen könnte. Ich habe das bei einem Schwertgurt so gemacht und bin sehr zufrieden damit.
 
ich denk mal am einfachsten wird es sein wenn du am gürtel keine löcher machst ,sondern ne starke leder/hanf/leinenschnur durchziehst, diese dann unter der schnalle durch und über den dorn legst , hat auch den vorteil dass man bei gewichts zu o. abnahme keine neuen löcher machen muss :D sondern die schnur nur kürzen o. verlängern muss Uploaded with ImageShack.us
 
Danke für eure Hilfe. Ich werde es wohl einmal mit dünnem Leder versuchen, obwohl die Idee mit der Lederschnur sich auch interessant anhört. Mal sehen was geht.
 
Die Lösung von Odilo hab ich auch schon gesehen, bei dem schmalen Gürtel eines Freundes ,mit einer Merowingergürtelschnalle.
 
Konkret über die Schilddornschnalle habe ich nichts dazu zu sagen. Eindeutige Hinweise sind mir nicht bekannt, die beide Hypothesen sind nachvollziehbar! Bezüglich was auf dem Gürtel gehört und ob die Darsteller heutzutage zu viel tragen würde ich paar Biler zeigen. Meinem Fokus ist auf Osteuropa im frühen Mittelalter: Hier: Messer Beutel was aus Knochen bei dem "Onkel" in Gelb http://societas-barbarossa.de/img/darstellung/bulgaren/menealogie_big.jpg Kampfmesser und mehreren amulete http://reenactment.ru/gallery/workshop/belts/Yakov01/pic 5.jpg Taschen und Messer http://reenactment.ru/gallery/workshop/belts/Yakov01/pic 4.jpg Säbeltasche und Kamm http://reenactment.ru/gallery/workshop/belts/Yakov01/pic 7.jpeg Tasche, Kamm, Messer, Schleifstein, mehrere Eisenringe http://www.dom-np.narod.ru/rekon/slavyanskaya_odegda/021_C-191_Gnezd_plan.jpg sehr oft solche knochen-Amulete - man beachte auf dem Amulet ist auch mensch mit solchen Amulet am Gürtel :!: http://img4.werkenntwen.de/photo12/...bcb3ce6b4/6/m/6muajykwb79vkhic9ky4tfaq2f2.jpg Baian
 
Bei den frühmittelalterlichen Schilddornschnallen lassen sich tatsächlich die mitgefundenen Riemenzugen oftmals nicht durch die engen Schnalle ziehen. Eine Rekonstruktion sieht einen Lederrundriemen vor, der durch die Schnalle über den Dorn geht und mittels Löcher in das Gürtelleder gekotet wurde. Das korrespondiert auch mit den Gebrauchsspuren am Schaft des Schilddorns. Dabei wird vor allen Dingen nicht der oft hochwertige Beschlag (Schnallenkörper) durch das Gürtelleder vedeckt. (Literatur folgt).
 
Hier die Literaturstelle dazu: Oscar Paret, Stuttgart: Die Gürtelschlösser der merowingischen Zeit. Prähistorische Zeitschrift 34/35, 1949/50, S. 396-399 Zuerst untersucht Paret die bekannten Rekonstruktionen, u.a. des RGZM, um dann festzustellen, dass diese nicht unbedingt tauglich sind, da entweder durch den Gürtel der meist aufwendig verzierte Beschlag verdeckt oder das Gürtelende unmotiviert hinter dem Gürtel durchgesteckt werden muß. Auch die Idee einer durchgesteckten Gürtelfalte verwirft er wegen der oft kleinen Schnallen im Verhältnis zu den Beschlägen (und besonders bei den Bergkristall-, Amathyst- und Goldschnallen ohne Beschläg). Daher schlägt Oscar Paret im laufenden Gürtelende zwei parallele Löcher vor, durch die eine ringförmige Schlaufe läuft. Damit läuft das lose Ende des Gürtels HINTER der Schnalle. Der Gegenbeschläg verdeckt die und ggf. weitere Schlaufen, da er nicht festgenietet ist (die Nieten sind blind) sondern wird von durchgegenden Stiften, die ihrerseits mittels Splinten gesichert werden, gehalten; auch wurden Gegenbeschläge nachgewiesen, die auf der Unterseite Schlaufen besaßen und somit frei verschoben werden konnten. (Hinweis: Die PZ ist eine gängige archäologische Zeitschrift, die auch in vielen Stadtbibliotheken und Heimatmuseen gehalten wird)
 

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