Waffenstatuten Karls des Großen

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Panzerreiter

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Ich suche mir derzeit den Wolf nach dem Waffenstatut von KdG. Also der Verordnung, wer bei welchem Landbesitz mit welcher Ausrüstung zum Kriegsdienst zu erscheinen habe. Es ist nicht das Waffenstatut vom Langobardenkönig Aistulf, das ist inhaltlich, zeitlich und regional zwar sehr nah, aber eben langobardisch. (Den Aistulf hätte ich, zumindest in den momentan interessanten Auszügen, greifbar) Es ist auch nicht der berühmte Brief an Abt Fulrad, in dem Kalle klarstellt, wie dessen Panzerreiter ausgerüstet zu sein haben. (Den hätte ich ebenfalls in den relevanten Auszügen greifbar) Es geht um die Verordnung, in der drinsteht, mit soundsoviel Landbesitz brauchste nur Pfeil und Bogen, mit soundsoviel dann zusätzlich Schild und Speer, mit soundsoviel... (Es geht um eine Fotoreihe für Pips Projekt. Die Ausrüstung ist da, die Fotos könnten morgen alle gemacht werden, aber ich finde die Quellen nicht mehr, auf die ich die Fotos gezielt abstimmen möchte) Wer kann helfen?
 
Guten Morgen, Bei Heiko Steuer, Bewaffnung und Kriegsführung der Sachsen und Franken. In: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit. Karl der Große und Papst Leo III. in Paderborn. Beiträge zum Katalog der Ausstellung - Teil III (Mainz 1999) 310-322. hast Du wahrscheinlich eh schon nachgeschaut, oder? Hab's selbst noch nicht gelesen, aber in einem andern Buch über KdG wird er beim Thema militärische Organisation als Quelle angegeben.
 
Hast du schon in den "Monumenta Germaniae Historica": http://www.dmgh.de/ (Quelle: MGH) gesucht? Ich weiß nicht, ob sie schon vollständig digitalisiert sind, aber vielleicht lässt sich dort etwas finden.
 
Bei Heiko Steuer, Bewaffnung und Kriegsführung der Sachsen und Franken. In: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit. Karl der Große und Papst Leo III. in Paderborn. Beiträge zum Katalog der Ausstellung - Teil III (Mainz 1999) 310-322. hast Du wahrscheinlich eh schon nachgeschaut, oder?
Ich muss zu meinem Bedauern gestehen, dass ich nur die ersten beiden Bände besitze, die aber dafür doppelt (wer einen Teil Drei gegen einen Teil 1 und 2 tauschen möchte, melde sich bitte :D ). Könnte, wer den Band hat, da mal nachsehen und mir den Part, falls vorhanden, scannen/kopieren und schicken? Die digitalen Sammlungen sind einfach frustrierend und helfen mir persönlich gar nichts. Mit den Dingern (dmgh/Bibliotheca legum e.a.) komm ich überhaupt nicht klar. Ich finde dort schlicht nichts, da die nur eine Stichwortsuche haben, ich aber nicht weiß, welches Stichwort ich suchen soll. Wenn ich z.B: nach "Capitular" und "Übersetzung" suche, kriege ich als Treffer alle Bücher, in denen die Wörter "Capitular" und "Übersetzung" vorkommen. Und natürlich die genauen Textstellen darin. Also habe ich nun mal nach "Hufe" gesucht, weil nach dieser Größeneinheit für Landbesitz die Staffelung erfolgt. Ergebnis: Jede Menge Treffer für "Hilfe" (mich nervt diese ungefragten Wortergänzung schon bei der Rechtschreibhilfe diverser Textverarbeitungsprogramme...) Auch die Suche nach Brünne, Lanze, Pfeil, Köcher, Schild usw erbrachte nichts. Und da hätte nun ein Treffer dabei sein müssen, denn diese Begriffe kommen in dem entsprechenden Text (bzw seiner Übersetzung) allesamt vor. Vielleicht bin ich auch nur zu blöd, die Dinger richtig zu bedienen.
 
Ich meine, den Text irgendwo gelesen zu haben. Dumm das man sich sowas nicht merkt. Die Flächenangabe war aber nicht in Hufen sondern bedeutete sowas wie Tagewerk, ich kann mich täuschen. Lanze, Pfeil und Brünne jedenfalls kamen nicht vor. Bogen war ein Stichwort, Pferd, Frame?
 
Die Einheit des Landbesites schwankt, auch je nach Übersetzung. Üblich sind: Hufe Manse Hofstätte Pfeil kam in meiner Erinnerung sicher vor und zwar im Zusammenhang "Pfeil und Bogen" oder "Bogen mit soundsoviel (ich glaube 12) Pfeilen" Ebenso die Lanze, die allerdings möglicherweise anders übersetzt sein mag (Speer, Frame). Auch die Brünne mag anders übersetzt sein, als Panzer oder Rüstung. Wo ich das mal aufgeschnappt habe, weiß ich eben auch nicht mehr, heiße Kandidaten sind das Aachener Kapitular oder das Cap. missorum. Zur Präzisierung, was genau ich suche: Im Brief an Abt Fulrad werden nur dessen Panzerreiter beschrieben, also die Creme de la Creme. Das aber dafür sehr detailliert. Analog dazu ist die Ausrüstung der "Großen des Reiches" natürlich sehr elitär und dicke. Da ist quasi alles drin, was die damalige Militärtechnologie zu bieten hatte. Das untere Ende der Krieger stellt dann die Regelung mit dem Zusammenschluss ärmerer Freier dar, von denen 3 einen vierten ausrüsten mussten, der dann als Infanterist Kriegsdienst leistete. Interessant wäre eben die Abstufung dazwischen, falls es die gab. Man kann aus den Vorschriften entnehmen, dass es wohl eine schwere und eine leichte Reiterei gab, aber nur eine Art von Infanterist. Letzteres erscheint mir unglaubwürdig, weshalb ich nach einer weiteren Abstufung suche. 755 erließ der Langobardenkönig Aistulf ein Waffenstatut, der allerdings in Anbetracht der Umstände einer Totalmobilmachung gleichkam. Auch er bezieht sich auf die Hofstätten als relevantes Kriterium für die Ausrüstung, wegen der Radikalität der Erfordernisse sind diese Zahlen aber geringer als bei vergleichbaren karolingischen Vorschriften. Es galt: 7 Hofstätten: Panzer und Pferd 0 Hofstätten, aber 40 Joch Land: Pferd, Schild, Lanze Minderbegüterte: Schild [Lanze] Pfeil und Bogen Analog dazu Leute ohne Landbesitz aber Wohlstand durch Handel: Je nach Reichtum Abstufung siehe oben. Die Ähnlichkeit zu den karolingischen Vorschriften ist frappierend. Und auch hier scheint es nur eine Art von Standard-Infanterist zu geben. Das ist aber schlicht nicht realistisch, da es auch bei der Infanterie schwere und leichte geben musste und sei es nur, um die erste Reihe einer Formation zu bilden (Siehe Strategikon). Konkret suche ich also genau diese feinere Abstufung, speziell für die Fußkrieger. Ich bilde mir ein, in meiner Erinnerung die Information zu haben, dass irgendwo von einer Abstufung die Rede war, nachdem ganz unten Pfeil und Bogen, dann Lanze und Schild, dann Lanze, Schild, Einhandwaffe und Rüstung war, gestaffelt wieder nach Wohlstand des Besitzers. Als nächstes käme dann leichter Reiter (Keine Rüstung) und schwerer Reiter (mit Rüstung) Ich kann mich natürlich auch täuschen.
 
Panzerreiter , Du täuschst Dich. Die leichte Kavallerie war die "schwere Infantrie" zu zeiten Karls. Es geht also vom Bogenschützen mit Spieß gleich zum leicheten Reiter. Das Strategikon kannst Du bei Karl vergessen. Nach meiner bescheidenen Erinnerung war Fußgänger, dann eben 1 Mann mit Pferd und Grundausstattung, dann die Panzerreiter. Das mit 3 bezahlen den 4. habe ich auch in Erinnerung. Hat mich ja nicht soo beschäftigt, denn Sachsen war ja "Allemann" , und wenns mit Knüppel is
 
Ich hab auf Google Books noch was gefunden, was Dir vielleicht hilft: Medieval Weapons: An Illustrated History of Their Impact von Kelly DeVries,Robert Douglas Smith Dort gibt es eine Passage auf Seite 53 über karolingische Militärorganisation. Eventuell kannst Dich von dort aus weiterhangeln. Dort wird auch auf den Aachener Kapitular verwiesen, daß jeder Infanterist einen Schild zu tragen habe (oder hier allgemein eine Rüstung gemeint?)
 
Die leichte Kavallerie war die "schwere Infantrie" zu zeiten Karls.
Dafür habe ich eben keinen Beleg, auch wenn in der einschlägigen Tertiärliteratur (Osprey...) immer wieder gerne unterschieden wird als Scola = Reiter / Scara = berittene Infanterie oder andere berittene Infanterie beschrieben wird. Auf diese leichtfertige Klassifizierung gehe ich jetzt nicht näher ein, aber ich halte von ihr nichts. Die Ausrüstung der Panzerreiter, die ja beim Fulrad-Brief recht ausführlich beschrieben wird, lässt darauf schließen, dass die schwere Reiterei wohl universell ausgerüstet war und damit sowohl auf- wie auch abgesessen in jeder Rolle eingesetzt werden konnte. So wahrscheinlich auch die leichte Reiterei. Selbst wenn man nun die leichte Reiterei nur als berittene Infanterie ansehen möchte, dann weiß ich nicht, was sie als schwere Infanterie qualifizieren könnte. Ihre Austattung unterscheidet sich, abgesehen vom Pferd, in nichts von der Infanterie, außer der Lanze. Und was hilft es mir, wenn ich die "schwere Infanterie" auf Pferden mobil mache, wenn die leichte Infanterie dies nicht ist. Solange ich in Ermangelung konkreter Belege auf meinen gesunden Menschenverstand angewiesen bin, stehe ich der dedizierten Rolle der ungepanzerten Reiter als schwere Infanterie skeptisch gegenüber. Genauso, wie ich bei der vorgeschriebenen Ausrüstung der Fußkrieger etwas skeptisch bin. Es ist (bei den Langobarden, für die Karolinger habe ich derzeit noch nichts, Pip hat versprochen, mir die Seiten aus dem 799er Buch zu scannen) die Rede von "Schild, Pfeil und Bogen". Von einer Nahkampfwaffe steht da nichts, weshalb ich weiter oben mal die [Lanze] interpoliert habe. Hat die gesamte Standardinfanterie keine Nahkampfmöglichkeit? Das irritiert. Zumal mir nicht ganz klar ist, was ich, bei Verwendung von Pfeil und Bogen, mit einem Schild anfangen soll. Zumindest im FMA, ohne spätere Pavesen. Sinn würde das in der Tat nur dann machen, wenn es in der Liste eine andere Gattung gibt, welche die Rolle der infanteristischen Nahkämpfer und den Schutz der Bogenschützen übernimmt. Wenn das wirklich, wie Du sagst, die leichte Reiterei ist, diese also eng mit den Bogenschützen zusammenarbeiten muss, warum ist dann die schützende Infanterie auf Pferden mobil, nicht aber die Bogenschützen? Wenn die leichten Reiter somit an die Bogenschützen gebunden sind, weil diese keinerlei andere Schutzmöglichkeit haben, dann sind die Pferde doch für den Arsch. Dann kann ich gleich beide zu Fuß gehen lassen. Die Lanze allein ist nicht so schwer, dass die Leute ein Pferd bräuchten, die Mannausstattung wiegt bei beiden etwa dasselbe. Zum Strategikon: Ja, natürlich ist das Werk weder fränkisch noch aktuell. Es ist byzantinisch und recht alt, mindestens 200 Jahre zu Zeiten Karls. Vieles darin ist auf byzantinische Verhältnisse zugeschnitten, so etwa die taktische Rollenverteilung von Infanterie und Kavallerie, aber auch die administrative wie logistische Organistaion der Streitkräfte. Diese Aspekte sind nicht einfach so auf die karolingische Armee übertragbar. Gleichzeitig ist aber doch einiges zu bedenken: Erstens mag zwar das Werk in der Tat 200 Jahre alt sein, was gerne etwas hämisch damit verglichen wird, man könnte ja somit für die Bundeswehr auch die Dienstvorschriften Napoleons anwenden. In den 200 Jahren damals hat sich aber die Waffentechnik überhaupt nicht weiterentwickelt. Die Truppengattungen, mit denen die Karolinger operieren mussten, sind noch viel älter als 200 Jahre. Vom Grundprinzip ist das Buch damit durchaus relevant und theoretisch sogar real anwendbar. Zweitens sind darin, geht man von den typisch byzantinischen Aspekten einmal weg, einige absolut grundlegende Formationen und Taktiken beschrieben, die man sogar 250 Jahre nach KdG in Hastings wieder beobachten kann. (Der Schildwall der Angelsachsen, der dem Fulcon des Strategikon sehr nahe kommt). So unaktuell scheinen die beschriebenen Taktiken und Formationen also nicht per se zu sein, im Gegenteil. (Ironie der Geschichte: Hätten die Angelsachsen sich an die Empfehlungen des dann fast 500 Jahre alten Strategikon gehalten, wären sie nicht aufgerieben worden) Drittens ist das Frankenreich im Vergleich zu Byzanz kulturell, administrativ und militärtechnisch ohnehin eher rückständig. Selbst wenn das Strategikon für Byzanz also veraltet gewesen sein sollte (was ich im Detail akzeptiere, aber im Kern bezweifle), ist es das nicht automatisch für die Franken auch. Viertens: Bei der bekannten Byzantophilie der Franken (sie kopierten Byzanz eine Zeit lang, wo es nur geht, was wir auch an vielen Psaltern erkennen können, die regelrecht von byzantinischen Originalen abgemalt sind) ist es nicht unwahrscheinlich, dass gebildete Franken, zumindest solche, die militärisch aktiv waren, dieses Buch kannten. Fünftens: Wo sind denn die alternativen fränkischen Heeresvorschriften? Waren fränkische Heerführer nur ungebildete Haudraufs, die keine militärische Ausbildung brauchten? Gab es in Franken keine Militärtheoretiker? Die wilden Horden aus uneinheitlich bewaffneten, undisziplinierten Stammeskriegern, deren einzige taktische Finesse es war, vor dem Zusammenprall ihre Franziskas zu schmeißen, waren sie schon lange nicht mehr. Es erscheint mir nicht unwahrscheinlich, dass die fränkische Kriegsführung gewisse Parallelen zum Strategikon aufgewiesen haben dürfte. Jedenfalls in den Bereichen, wo es zu ihrer Organisation und Truppen passte. Das alles heißt natürlich nicht, dass der fränkische General das Strategikon in der Tasche hatte, wenn er auf Kriegszug ging. Aber einige der darin beschriebenen Taktiken und Formationen dürften wohl bei den Franken nicht viel anders ausgesehen haben, schlicht und allein aus einem einzigen Grunde: Wie denn sonst? Ich verwende das Strategikon als eine Grundlage, um mich mit frühmittelalterlicher Kriegskunst generell zu beschäftigen, nicht als fränkische Quelle. Ich würde natürlich ein fränkisches Kriegshandbuch oder Dienstvorschriften bevorzugen. Wer da was kennt, ist herzlich gebeten, mich teilhaben zu lassen. Die Kritik am Strategikon kommt für gewöhnlich reflexartig und in seiner Gesamtheit. Das Hauptargument ist regelmäßig, es sei zu alt. Das hat aber als isoliertes Argument gar nichts zu sagen. Einsteins Relativitätstheorie ist auch 100 Jahre alt, und trotzdem wird das Buch deswegen noch lange nicht abgelehnt. Und selbst Clausewitz wird von modernen Militärtheoretikern regelmäßig zitiert. Und wenn ein Kapitel seine Aktualiät verloren haben mag, heißt das nicht, dass deswegen andere Kapitel nicht weiterhin relevant sein können. Welche Strophe unserer Nationalhymne singen wir doch gleich noch mal? ;)
 
Panzerreiter, das ein Bogenschütze mit Schild ohne Messer oder Frame/Speer Lanze aufgelaufen wäre, glaube ich nicht. Eher, das der "Sagittarius " ein Speerwerfer war, aber das ist Spekulation. Was die Marschgeschwindigkeit von berittenen gegenüber reinem , leichtem Fußvolk angeht, man glaubt es nicht, die Fußgänger sind schneller. Ein Mensch kann 8 Stunden gehen, ein Reiter muß seinem Pferd nach 6 Stunden entsprechend 18 Stunden Pause zum Fressen und Ruhen gönnen. Und das Tempo des Heeres an sich bestimmen die Ochsen vor den Wagen. 2x3 Stunden mit 4-5km/h. Einzig vom Lager in die Schlacht o.ä. sind die Pferde der aufgessessenen Kavallerie von Vorteil. ansonsten tragen die Tiere nur einen großen Teil der Ausrüstung, aber nicht den Reiter. Man Vater hat damals das Vergnügen gehabt, mit bespannter Artillerie von Brest bis an die Stadt an der Wolga zu ziehen, nach eigenen Angaben das allerwenigste auf dem Pferderücken. Als vorgeschobener Beobachter. Der Marsch an sich war fast gänzlich zu Fuß. Die Pferde der Franken waren wohl so in der Kategorie Exmore-Ponys/Norweger, also kleine Kaltblüter. Allerdings ist es ein großer Vorteil, wenn Mensch das ganze Geraffel nicht tragen muß. Das macht schnell. Die Bilder im 50 Jahre älteren Stuttgarter Psalter zeigen auf jeden Fall Schildwälle und auch Lanzen/Speerträger mit Schild und zu Fuß. Wenn ich mich an die Gesamtheit der Bilder erinnere, waren die meisten Schlachtbilder "Infantrieschlachten". Macht auch Sinn, denn auf einen Haufen Spieße treibst Du kein Kaltblut, der bleibt einfach stehen oder biegt ab, egal was für Turnübungen der Reiter veranstaltet. Bei Reiter gegen Reiter ist ja vom Pferd gesehen , noch Platz zwischen den Angreifern, also Reitergefecht ist anders. Die Hauptmasse des Heeres dürfte sich aus weniger Reichen zusammengesetzt haben. Und da schießen die ganz armen von hinten und der Rest der "Armen" überwindet die fehlenden 100 m auf dem Pferderücken, springt ab und greift an. Da standhaft zu bleiben, ist nicht so einfach.... Du weißt ja nicht, ob der tatsächlich bremst. Die Panzerreiter kümmern sich dieweil um die anderen Reiter, die Flanken und den Schutz der Bogenschützen. Abgesehen davon, das 12 Pfeile oder auch 24 jetzt nicht so viele sind, das man da lange auf Feinde schießen kann. Da kannste gerade olange schießen, bis die vor Dir am Feind sind. 100 m sind verdammt weit, wenns Holz hagelt. Und die reitet man besser, als sie zu laufen, dann is man nicht so alle.. Bei Feindkontakt haben dann die Bogenschützen ja die Pferde der leichten Kavallerie, die rennen nämlich hinter der Front rum, müssen eingesammelt werden etc. Also, so abwegig ist das nicht, was Osprey schreibt. Blättere mal die "Bilderbücher" durch. Es gibt ja einige Psalter aus der Zeit. Ob bei Hrabnus Maurus was ist???
 
Hallo Panzerreiter, Angaben über die gestellung von Ausrüstung für Kämpfer mit Panzerhemd und weiterer Bewaffnung je nach Stand und Besitz an mansi oder Hektar, z. B.wird beschreiben ein Mann der zwölf mansi besitzt müsse für das Herr ein Panzerkleid mit Schuppen besitzen. Weiterhin heist es in diesem Buch "Ein mansus war je Region verschieden groß jedoch unterschritt es selten 10 Hektar. Man kann sagen das in der Karolingerzeit der Besitz von 12 mansi das Vermögensminimum gewesen sei, ohne dessen Besitz mann nicht zur obersten Schicht der Gesellschaft rechnete" Fischer Weltgeschichte 10 = Taschenbuch, aus dem Französichen überesetzt von Wolfgang Hirsch (Aachen), Fischer Taschenbuch Verlag GmbH Frankfurt am Main 1968 86-92. Tausend 1984 "Das frühe Mittelalter" ISBN: -3-596-60010-3 Ich hoffe dies hilft Dir weiter. Ein preiswertes Taschenbuch das es ggf. noch immer gibt... Die Richtigkeit der Quellen und dessen Auslegung für diese Reihe sind zu Prüfen auch sind aufgrund des Alters des Buchesggf. vorhandene neuere Erkenntnisse nicht mit eingeflossen. Dennoch weiterhin viel Erfolg bei der Recherche. Grüße sendet Olegsson :wiki4 P.S.: Frühmittelaltermarkt in Wesel Diersfordt 13 & 14 September 2014, Darstellende Franken, Merowinger, Karolinger, Sachsen, Freisen, Wikinger....
 
... ergibt sich auch aus dem Befehl, den Karl d. Gr. um 780 dem Abt von Fulda zukommen ließ. Dort heißt es, daß er sich mit wohlbewaffneter Mannschaft einzufinden habe. Dazu muß jeder Reiter Schild, Lanze, Schwert und Halbschwert, Bogen und Köcher mit Pfeilen haben. Quelle Heiko Steuer Zur Bewaffnung und Sozialstruktur der Merowingerzeit
 
Danke, liebe Freunde, für die Mühen. Aber noch mal, um Euch etwaige überflüssige Such-, Lese- oder Recherchearbeit mir zuliebe zu sparen: Die Ausrüstung der Elitetruppen, der Panzerreiter, ist nicht das Problem, der Fulrad-Brief ist mir ausreichend bekannt. Das heißt natürlich nicht, dass wir das an dieser Stelle nicht vertiefen können, wenn jemand Interesse daran hat. Nur ich persönlich bräuchte das jetzt nicht. Ebenso ist die grundsätzliche Aufteilung der Ausrüstungsqualität nach Vermögenssituation des Betroffenen nicht das Problem, dazu gibt es genug in der Tertiärliteratur. Tertiärliteratur wiederum mit Angaben dazu habe ich auch rumstehen. Leider lassen diese, doch recht allgemein gehaltenen Erklärungen zumeist zwei Dinge vermissen: Erstens die Angaben im Detail und zweitens die konkreten Quellen. Ich kann nie sicher sein, dass das, was da in diesem oder jenem Buch behauptet wird, auch wirklich vollständig ist. Selbst wenn ich von der grundsätzlichen Richtigkeit ausgehe, bleibt doch die Unsicherheit, ob auch wirklich alle Details aus der Quelle ausgewertet oder angegeben wurden. Wenn in einem Fachbuch nur 3 Truppengattungen beschrieben oder gar mit Quellenzitaten belegt werden, dann heißt das noch lange nicht, dass in der Quelle auch nur von diesen drei die Rede gewesen sein muss. (verräterische [...] in ordentlichen Quellenzitaten zeigen ja, wo was ausgelassen wurde und, seht mal genau nach, da wird stets eine Menge ausgelassen) Mir sind die möglichen Begleiterscheinungen selbst gutgemeinter didaktischer Reduktion sehr wohl bekannt, ich bin ja vom Fach. Es gibt nicht viele Quellen, in denen das steht. Und genau diese Quellen (nicht Bücher, die ihrerseits auf irgendwelche ominösen Quellen verweisen, aus denen sie ihre Weisheiten haben) suche ich. Muss nicht das Original sein, eine übersetzte Version tut's auch und wäre mir aus Gründen der Bequemlichkeit sogar lieber. :whistling: Dazu kommt noch das Problem, dass ich schlicht zu blöd bin, etwa auf MGH konkret was zu finden. in [ MGH Capit. I Nr. 75 c.9, S. 171 ] etwa (Aachener Capitular) müsste was drinstehen (danke, Pip), aber so präzise diese Angabe auch sein mag, ich schaff es nicht, mit ihrer Hilfe auf MGH zum Objekt meiner Begierde vorzudringen. Nennt mich doof, aber daran scheitert's momentan. Wer das dort für mich sucht und mir dann den konkreten Link zum Ziel schickt, darf mich dafür gerne auslachen.
 
Genaueres findet man in: Aachener Capitular (MGH Capt, 1 Nr. 77c.9,S 171) Austattung Militärische Anführer. (MHG Capit. 1 Nr.75 c.9 170) Ausrüstung Infantrie. Capitulare Missorum von 792 ( MGH Capit. Nr. 25 c. 4, S. 67) Mindestaustattung von Reitern. Capitular von Dietenhofen ( MGH Capit, 1 Nr. 44 c.6 S.123) Zur Wehrpflicht
 
Arrrgh, ich hasse dieses Küchenlatein... Erste Erkenntnisse aus dem Aachener Kapitular beim flüchtigen Überfliegen: 1. Für ungerüstete Krieger: Lanze (explizit erwähnt!), Schild, Pfeil und Bogen 2. Pro Bogen 12 Pfeile und 2 Sehnen. (Interessant speziell für Wilfried und andere Bogenspezialisten) 3. Das soll jeder haben, es ist also quasi die Gundausstattung. Für Reiche (Bischöfe, Grafen und Äbte und deren Begleiter) zusätzlich dann Rüstung oder (sogar) (lat: "vel") Helm. Warum der Helm nach dieser Wortreihenfolge ungewöhnlicher sein soll als die Rüstung ist mir schleierhaft. "Et" wäre hier logischer als "vel".
 
vielleicht ist damit ein spezieller Helm gemeint der vom Standart-Helm den der Otto-Normal-Helmträger benutzt irgendwie abweicht? Wobei ich nicht wüsste wie genau der dann aussehen sollte... mit Gesichtsschutz wär z.b. ne Option, nur kommen die ja erst später auf(?)
 

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