Was Farben betrifft: Schwarz war wohl im Mittelalter die Farbe des Todes und wurde deshalb nicht gerne gesehen. Adelige oder Heilige trugen auch Schwarz und buntere Farben als das einfache Volk. Habe aber auch gelesen, dass Schwarz dem niederen Klerus vorbehalten war und Ende des 14. Jahrhundert gerade bei Kaufleuten und "Bessergestellten" in Mode war.
Hier zeigt sich schon mal ein Problem mit der Verallgemeinerung "das Mittelalter". Schwarz hat zu verschiedenen Zeiten dieser, mit rund 1.00 Jahren doch sehr langen Epoche verschiedene Bedeutungen. Teilweise wird es als Buße interpretiert und andererseits wird es später zum Zeichen der Besserverdienenden, schwarz zu tragen. Dazu mag beigetragen haben, dass reines Schwarz mit Naturfarben extrem schwer zu färben ist. Für eine Kaufmannstochter (die vermutlich nicht ganz arm ist) wären helle, leuchtende Farben besser.
Als Stoffe verwendete man überwiegend Leinen, Wolle und Seide, deshalb habe ich mich auch für ein Kleid entschieden was aus Leinen und Baumwolle besteht, also ein Mischgewebe.
Leinen und Baumwolle (Leinenkette und Baumwollschuss) gibt es unter der Bezeichnung "Barchent" ab dem späten Hochmittelalter. Allerdings ist es ein Stoff für Unterbekleidung, weil sich Pflanzenfasern mit Naturfarben nur schlecht färben lassen. Deine Kaufmannstochter hätte vermutlich eher feines Wolltuch getragen.
Grün war teuer, eher für junge Leute. Braun, eine Naturfarbe, für das einfache Volk. Ein sehr helles gelb trugen Prostituierte. Blau war sehr beliebt und Rot wurde sowohl vom Adel als auch vom einfachen Volk getragen.
Auch hier: Zu viel verallgemeinert. Das einzige, was stimmt ist, dass grün teuer ist, weil man zwei verschiedene Farbbäder benötigt. Aber zu Deiner Zeit gibt es schon die ersten Kleiderverordnungen, die festschreiben, welcher Stand welche Farben nicht tragen darf.
Die sogenannten beliebten Bundschuhe haben so wie ich jetzt schon oft gelesen habe so gut wie nichts mit dem Mittelalter zu tun. Man trug wendegenähte Schuhe, Schnabelschuhe oder Schnallenschuhe bei den Damen.
Da kann ich mich nur der vorherigen Empfehlung anschließen: Frag' André von der Gruppe Forachheim. André kennt sich mit Schuhen extrem gut aus. Ansonsten: Guck Dir Bilder aus der Zeit an, die Du darstellen willst. Auch die Schuhmode ändert sich.
Die Kleidung wurde aus einem Stück genäht. Die Frauen trugen ein Unterkleid.
Um 1350 wurde die Kleidung keinesfalls aus einem Stück genäht. Die Schnittmuster sind teilweise sogar sehr komplex und die Kaufmannstochter hätte sich sicher nicht mit dem einfachsten zufrieden gegeben.
Man trank aus Bechern und Krügen aus Ton und nicht aus solchen Hörnern ;-)
Man trank auch durchaus aus Holzbechern und Gläsern und man trug sie ebenso oft wie heute spazieren.
Schmuck trug man auch, aber christlich angehaucht, also Kreuze oder ähnliches.
1350? Da gibt es m. W. recht vielfältige Möglichkeiten, Schmuck zu tragen: Knöpfe, Ringe, Anhänger, Schapel, Gürtelschnallen und -beschläge. Aber ich bin in der Zeit nicht richtig firm. Daher auch insofern mein Rat: Guck' Dir Originale aus der Zeit an.