Was passt dazu?

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
P

penelope3582

Guest
Hallo, kommendes Wochenende gehen wir auf das Hayner Burgfest in Dreieichenhain und es ist das erste Mal, dass ich mich verkleide. Ich habe mir im Internet ein Kleid bestellt, das wie angegossen passt. Hier ein Foto: http://d30u0kofcv45jk.cloudfront.net/E1017371/E1017371_1.jpg das bin übrigens nicht ich, hab das Fotos aus dem Netz (hoffe das ist erlaubt) Ist das Kleid authentisch und was passt dazu? Ich möchte mir noch einen Gürtel basteln und daran so einen Lederbeutel hängen. Was für Schuhe und Accessoires passen dazu? Hoffe ihr könnt mir helfen! Danke :)
 
ach so, natürlich habe ich schon etwas im Netz recherchiert und bin darauf gekommen dass ich die Tochter eines Kaufmanns darstellen könnte, passt das? :) ich habe Cognac-farbene, also ein helles braun, Schuhe, die sind leider nicht aus echtem Leder, aber sehen aus wie wendegenähte Schuhe, sie sind vorne abgerundet. ich kann ja später mal ein Foto machen :)
 
Ganz kurz nur: nein, das Kleid ist nicht authentisch. Es passt in keine Zeit und keinen Stand des Mittelalters (Schnitt, Farbe, Material). Deshalb kannst Du dazu tragen was du möchtest, braune Schuhe ist okay, passt farblich dazu. Und ein passender Gürtel findet sich sicher auch. Hab damit viel Spaß auf dem Burgfest, in "Verkleidung" ist das ja immer ein besonderes Erlebnis. Nur, erzähle bitte niemanden, dass du - egal wen - aus dem Mittelalter darstellst.
 
wirklich kein bißchen in Richtung Mittelalter???? :-( das enttäuscht mich ja jetzt schon ein wenig, kann man da nichts machen?
 
Fotos aus dem Internet zu verlinken ist erlaubt, aber eine Quellenangabe sollte noch dazu. Ich bin zwar kein Experte für Frauenbekleidung, aber ich bin mir sehr, sehr sicher dass dieses Kleid keinesfalls authentisch ist, tut mir leid. :( Für Mittelaltermärkte und Feste ist das natürlich ok, aber für eine authentische Darstellung nicht, dafür brauchst du ein paar Eckdaten: -Zeitraum -Region -Stand und dann beginnt das fröhliche Recherchieren. ;)
 
wirklich kein bißchen in Richtung Mittelalter???? :-( das enttäuscht mich ja jetzt schon ein wenig, kann man da nichts machen?
Nein. Kein Bisschen. Was man da machen kann? Nun, wenn Du wirklich was mittelalterliches haben willst dann such Dir eine Zeit, eine Region und einen Stand aus (fang am besten mit einer einfachen Darstellung an) und dann heisst es lesen, lesen und noch mal lesen. Hier im Forum findest Du (hier im Bereich Anfänger vor allem) schon sehr viel darüber. Wenn Du nur auf einem Burgfest als Besucherin Spaß haben willst, dann reicht das Kleid.
 
alles klar, vielen Dank. Dann fange ich mal an. Werde das Kleid trotzdem kommendes Wochenende anziehen und mich für nächstes Jahr besser vorbereiten. hab ja bis dahin genug Zeit ;-) Wollte mich nämlich schon gerne authentisch bekleiden, zumindest ansatzweise. :)
 
Hallo :bye01 Leider gibt Deine Vorstellung nicht all zu viele Informationen her. Die üblichen "verdächtigen Fragen" wie wann und was Du darstellen möchtest sind "nicht so ganz" eindeutig, Mittelalter reicht da nicht. Die "Fix & Fertig"-klamotten sind hier sehr verpöhnt, im LARP- Bereich finden sie jedoch große Beliebtheit, zusammen mit "Klebewarzen und Aufstecknasen". ;)
Ist das Kleid authentisch und was passt dazu?
Da schließt sich der Kreis wieder, wann uns was möchtest Du Darstellen? Mal abgesehen davon, dass das "Ankleiden" nicht mit der Fassade anfängt. Ist aber (glaube ich) so ein Frauending, ich kaufe mir eine Haarspange und dann geht die Suche nach passenden Schuhen, Taschen, Kleid/Hose, Gürtel, etc. los, also was passt zu wem oder was. ;) Sehe gerade das da schon paar passende Antworten gekommen sind, aber ein ganz wichtiges fehlt noch: "Hier nähen sogar die Männer" 8) Greez, WvE PS: Wir haben hier was extra für Anfänger ;)
 
@ penelope: Ich schieße mich erst einmal meinen Vorschreibern an. Das ist schlichte Fantasy, wird aber gern von Händlern als "mittelalterlich" verkauft. Schau mal unter Downloads in unseren Anfängerleitfaden, da steht schon ziehmlich viel drin. Bis zum nächsten WE wirst Du sicherlich nichts Authentischeres mehr bekommen, also trage es einfach, amüsiere Dich und genieße das Ambiente. Wenn Dich eine der Lagergruppen darauf anspricht, kannst Du ja gerne erzählen, dass Du Dich weiter entwickeln möchtest. Mit dem Wissen, dass das Kleid kein bißchen authentisch ist, könntest Du da schon mal Punkte sammeln. 8o Zum Foto müsste ich mich Hjalmar anschließen: Fotos extern verlinken - gerne, eine Quelle muss aber angegeben werden. Bitte hole das noch nach, ansonsten müssen wir das Bild aus Deinem Thread löschen. Ich hoffe, Du hast Dir das Bild nicht runtergeladen und auf Deinem rechner abgespeichert, um es anschließend über einen externen Server hier zu verlinken. Damit hättest Du gegen das Urheberrecht verstoßen und das ist nicht erlaubt. Wie Du hier relativ rechtssicher Bilder einstellen kannst, kannst Du gerne hier nachlesen.
 
habe schon geschrieben, dass ich an die Tochter eines Kaufmanns dachte, weiß auch nicht, aber ich hatte das Gefühl, dass dies passt! Ich habe noch nie großartig genäht, außer Knöpfe an Hosen von meinen Kindern usw. Ich glaube ich muss mir da echt viel Zeit nehmen und das Ganze ein wenig vertiefen. Ich merke gerade, da steckt einiges dahinter ;-) Aber kann mir sehr gut vorstellen, dass es sich für mich zu einem neuen "Hobby" entwickelt!
 
das mit dem Foto werde ich nachholen, weiß nur noch nicht wie das geht. ich lese nachher nach, ansonsten löscht es vorerst! ;-)
 
Tochter eines Kaufmanns ist schon ein guter Ansatz, aber die Kaufmannstochter im Jahr 870 in Köln sah anders aus als die Tochter eines Kaufmanns 1350 in Nürnberg zb :)
 
Auch 1350 war das Dern eines Hamburger Pfeffersacks anders gekleidet als die Tochter eines Nürnberger Ratsherren. Selbst in Bayern mag es Unterschiede zwischen München und Nürnberg ggeben haben. Modetrends waren im Mittelalter halt eher selten global sondern eher regional. Die erste massenproduzierte "gloale Mode" die mir so spontan einfällt wären wohl spanische, Portugiesische, Französische und Englische Uniformen in der "neuen Welt" - und vorher nur die Kleidung der Nordmänner auf Viking.
 
Ich komme aus Hessen, also bin ich die Tochter eines hessischen Kaufmanns um 1350 :) Ich kann euch ja mal schreiben was ich bis jetzt herausgefunden habe, die letzten Tage: Was Farben betrifft: Schwarz war wohl im Mittelalter die Farbe des Todes und wurde deshalb nicht gerne gesehen. Adelige oder Heilige trugen auch Schwarz und buntere Farben als das einfache Volk. Habe aber auch gelesen, dass Schwarz dem niederen Klerus vorbehalten war und Ende des 14. Jahrhundert gerade bei Kaufleuten und "Bessergestellten" in Mode war. Als Stoffe verwendete man überwiegend Leinen, Wolle und Seide, deshalb habe ich mich auch für ein Kleid entschieden was aus Leinen und Baumwolle besteht, also ein Mischgewebe. Grün war teuer, eher für junge Leute. Braun, eine Naturfarbe, für das einfache Volk. Ein sehr helles gelb trugen Prostituierte. Blau war sehr beliebt und Rot wurde sowohl vom Adel als auch vom einfachen Volk getragen. Die sogenannten beliebten Bundschuhe haben so wie ich jetzt schon oft gelesen habe so gut wie nichts mit dem Mittelalter zu tun. Man trug wendegenähte Schuhe, Schnabelschuhe oder Schnallenschuhe bei den Damen. Die Kleidung wurde aus einem Stück genäht. Die Frauen trugen ein Unterkleid. Die Kopfbedeckung war so wie die restliche Kleidung das äußere Zeichen für seine Standeszugehörigkeit. Da kommt es wohl auch bei Frauen auf das Alter und darauf an ob sie verheiratet sind oder nicht. Man trank aus Bechern und Krügen aus Ton und nicht aus solchen Hörnern ;-) Schmuck trug man auch, aber christlich angehaucht, also Kreuze oder ähnliches. Bitte korrigiert mich wenn etwas falsch ist!!!! ;-)
 
Aaalso....ich hangel mich jetzt mal Punkt für Punkt an Deinem Post entlang: - Farben: schwarz war soweit ich weiß tatsächliche eine klerikale Farbe, insofern würde ich bei einer weltlichen Darstellung die Finger davon lassen; ansonsten gilt: je höher gestellt, desto bunter. Doppelfärbungen (z.B. kräftiges Grün) sind teurer in der Herstellung und somit eher was für wohlhabende Leute. Besondere "Kennfarben" für soziale Randgruppen wie Prostituierte oder auch Juden sind regional und zeitlich sehr unterschiedlich gebräuchlich, das kann man nicht verallgemeinern - Schuhe: eine nette Übersicht über verschiedene gängige Schuhtypen findet sich hier: http://www.foracheim.de/cms.php?cmspid=150 Der Betreiber dieser HP ist übrigens auch hier im Forum angemeldet.... Kleidung: "aus einem Stück genäht" stimmt so nicht - wohl aber, daß viele Schnitte hauptsächlich aus Drei- und Vierecken bestehen. Unterkleider bzw. lange Unterhemden trugen Frau und Mann. Ansonsten gilt: auch wenn es noch so in den Fingern juckt, sofort eingekleidet zu sein und loszulegen, bittebittebitte lies erst mal viel nach und schau Dich in Ruhe nach guten Quellen um, das spart Dir unglaublich viel Geld und Zeit und Ärger über "Fehlkäufe"
 
Was Farben betrifft: Schwarz war wohl im Mittelalter die Farbe des Todes und wurde deshalb nicht gerne gesehen. Adelige oder Heilige trugen auch Schwarz und buntere Farben als das einfache Volk. Habe aber auch gelesen, dass Schwarz dem niederen Klerus vorbehalten war und Ende des 14. Jahrhundert gerade bei Kaufleuten und "Bessergestellten" in Mode war.
Hier zeigt sich schon mal ein Problem mit der Verallgemeinerung "das Mittelalter". Schwarz hat zu verschiedenen Zeiten dieser, mit rund 1.00 Jahren doch sehr langen Epoche verschiedene Bedeutungen. Teilweise wird es als Buße interpretiert und andererseits wird es später zum Zeichen der Besserverdienenden, schwarz zu tragen. Dazu mag beigetragen haben, dass reines Schwarz mit Naturfarben extrem schwer zu färben ist. Für eine Kaufmannstochter (die vermutlich nicht ganz arm ist) wären helle, leuchtende Farben besser.
Als Stoffe verwendete man überwiegend Leinen, Wolle und Seide, deshalb habe ich mich auch für ein Kleid entschieden was aus Leinen und Baumwolle besteht, also ein Mischgewebe.
Leinen und Baumwolle (Leinenkette und Baumwollschuss) gibt es unter der Bezeichnung "Barchent" ab dem späten Hochmittelalter. Allerdings ist es ein Stoff für Unterbekleidung, weil sich Pflanzenfasern mit Naturfarben nur schlecht färben lassen. Deine Kaufmannstochter hätte vermutlich eher feines Wolltuch getragen.
Grün war teuer, eher für junge Leute. Braun, eine Naturfarbe, für das einfache Volk. Ein sehr helles gelb trugen Prostituierte. Blau war sehr beliebt und Rot wurde sowohl vom Adel als auch vom einfachen Volk getragen.
Auch hier: Zu viel verallgemeinert. Das einzige, was stimmt ist, dass grün teuer ist, weil man zwei verschiedene Farbbäder benötigt. Aber zu Deiner Zeit gibt es schon die ersten Kleiderverordnungen, die festschreiben, welcher Stand welche Farben nicht tragen darf.
Die sogenannten beliebten Bundschuhe haben so wie ich jetzt schon oft gelesen habe so gut wie nichts mit dem Mittelalter zu tun. Man trug wendegenähte Schuhe, Schnabelschuhe oder Schnallenschuhe bei den Damen.
Da kann ich mich nur der vorherigen Empfehlung anschließen: Frag' André von der Gruppe Forachheim. André kennt sich mit Schuhen extrem gut aus. Ansonsten: Guck Dir Bilder aus der Zeit an, die Du darstellen willst. Auch die Schuhmode ändert sich.
Die Kleidung wurde aus einem Stück genäht. Die Frauen trugen ein Unterkleid.
Um 1350 wurde die Kleidung keinesfalls aus einem Stück genäht. Die Schnittmuster sind teilweise sogar sehr komplex und die Kaufmannstochter hätte sich sicher nicht mit dem einfachsten zufrieden gegeben.
Man trank aus Bechern und Krügen aus Ton und nicht aus solchen Hörnern ;-)
Man trank auch durchaus aus Holzbechern und Gläsern und man trug sie ebenso oft wie heute spazieren.
Schmuck trug man auch, aber christlich angehaucht, also Kreuze oder ähnliches.
1350? Da gibt es m. W. recht vielfältige Möglichkeiten, Schmuck zu tragen: Knöpfe, Ringe, Anhänger, Schapel, Gürtelschnallen und -beschläge. Aber ich bin in der Zeit nicht richtig firm. Daher auch insofern mein Rat: Guck' Dir Originale aus der Zeit an.
 

Neueste Beiträge

Oben