Was zum Nachdenken

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Heidensohn

Well-known member
Registriert
11. Okt. 2010
Beiträge
732
Reaktionspunkte
337
Ort
0815 Diesesforumwurdevonärschengekauft
Dieses Wochenende war ich mit meiner Grobmittelaltergruppe auf einem kleinen lokalen Mittelaltermarkt. Alles sehr bunt gemischt, viele alte Bekannte, kaum besonderen historischen Anspruch. "Unterhaltungsmittelalter" eben - sowohl für die Aktiven, als auch für die Besucher. Händler waren nur wenige da und die waren auch mehr aus Freundschaft zum Veranstalter gekommen. So weit so gut. In unserem Lager saßen wir wie immer noch lange zusammen und nach und nach kam eine typische - altbekannte - Anekdotenrunde zum Thema "Tourissind sooo blöd" zusammen. Die Üblichen Beispiele wurden erzählt. Das nicht echte Feuer, das nicht echte Zuberwasser, die Nichtexistenz von Bäumen im Mittelalter, natürlich viele scheinbar dumme Fragen... (Ich glaube immer noch nicht daran, dass jeder diese Dinge tatsächlich selbst erlebt hat). Am nächsten Mittag war es nach einem morgendlichen Wolkenbruch unerträglich heiß und schwül. Wir beschlossen kurzerhand, dass Eis jetzteine echte Freude wäre und schickten einen von uns zur nächsten Eisdiele. Er kam mit vielen kleinen Plastikbechern mit Eis und Plastiklöffelchen zurück. Auch wenn wir sehr verstohlen und teilweise hinter den Zelten die Kühlung genossen haben, wurden wir natürlich entdeckt. "So a Eis gabs aber im Middlalder bsdimmd noch ned, oder?" Rief ein älterer Herr mit einem spitzbübischen Lächeln. Die Reaktion von einem Mitlagernden, der abend snoch am die tollsten Touri-Geschichten ausgepackt hatte war in etwa ein laut ausgrufenes "Winter und Keller gab es. Und heiße Sommer auch. Schon die Römer haben..." Ihr könnt euch den Sermon wahrscheinlich vorstellen. Aber er änderte nichts daran, dass wir mit bunten Plastikbechern und Löffeln modernes Speiseeis futterten. Der Besucher hatte schlicht recht gehabt. Eine passendere Antwort (ich war zu langsam und wollte niemanden in den Rücken fallen) wäre ein lächelndes "Da haben Sie schon recht, aber heute ist so heiß, da haben wir uns die Freiheit mal erlaubt zur Eisdiele zu gehen. Wir sind ja auch nur Menschen von heute. Etwas ähnliches gab es vielleicht sogar. Zumindest in der Antike, aber da müssten auch wir erstmal Experten fragen." Um das mit den Touri-Anekdoten zu verknüpfen: Wer Besuchern vom Schwarzen Ritter, von Taschendrachen und Handgeklapper erzählt, ihnen für sie offensichtlich unpassende Dinge nicht rational, sondern mit lustigen Geschichten erklärt, der braucht sich doch nicht zu wundern, dass seine Aussagen generell als Show, als Maskerade gewertet werden. Wer dreimal lügt dem glaubt man nicht, hieß es bei uns auf dem Dorf immer. Und Besucher haben keine Möglichkeiten zwischen diesen ganzen Leuten auf diesen komischen Festen zu differenzieren. Wenn mir auf solchen Festen immer nur lustige Geschichten und offensichtliches (manchmal auch gutes) Blendwerk vorgesetzt wird, dann werde ich natürlich kritisch und lasse mir von den unterhaltsamen Clowns nicht so leicht was sagen. Die wenigsten von uns sind so gute Redner/Schauspieler/Schaukämpfer, wie sie glauben. Und die wenigsten Menschen sind so schlau wie sie glauben. Aber haben wir (böse Verallgemeinerung, ich weiß) mit unserem eigenen Verhalten das, was als Touri-Anekdote kursiert nicht geradezu provoziert? Wer einem interessierten, aber ahnungslosen Touri den Trebuche als Folterwerkzeug erklärt, um sich zu amüsieren und vor den eigenen Freunden zu profilieren, der hat jedes Recht verloren sich darüber aufzuregen oder den Besucher herabzusetzen, der beim nächsten Mal triumphierend mit dem Zeigefinger auf die Schwerter zeigt und ruft "Die sind aber nicht echt, was?", weil er die zerbeulte 3mm-Schlagkante gesehen hat. Und ganz davon abgesehen: Was für ein Niveau ist es bitte sich jahrelang (jahrzehntelang?) über dieselben eigentlich für sich selbst beschämenden Geschichten zu amüsieren? Das mal so als Denkanstoß. Ich will hier jetzt ausdrücklich keine Sammlung der üblichen (oder gar neuer) Anekdoten lesen, die belegen, dass Touris wirklich blöd sein können. Nein, das braucht keiner. - Außer mit Reflektion, warum der Besucher das gefragt haben könnte und vielleicht Selbstkritik, wie man selbst ein solchen Fragen zugrunde liegendes Bild in anderen Situationen bestärkt haben könnte. Sebastian - glaubt daran, dass man die Welt verbessern kann
 
:danke Mich kotzt das teilweise ausgesprochen doofe Angemache von Besuchern auch schon seit Jahren an. Man stelle sich vor, man bringt sein Auto in die Werkstatt, gibt eine Vermutung ab, was das komische Geräusch sein könnte und wird daraufhin ob seiner Ahnungslosigkeit ähnlich bescheuert vom Mechaniker angelabert wie einem nichtsahnend fragenden Besucher das auf Märkten regelmäßig passiert. Ich halte das, was einige Darsteller so auf Märkten abziehen, für bemerkenswert unhöflich. Wer unwissende Frager in größerer Anzahl nicht verkraftet, der bleibe bitte zu Hause und belästige nicht Menschen auf Veranstaltungen.
 
Jepp....denn genau dafür sind wir auf öffentlichen Veranstaltungen da, Fragen ernst zu nehmen und zu beantworten. "Doofe Touris" gibt es zwar, aber die zeichnen sich in meinen Augen dadurch aus, daß sie ihre Kinder und Hunde hinter meinem Zelt ihre Notdurft verrichten lassen, alles ungefragt angrabbeln und sich dann auch noch aufregen, wenn man sie höflich auf ihr Fehlverhalten hinweist. Ein interessierter Frager hat mich persönlich noch nie gestört, im Gegenteil, ich bin dankbar für jeden der sich überwindet und fragt....
 
Sehe ich wie alle drei "Vorschreibenden"... ehrliche, freundliche Ansagen helfen. Ich erkläre stets, dass ich mit meinem Spiel nur Bespaßung mache... und lade den interessierten Besucher dann gern auf eine autehntische Runde "Hasard", "Glückshaus" oder "Alquerque" ins eigentliche Lager ein (getränk inkl.)
 
Es gibt zwar den dämlichen, unmöglichen Touri, der mir meinen Recurve-Selfbow mit arbeitenden Recurves zerbrochen hat, es gibt den unhöflichen Besucher, aber definiti nicht den "Blöden Touri" ... Das sind nämlich Gäste, und die bezahlen schlicht den Auftritt mit ihrem Eintritt. Und die haben schlicht das Recht auf eine ehrliche Darstellung und ernsthafte Antworten. Ohne die gäbe es nämlich die VA´s nicht. Und für manch einen Erwachsenen und sehr viele Kinder ist auch der grottigste MA-Markt das einzige Highlight im Jahr. Nur Gucken nichts kaufen, nicht Bogenschießen etc, dafr ist nämlich im HartzI Satz kein Geld enthalten!!!! Wie oft höre ich "was kostet das?" " 3 Schuß 1,50 €, 5 Schuß 2 €." "Soviel Geld habe ich nicht" und schiebt traurig (fast) ab. Und dann die Freude und die leuchtenden Augen, wenn 3x 2 Schuß im Zielsack stecken.
 
@ Sebastian: Toll geschrieben! Schließ mich der Meinung an :)
 
kann mich deinem Gedankenanstoß nur anschließen. Halten es selbst so, jede Frage nach bestem Wissen zu beantworten, gestehen aber auch Fehler bzw. Nichtwissen bereitwillig ein - bzw. lernen auch gerne einmal von einem Besucher, der in einem Handwerk. z.b. durch Beruf etc. mehr bewandert ist als wir. Oder weisen einen Besucher zum thematischen Experten in der gruppe / näheren Umfeld weiter, wenn wir in dem Bereich nicht sattelfest genug sind. Natürlich gibts ab und zu wirklich Brüller (Nicht nur Holz hatten die nicht... auch Messer gabs noch nicht haben wir letztens gelernt ;) ), aber Ehrlichkeit und Offenheit kommt viel professioneller als gespieltes Pseudo-Mittelalter. Lieber eine "Museumsführung" von der Art als Fantasymarktsprech gepaart mit Falschwissen/Halbwissen um sich als MA-Experte zu profilieren.
 
Moin! Richtig. Es gibt keine "doofen Touristen". Nur unhöfliche Touristen, die entweder nie eine gute Erziehung genossen haben oder sie an der Kasse vorübergehend abgegeben haben. Das sind dann die Besucher einer Veranstaltung, die sich ungefragt an unsere Tafel setzen (spricht ja per se nichts dagegen), die dann aber pikiert aufschauen, wenn man sie freundlich bittet aufzustehen, weil sie meinen Platz besetzen. Oder eben jene Eltern, die völlig empört darüber sind, dass wir sie freundlich darauf hinweisen, ihre Kinder sich doch bitte nicht hinter unseren Schlafzelten entleeren zu lassen. (Besonders dreist und unverschämt, wenn gute Toiletten nicht mal 200 Meter entfernt und vor allem auch in Sichtweite sind!). Und die völlig ausrasten, wenn man sie dann, mittlerweile schon leicht sarkastisch fragt, ob man sich bei ihnen auch ungefragt im Wohnzimmer erleichtern dürfte. Bei über 30 Grad im Schatten auf die Dauer ein echter Wohlgeruch. Nein, unsere Gruppe fährt bewusst vor allem auch auf öffentliche Veranstaltungen, eben WEIL wir den Besuchern zeigen wollen, was die Menschen im 13. Jahrhundert getragen haben. WEIL wir ihnen zeigen wollen, was im 13. Jahrhundert unter anderem auf den Tisch kam, und unsere Köchin wäre die letzte, die jemandem mit ernsthaftem Interesse nicht ein Löffelchen vom Essen zum Probieren gäbe. Nur größere Massen Besucher bei uns durchfuttern, dass ist nun leider in der Regel nicht möglich, da wir das Essen auch WIRKLICH selber essen und deswegen auch keine kleinen Steinchen darin lustig finden, die manche Kinder meinen, in den Topf werfen zu müssen. Auch wenn das bei uns in den letzten fünf Jahren vieleicht zwei oder höchstens dreimal vorkam. :rolleyes: Besuchern irgendwelchen Kokolores zu erzählen ist nun wirklich grober Unfug. Ich habe es mal erlebt, da hat ein Nachbarlager so ne komische Gitterspalierwand aus Eisen und mit Glaseinsätzen (oder Glashaltern für die Kerzen) mit Teelichtern bestückt gehabt. Die Form war alles andere als mittelalterlich oder irgendwie historisch. Bestenfalls modischer Schnickschnack um 2000 nach unserer Zeitrechnung gefunden in einem gelbschwarzen Hügelgrab oder so ähnlich. Seine Begründung, Eisen, Glas und Wachs für Kerzen gab es im Mittelalter schon, also wäre sowas prinzipiell möglich gewesen fand ich doch schon damals zu Beginn meiner Darsteller-"Karriere" recht haarsträubend. Inwieweit ein Besucher eines "Mittelatermarktes" oder "Mittelaterspektakels" eine pädagogisch "wertvolle" Darstellung, Erklärung, Präsentation oder was auch immer erlebt oder zu hören bekommt, lasse ich mal dahingestellt sein. Die meisten wollen einfach nur Spaß haben, sich unterhalten fühlen und ihren möglicherweise tristen oder stressigen Alltag wenigstens für ein paar Stunden entfliehen. Wie Wilfried es schon richtig sagte: für manche, besonders Hartz-IV-ler ist so eine Mittelalterveranstaltung vielleicht das einzige Highlight im ganzen Jahr! Und das wir als Darsteller seit teilweise Jahren mehrmals im Jahr auf solche Veranstaltungen fahren und dort dann nicht nur ein paar Stunden verbringen, sondern das ganze Wochenende, daran sind wir nun wirklich selber schuld! Da dürfen wir uns, finde ich, dann nicht über "doofe Fragen" seitens der Besucher beschweren. Für die ist sowas viellecht etwas einmaliges. Oder sie sehen so ein Werkzeug wirklich zum ersten Mal. Und hören die dazugehörige Frage nicht wie unsereins schon zum x-hundersten Mal und zum x-ten Male alleine auf eben dieser Veranstaltung... Und doch gibt es auch für uns Darsteller immer wieder "Lichtblicke der Hoffnung". :D Letztens zeigte ein junger Steppke auf unsere Kriegssense und sagte zu seinen Eltern: "Die Sense von Opa ist aber anders gebogen!" Ich meine, hey! Ein Pimpf von vielleicht fünf oder sechs Jahren erkennt, dass eine Kriegssense im Prinzip so ähnlich aussieht wie die Sense seine Opas, nur eben anders gebogen. Also mindestens zwei elementare gedankliche Hochleistungen für ein solches Kind: 1.: Das Werkzeug ÜBERHAUPT zu erkennen. Und 2.: Zu erkennen und zu benennen, dass das Werkzeug ähnlich aber doch anders aussieht... Einzig nervig sein können diejenigen Besucher, die ihren Kindern irgendeinen Bullshit zu Rüstungen, Waffen oder Werkzeugen erklären oder meinen, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und sich auch nicht durch uns berichtigen lassen wollen. Und das nicht, weil sie bereits zu viele Darsteller erlebt hätten, die ihren Kindern nur falsches Zeug vertellt hätten, sondern weil es einfach ihre Art ist und sich darin gefallen, sich ihren Kindern gegenüber als die Größten und Allwissenden zu verkaufen und es ja nicht sein darf, dass sie unrecht haben... Bei solchen Besuchern halte ich mittlerweile die Klappe und denke mir meinen Teil. Da tun mir vor allem die Kinder leid. Sie könnten es besser und vor allem richtig erklärt bekommen, wenn ihre Eltern, in solchen Fällen meist die Väter, nicht so dermaßen minderkomplexiert wären, dass sie sich und vor allem ihren Kindern gegenüber keine Schwächen und schon gar nicht Unwissenheit eingestehen können und wollen. Aber so mancher Hobbyist fällt da leider auch in diese Kategorie. Besagter Eisen-Glas-Teelicht-Spalierwand-Nachbar fällt in diese Kategorie zum Beispiel. Und auch jeder, der in mehr oder weniger besoffenem Kopp ein Schwert in die Hand nimmt und meint, er müsste sich mit seinem Kumpel eher weniger als mehr gerüstet mehr schlecht als recht im Waffenduell messen und heraus kommt dabei eigentlich mehr ein wildes Fuchteln, dass einem Angst und Bange auch um die umstehenden Besucher wird. Grüße Albero
 
da kann ich euch allen nur recht geben... als ich alberos text gelesen habe viel mir das erlebniss von vor 2 wochen ein. Ich bin mit meinen Holzclocks zu den Dixis gestapft (da ich mir in diesem ewig groben schotter vor den dixis nicht meine lederschuh ruinieren wollte) als ich an einem kleinen jungen vorbei gestapft bin, sagte der vater "schau solche schuh trugen sie im mittelalter" ich drehte mich um und blieb stehen, lächelte den jungen an und sagte "nein die gabs erst später, es gab schon lederschuhe nur möchte ich die in den steinchen nicht ruinieren" Der Vater winkte ab und meinte " ach das ist doch nicht so wichtig, das versteht er doch nicht" Ich ging schulterzuckend weiter und dachte mir "na hoffentlich denkt er das dann immernoch wenn sein sohnemann ne 6 in der geschichtsarbeit mit nach hause bringt" eine andre situation war letztes jahr.... eine gromi-gruppe führte touris durchs lager, als dann die fragen genauer wurden, winkte er ab und meinte "ich gewähre ihnen gern einblick in unser lager, aber fragen zur geschichte....? ich habe weder geschichte studiert, noch bin ich lehrer, ich betreibe hier keinen geschichtsunterricht" nunja ob so eine reaktion dann besser ist???
 
Ich denke, daß es auf beiden Seiten Menschen gibt, die sich ab und an nicht gänzlich günstig verhalten. Wer anständig fragt, hat, so finde ich, Anrecht auf eine anständige, wohlgesinnte Antwort. Und wenn man mal etwas nicht weiß, darf man durchaus dazu stehen, ohne gleich als doof abgestempelt zu werden oder verdummende, herablassende Geschichten zu erzählen oder sich solche anhören zu müssen. Denn es gilt auch hier: Wer nichts fragt, bleibt auf seinem bisherigen Entwicklungsstand einfältig stehen und wer interessiert an Antworten ist, kann daran wachsen und sein Wissen erweitern. Von dem her sind Fragen durchaus legitim und sogar sehr erwünscht. Ich danke Dir, lieber Heidensohn, für Deinen Denkanstoß. Und all denen, die immer noch alles und jeden in denselben Topf werfen, empfehle ich mal das Lexikon des Grobmittelalters[1] und etwas Selbsthinterfragung. Quellenangaben für diesen Beitrag:
  1. Verweis zu »www.ketzerlicherhoufe.de«
 
Wie Heidensohn schon anregt, nachdenken und ( es versuchen ) richtig zu machen, nach besten Wissen und Gewissen. Und um für unsere "Kundschaft" eine Lanze brechen, nicht nur dort gibt es solche und solchene, auch bei uns Darstellern wird leider vielerorts nur " heiße Luft " erzählt. Sicher haben wir nicht alle Geshichte o.ä. studiert, dennoch sollten wir in der Lage sein, zu unsere Darstellung und der jeweiligen Zeit kompetent Auskunft geben zu können ... und Herr der Lage sein, um auch bei den Blödquatschern die Sache im Griff zu haben, ohne explodieren zu müssen ... :wiki3
 
Vielen Dank erst mal an Heidensohn für diesen Beitrag. Natürlich schliesse ich mich hier meinungstechnisch der Masse an. Das zeigt mir hier auch die Qualität dieses Forums und deren Mitglieder. Leider ist das nicht in jedem Forum, das sich mit dem Mittelalter beschäftigt so. Es gibt tatsächlich ein Forum in dem das Thema "Lustige Fragen der Touris beim Heerlager besuch oder einfach Sachen zum lachen" eines der TOP Themen ist. Und das schon seit Februar 2011. Aktuell 399 Beiträge und über 2800 Zugriffe. Vor fast einem Jahr habe ich das nachstehende mal geschrieben und festgestellt, dass ich gegen eine Wand rede. RE: Lustige Fragen der Touris beim Heerlager besuch oder einfach Sachen zum lachen von: Ulrich am 27.07.2011 18:18:17 Ich habe mir den Thread mal durchgelesen und bin ein wenig nachdenklich geworden. Denn so lustig finde ich die Fragen der Besucher (ich möchte das Wort Touri mal vermeiden) eigendlich gar nicht. Es ist doch in erster Linie Unwissenheit, die sie dazu veranlasst derartige Fragen zu stellen. Natürlich klingen viele Fragen in unseren Ohren ziemlich dämlich. Aber wir haben uns ja auch mit dem Mittelalter, bzw. mit unserer dargestellten Zeit auseinandergesetzt und vieles ist für uns zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Auf den Besucher trifft dieses ja nicht zu. Es gibt ja die Redensart: "Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten". Und der Besucher darf dumme Fragen stellen. Er bekundet damit ja auch ein gewisses Interesse. Aber wir, die den Leuten das Mittelalter erklären wollen, sollten es vermeiden hier dusselige Antworten zu geben. Warum versuchen wir nicht, dem Besucher eine fachlich fundierte und korrekte Antwort zu geben? Gut, Fragen wie "Ist das Feuer echt?" und "Esst ihr das, was ihr da kocht?" kommen immer wieder vor. Aber anstatt die Leute zu vera... sind wir doch alle in der Lage selbst die blödesten Fragen kompetent zu beantworten. Auch der Umgang mit Leuten, die ungefragt die Lagerabsperrung übersteigen und durch das Lager laufen kann bei vielen mal neu überdacht werden. Jedenfalls ist das androhen mit Waffengewalt nicht die beste Lösung. Ich selbst sperre das Lager nur in ganz ganz seltenen Fällen ab. Also fast nie. Damit fällt dann auch dieser "Zoo- Charakter" weg. Und ich habe es noch nie erlebt, dass sich ein Besucher dementsprechend daneben benommen hat. Ich hoffe, ich werde jetzt nicht als "Spaßbremse" bezeichnet. Spaß haben wir untereinander reichlich, aber der sollte nicht auf die Kosten der Besucher gehen. (Die links zu diesem Forum habe ich entfernt) Also was uns hier im Mittelalterforum Grund zum nachdenken gibt, wird in anderen mittelalterlichen Foren ins lächerliche gezogen. Und das finde ich mehr als traurig.
 
....und genau darum bin ich hier und nicht woanders! :thumbsup:
 
....und genau darum bin ich hier und nicht woanders! :thumbsup:
:thumbsup: Manchmal ist ein Blick "über den Tellerrand" recht reizvoll. Und es ist erstaunlich wie unterschiedlich die Auffassungen oft sind. Da sich "gleich und gleich gern gesellt" fühle ich mich hier auch am wohlsten. :D
 
"Wer, wie, was, wieso, weshalb warum? Wer nicht fragt bleibt dumm! Tausend tolle Sachen, die gibt es...!" (Ein beliebtes Kinderlied fiel mir dazu ein.) Danke für den tollen Eingangsbeitrag. :danke Ich halte mich an: "Es gibt keine blöden Fragen - nur blöde Antworten." Wenn ich eine "blöde Antwort" gebe, muss ich damit leben, dass der Schuss nach hinten losgehen kann. :shoot
 

Neueste Beiträge

Oben