Webrahmen - Kammweben

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Hallo ihr Lieben, Ich habe mich gestern am Kammweben versucht. Mit euren Tipps hier hat es auch einigermaßen gut funktioniert. Ich muss mir halt merken wie ich beim Schritt vorher den Kamm oben oder unten hatte :S Was mir weniger gefiel ist das Band am Gürtel und der Tür zu befestigen. Weil kaum das ich angefangen hatte ging das Telefon, klingelt es an der Tür.... naja und man kann es halt nicht einfach so fallen lassen. Ich habe daraufhin den Nachmittag damit verbracht im Internet nach Webstühlen zu suchen. Für zu Hause dachte ich an diesen hier: http://www.ashford.co.nz/newsite/weaving-wheels-looms/53/weaving/inkle-loom/moredetail.html (Quelle: Ashford) Ich kenne den als Brettechenwebstuhl. Habe im Zubehör auch Webkämme dafür gefunden, also muss beides darauf funktionieren. Arbeitet jemand mit dem Webstuhl und einem Webkamm? Nach meiner Recherche webt man auf dem reinen Webstuhl (ohne Kamm) Bänder im Ripsgwebe. Mit Kamm auch. Oder doch nicht? Danke für eure Hilfe.
 
Ich fand das Andieheizunganketten auch nervig und habe mir dann seinerzeits auch einen "Webstuhl" aus einer Katzenhängematten-Halterung umgebaut... :D Du kannst zum Kammweben alle Webvorrichtungen nutzen, bei denen dein Kamm das erforderliche Spiel nach oben UND UNTEN hat. Somit schied das Webbrett (das zum Brettchenweben hervorragend klappt) leider aus.
 
Ich habe schon auf nem Standard-Brettchenwebrahmen mit endlos-Einzug schon Kammweben gemacht. Das geht, ist aber nicht so schön weil du die Kette doch ziemlich häufig weiterdrehen musst und bei breiten Kämmen seh ich da Spannungsprobleme, sprich das man die Kette nich so weit zusammenziehen kann, das man den Schuß nicht mehr sieht Mit dem Ashford solle es ganz gut gehen
 
Also so von dem her, was belegt wäre, würde ich zu 2 einfachen Ständern tendieren, wie man sie fürs Brettchenweben benutzt hat, zwischen denen man die kette spannt. auch eine möglichkeit wären solche boxen, wie sie im 15ten belegt sind. Sieht so in der Art aus https://www.pinterest.com/pin/212302569908723436/ Auch ein Tipp wäre, sich einen Fleischhaken zu besorgen, mit dem man das Band in Sekundenbruchteilen in den Gürtel ein- oder aushängen kann :)
 
Zum Anbinden hätte ich den Tipp, sich einen Gürtel mit Holz zu machen. Bei Bedarf lade ich ein Bild hoch. Das ist eine moderne Lösung, mit einem Karabinerhaken seitlich, zum schnell aufstehen und hinlegen, ein Stück Stoff geht über den Rücken, damit man bequem die Spannung herstellen kann, ohne das es so entsetzlich auf den Rücken geht. (Svanhild, meine Tochter hatte das in Oerlinghausen fürs Kinder weben ) Ich benutze zu Hause einen ähnlichen Webrahmen zum Kammweben, allerdings nicht von Ashford. Das geht bei schmalen Bändern sehr gut. Mit der Zeit gewöhnt man sich einen Rhythmus an, linke hand schiebt hoch, rechte runter oder umgedreht. Belege für Kammbänder in Wolle, kenne ich nur das Skjoldehamn Band, ob das nun mit dem Kamm oder mit Litzen gewebt wurde, lässt sich nicht feststellen. Bänder mit gelesenen Mustern kommen erst sehr viel später auf. Die Fundlage ist da ganz dünn.
 
Die Brettchenwebstühle wie der Ashford oder der Barde vom brettchenweber-shop sind eigentlich Inklelooms, das heißt Webrahmen für (kamm)gewebte Bänder. Dort wird das Fach aber nicht mit einem Kamm, sondern mit Litzen hergestellt. Das kann man hier Quelle: ashfordcraftshop.co.nz ganz gut sehen. Es gibt verschiedene Veröffentlichungen zum Kammweben und in einem Buch ist auch der Bau eines Webstuhls beschrieben, der sich leicht transportieren lässt, der aber ganz anders aufgebaut ist als die bekannten Brettchenwebstühle und eher an einen der größeren Webrahmen erinnert. Ich habe so einen, den mir Daniel von Zeitenhandel gebaut hat. Er hat sich als recht praktisch erwiesen, vor allem weil er mit richtigen, selbstgeknüpften Litzen ausgestattet ist, mitndenen man jede beliebige Fadendichte selbst bestimmen kann. Das Buch heißt Bandweben von M.G. van der Schaaf-Broeze und ist antiquarisch zu erhalten. Marled
 
Belege für Kammbänder in Wolle, kenne ich nur das Skjoldehamn Band, ob das nun mit dem Kamm oder mit Litzen gewebt wurde, lässt sich nicht feststellen. Bänder mit gelesenen Mustern kommen erst sehr viel später auf. Die Fundlage ist da ganz dünn.
Ich würd jetzt auch nicht unbedingt stark gemustertes Kammgewebtes nutzen mangels Belegslage. Aber bei einfarbigen Schmalwaren wär ich da nicht so zimperlich. Man kann jetzt zwar leider nicht sagen, ob es sich hier um Kammgewobenes oder Litzenstabgewobenes oder einfach nur auf großen Webstühlen gewobenes handelt, aber Schmalwaren aus Wolle sind jetzt nicht unplausibel und zB auch in den Londonfunden belegt.
 
London ist aber nicht Frühmittelalter. Ich bin davon ausgegangen das Svanhild etwas für ihre Wikingerausstattung sucht.
 
Erstmal danke an alle für eure Hilfe. Ich werde mich mit euren Tipps und der Literatur auseinander setzen. Primär geht es mir um meine frühmittelalterliche Darstellung. Da ich noch nicht wieder Lager bzw. an Belebungen teilnehmen werde, wird es für zu Hause ein modernes Stück. Ich habe auch nicht vor gemusterte Bänder zu weben, eigentlich geht es mir um einfache Bänder. Schaue ich mal ;)
 
Mit einem Inkle Loom + Litzen oder Kamm lassen sich Kettrippsbänder herstellen, ich habe aber auch schon Leute gesehen, die an denen Brettchenweberei betreiben - quasi der umgekehrte Eindruck zu deinem, ich kenne die Form eher von Kammborten. Du brauchst tatsächlich gar keinen Kamm, sondern kannst einfach Litzen knüpfen (sofern ein Litzenstab vorhanden ist - wie beim Ashford Inkle oder Inklette), wenn du keinen Kamm hast, der fein genug für eine bestimmte Borte ist. Bei der Fundlage zu Kammborten geht's mir auch so, dass ich nichts anderes als die Skjoldehamnbänder aus einem ungefähr frühmittelalterlichem Kontext kenne. Wenn du sie nachweben willst, geb ich dir gern eine ausführlichere Quelle. Weiß jemand, in welcher Form die broschierten Birka-Borten gewebt wurden, waren die brettchengewebt? Aus zwei Buchenrundhölzern und einem Buchenleimholzbrett habe ich übrigens nach Anleitung von Strick17 einen Inkle Loom selbst gebaut, weil auch ich mit der Gürteltechnik nicht wirklich zurecht kam und dieser immerhin knapp 3 m fasst. Zwar etwas schief, aber der Beweis, dass auch ohne große Handwerkskunst ein modernes Modell für zu Hause dabei rauskommen kann, Kostenpunkt unter 20 €. Geht also auch preiswerter als die 80 €, wenn man ein paar Holzwerkzeuge (z.B. Forstnerbohrer) und ein minimales Bisschen an Holzwerkeltalent (oder einen netten, werkelfreudigen Menschen im Haushalt/in der Gruppe) hat.
 

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