Webstühle

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Anya

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Im Wallmuseum in Oldenburg wurde in der Ausstellung behauptet, dass der Gewichtswegstuhl im Frühmittelalter in West- und Nordeuropa verbreitet war, wohingegen die Slawen bereits sehr früh an horizontalen und vertikalen Webstühlen mit Kett- und Warenbaum gearbeitet haben. Auf meine Suche nach der Entwicklung von Webstühlen bin ich auf folgende interessanten Link gestoßen: Renata Windler: Mittelalterliche Webstühle und Weberwerkstätten – Archäologische Befunde und Funde in https://www.google.de/url?sa=t&rct=...e_Band_9.pdf&usg=AOvVaw2MRWQhI9Q1yR2s8V3GJJHQ Von griechischen Vasen meine ich Gewichtswebstühle in Erinnerung zu haben. Laut Seite 5 in diesem Buch hier: https://books.google.de/books?id=LxagBgAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false haben Römer und Griechen auch mitvertikalen Webstühlen mit Kett- und Warenbaum gearbeitet. Auf Wikipedia sieht man https://de.wikipedia.org/wiki/Weben sieht man ebenfalls einen solchen vertikalen Webstühl aus dem alten Ägypten. In Haithabu wurde ein Holzteil gefunden, was als Schaftrollenhalter interpretiert wurde und somit auf Trittwebstühle im Frühmittelalter deutet. Kennt jemand noch weitere Funde oder Literatur zur Entwicklung der Webstühle, besonders im Frühmittelalter?
 
Leider nicht, nur die wage Aussage in "Wikinger Museum Haithabu: Schaufenster einer frühen Stadt" "das man 200 Jahre früher als bisher angenommen Trittwebstühle genutzt hat". Ich hab da leider nichts gefunden was diese Aussage etwas spezifiziert.
 
Anya wir hatten uns ja schon ausgetauscht. Ich bin der Meinung das vieles in der Ausstellung in Oldenburg veraltet ist, besonders was die Textilien angeht. Man kann das leider nicht einfach ändern weil es ein Gesammtkonzept ist das nicht verändert werden darf. Das ist ärgerlich, aber es ist so. Woher die Idee kommt das die Slawen anders gewebt haben sollen, als alle Anderen in der Region zu dieser Zeit, fällt für mich in die gleiche Rubrik. Bei der Recherche zusammen mit Rübi sind wir da auf nichts gestoßen. Wir haben heute die Textil Fragmente an denen man viel ablesen kann : die Qualtät der Materilalien, über das Geschick der Spinner und Weberaber, aber halt nicht wie die Webgeräte beschaffen waren.
 
Danke euch beiden! Ich hatte vor kurzem auch mit Rübi über das Thema sprochen und ihn auch gebeten mal zu schauen, ob man in den Hausfunden typische Spuren von Trittwebstühlen im Boden, wie sie bei Windler beschrieben werden, sehen kann. Aber es sind ihm auch keine entsprechenden Spuren bekannt. Auch meine Suche zur Geschichte der Webstühle in Rußland war bisland nicht so erfolgreich. Aber ich werde das Thema (zumindest sporadisch) weiterverfolgen.
 
Hab eben noch mal den Rübi gefragt, er ist hier nicht angemeldet, ich zitiere ihn : Die These stammt aus „Die Slawen in Deutschland. Ein Handbuch“ Herausgegeben von J. Herrmann ( letzte Auflage 1985 ). Im Kapitel Materielle und geistige Kultur Abschnitt b) Kleidung und Schmuck. Dort äußert sich der Autor fast im identischen Satz. Erwähnt als Fundorte für Reste von Webstühlen, polnische Frühstädte und Brandenburg (wobei da die Frage ist Land oder Stadt Brandenburg). Eine Quelle für die Funde wird nicht genannt, so das eine nachvollziehbare Recherche nicht Möglich ist. Also geistert diese Geschichte seit 1985 durch Museen und sogar durch die Fachliteratur. Hier sei nur die Ralswiek – Reihe genannt, auch da ist Herrmann Autor oder Herausgeber. Den einzigen indirekten Nachweis für einen Gewichtswebstuhl gibt es aus Ralswiek. Siedlungsperiode B „Schatzhaus 157/10“ in der Fundliste werden 5 Webgewichte aus Ton aufgeführt. Das reicht dann dem Autoren als Nachweis für einen Webstuhl. In der Dokumention ( Plan des Hauses ) ist der Befund der Webgewichte nicht eingezeichnet. Es ist also nicht ersichtlich ob die Webgewichte beieinander lagen oder verteilt waren. Wer das selber nachlesen möchte: Joachim Herrman,Ralswiek auf Rügen. Teil I, Die Hauptsiedlung. Man schaue unter Siedlung B Haus 157/10 „Schatzhaus“, Die Webgewichte sind in der Fundliste am Ende des Buches und die Abbildung der Plana von Haus 157/10 findet man in Beilage 16 Zitatende Ich sehe gerade die Antwort überschneidet sich mit Anyas, das poste ich dennoch, dann ist es auch hier im Forum beantwortet.
 
PS : Danke fürs spontane nachschlagen und raussuchen Rübi
 

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