Embleton hat meistens die Zeit der Rosenkriege im Kopf, dei Zeit um 1450 ist sicher da noch etwas anders. Hier ist z.B. die Schaller noch nicht so dominant ausgeprägt, hier in Deutschland gibt´s teilweise noch die Kastenbrust etc. pp. Da würde ich mich noch einmal genau informieren. Gerade Embleton nimmt gerne seine
Co. of St. George für seine Bildbände und die ist definitiv burgundisch ausgerüstet. Übrigens distanziert diese sich jetzt von den Abbildungen im Söldnerleben im Mittelalter, da die Abbildungen den Status von 1998 zeigen und sich die Ausrüstung da um einiges weiterentwickelt hat und fast komplett neu aufgestellt wurde. Was die Kleidung angeht, so würde ich persönlich erstmal den Ritter/Patrizier/Niederadel per se aussen vor lassen. Ich habe mal Bilder von Schloss Burg Anfang August online gestellt. Tobias Frin trägt Kleidung, die am ehesten noch niedrigem Adel um 1475 (norddeutsch) entspricht. Schau mal auf die
Bilder 57 und 137 da kannst Du Dir eine Vorstellung von machen, was da an Aufwand betrieben werden muss. Die Schecke z.B. ist aus Seidenbrokat, die Stiefel mit den modischen Schnabelspitzen sind Spezialanfertigungen, wie das meiste von seiner Ausstattung.
auf regionale besonderheiten wollte ich erstmal nicht eingehen, da das eher kleinigkeiten sind und die grundbekleidung ja mehr oder weniger überall ähnlich war
Stimmt vielleicht für Teile des HMA, für das 15. Jahrhundert leider überhaupt nicht. Gerade hier setzt sich eine starke Regionalisierung der Kleidung durch. Hier in Deutschland ist die Mode norddeutsch, flämisch beeinflußt, burgundisch beeinflußt, süddeutsch, rheinisch-kölnisch beeinflußt - da gibt es schon sehr starke Unterschiede. Ich selber wollte eigentlich letztes Jahr an der Belagerung Soests teilnehmen und hatte da mit der Recherche begonnen. Hierbei sind mir extreme regionale Unterschiede aufgefallen.
die üblichen beinlinge und bruche, leinenunterhemd, farbiges doublet bzw wams mit nesteln verschnürt und ggf kotte. dann vllt als rittermerkmal reiterstiefel, sporen und ein barett als kopfbedeckung
Deine Beschreibung hat leider nichts mit der Mode im 15. Jhdt. zu tun. Diese Barette sind eine typische Mittelalter-Markt-Mode, die es so in der Form zumindest bis 1500 nicht gegeben hat. Um 1450 hast Du im allgemeinen schon eine geschlossene Hose oder halt ein längeres Wams/Doublet mit offenen, angenestelten Beinlingen. Wenn Du eine nicht zu falsche, generische Darstellung machen möchtest, würde ich den
Medieval Tailor´s Assistant empfehlen, mit dem man den Basisschnitt entwickeln kann. Das würde ich dann noch mit zeitgenössischen, lokalen Darstellungen abgleichen, da der Assistant die englische Mode in den Vordergrund stellt. Schau DIr vielleicht auch mal die Bilder auf den Seiten des
Reichaufgebotes an, da kann man sich die eine oder andere Anregung holen oder sich durch die Links klicken. Bis denn Thorsten