Zuerst mal: :thumbup: für die Qualität und Ahnung der Quellen, die du bisher befragt hast. Die Angaben sind vollkommen korrekt, was man gerade bei diesem Thema selten hat. Nur den "Durchschnitt" von 1,5 kg hat jemand etwas unglücklich formuliert.Meistens werden (Mittelalter)schwerter rückwirkend von heutigen Laien viel zu schwer eingeschätzt. von 800g bis 1,5 kg sind, auch wenn ess absolut nur 700g sind, prozentual fast 100% Unterschied, das stimmt. Das ist schon signifikant. Aber dabei darf man nicht vergessen, dass es große Unterschiede gibt, nicht nur in der Länge, sondern auch in der Breite und der Dicke der Klingen. Auch die Kontur macht was aus - laufen die Schneiden weitgehend parallel, wie bei einer frühmittelalterlichen Spatha, oder verjüngt sich die Klinge? Und einen großen Brocken des Gesamtgewichtes macht das Gefäß aus. Gerade hier gab es im Laufe der Zeit massive Veränderungen, teils praktisch, teils modisch. 100 g Eisen sind nicht viel. Und 100g hier, 100g da, das läppert sich recht zügig. Ein Grund, weshalb Schwerter auch von Mittelalterenthusiasten heutzutage zu schwer eingeschätzt werden ist die Verbreitung von Schaukampfschwertern. Die sind zum Einen nicht geschliffen, was wegen des Materials, das beim Schleifen eigentlich noch wegfallen würde, bereits signifikant was ausmacht, zum Anderen aus Sicherheitsgründen insgesamt oft viel massiver gebaut als die Originale. Wobei allerdings bei den Originalen immer gefragt werden muss: Was genau wurde da jetzt gewogen? Das komplette Schwert? Nur die Klinge? Immerhin sind die meisten Originale nicht mehr ganz taufrisch, wenn sie aus dem Boden gebuddelt werden. Da fehlt oft einiges am Gefäß und auch der Rost hat vom Stahl was weggenommen. Betrifft das angegebene Gewicht also das Schwert im Fundzustand oder wurde das hochgerechnet? Und falls es hochgerechnet wurde: auf welcher Annahme bezüglich der fehlenden Teile?