Winterkleidung

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Rotschopf

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Hallo ihr lieben! Also ich lese ja hier schon einige Zeit heimlich mit, hab mir schon den ein oder anderen guten Tip und Link geholt und find es super, dass hier solide zusammengearbeitet wird. Ich nähe schon seit einiger Zeit meine Gewandung selbst, lege viel Wert auf Authentizität, auch wenn nicht alles bis ins kleinste Detail "true" sein muss, es soll ja auch bequem, in vernünftiger Zeit herstellbar und praktisch sein. Die letzten Jahre war ich immer nur im Sommer auf diversen Veranstaltungen unterwegs in Gewandung, aber dieses Jahr würd ich gern auch ein paar herbstliche und winterliche MA-Feste besuchen. Nur war mir bereits letztes Wochenende trotz Leinen-Leibhemd, dickem Leinenunterkleid und Überkleid plus Strümpfen und Mantel etwas frostig zumute, als der Abend kam. Und da ich wirklich nirgendwo brauchbare Hinweise dazu finden konnte, frag ich jetzt einfach mal konkret nach. Ich stelle gerne ein Mädchen aus der einfacheren Bevölkerung dar, Mägde, Bauernfrauen etc. Damit fallen für mich Dinge wie aufwändige Pelzverzierungen, oder -fütterungen wohl ziemlich weg. Was kann ich tragen (welche Stoffe, welche Kleidformen, Mäntel, Kopfbedeckungen?), damit es nicht ganz so kalt wird im Winter für mich? Ich nehme mal an, Bruchen fallen für Frauen auch aus, oder? Mit Unterröcken in der passenden Menge und Dicke seh ich immer furchtbar plump bzw schwanger aus (hach ja, ich bin eben furchtbar eitel *gg*). Ich wär euch wirklich dankbar, wenn ihr mir dabei Tips geben könnt, auch gerne zu Fachliteratur, Internetseiten etc. Lg, Agnes
 
Hallo Agnes, welchen Zeitraum stellst du denn dar? Und vor allem welche Region. Das macht das Antworten hier etwas leichter. LG Fylgja, dich wenn du dich im Vorstellungsthreat verewigst, dich hier noch ein bißchen lieber willkommen heißt. ;)
 
Also meine Einschläge sind definitiv eher frühes Mittelalter und in Richtung Deutsch-Österreichisch-flämisches Gebiet. Aber wie gesagt, ich bin nicht übergenau in der Authentizität. Na dann werd ich mich gleich mal vorstellen gehn *gg*.
 
Wie wär´s denn mal mit dicker Wolle, statt Leinen. Dürfte für ne Darstellung als Magd, Bauersfrau o.Ä. eh authentischer sein, oder ?
 
Korrekt. Dicke Wolle. Am besten Loden. Und Zwiebeltechnik. Wer es sich leisten kann, eitel zu sein, der kann sich auch Pelz leisten.
 
Hab heute beim Stoffhändler meines Vertrauens tolle Wollstoffe erspäht. Da werd ich morgen mal einkaufen gehn, denk ich. Dann wirds wohl ein schönes langes Wollgewand und ein neuer Mantel werden. Wie steht ihr eigentlich zu Dingen wie Schaffell, Kaninchen (wohl eher für teurere Sachen der höheren Schichten?), Reh oder Wildschwein? Original oder eher nicht? zu teuer für einfache Bevölkerung? Wie kann man die verwenden, wenn nicht? Ich spähe schon seit längerem auf einfacheres Fell, will aber danach nicht wie ein Barbar aussehn, sondern schon im Mittelalter-Bereich bleiben.
 
Original von Milchmagd Wie steht ihr eigentlich zu Dingen wie Schaffell, Kaninchen (wohl eher für teurere Sachen der höheren Schichten?), Reh oder Wildschwein? Original oder eher nicht? zu teuer für einfache Bevölkerung? Wie kann man die verwenden, wenn nicht? Ich spähe schon seit längerem auf einfacheres Fell, will aber danach nicht wie ein Barbar aussehn, sondern schon im Mittelalter-Bereich bleiben.
Hallo, unser Wildschwein hängt am Zelt. :whistling: Die Rehfelle liegen unter Ragnar, zusammen mit Schaffellen. Zugedeckt wird mit einer großen Schaffelldecke (6 Felle zusammen genäht). Und unter unserem Bobbes haben wir Heidschnuckenfelle, da sind die Holzbänke nicht gar zu hart und etwas wärmen tun die ja auch. Im Zelt dienen Kuhfelle als Teppich. Kaninchen habe ich hier noch liegen, sollte mal als Besatz für Winterkleidung herhalten, hat sich aber durch den Erwerb meines Rechteckmantels überholt. LG Fylgja
 
Kaninchen werden meines Wissens nach erst im 13. jhdt. so langsam als Zuchttiere nach Mitteleuropa gebracht. Schaf dürfte noch machbar sein, ist aber auch schon teuer. In der Templerregel steht, dass ein Bruder 2 Mäntel haben durfte, einen für den Sommer und einen mit Schaffell gefütterten für den Winter. Die Templerregel sollte ja eine gewisse Armut ausdrücken, und selbst da ist der Schafmantel ein Sonderfall für besonders kaltes Wetter. Ist halt immer die Frage: Was genau ist einfache Bevölkerung? Magd auf einem kleinen Gutshof oder auf der Burg des Grundherren? Leibeigene Bäuerin? Pächterin? Magd in der Stadt? Handwerkerin? (Es gab in der Stadt durchaus regelrechte Lehrberufe, die auch Frauen offenstanden. Vor allem im textilen Bereich. Zum Beispiel Näherin...) Gar Meisterin/ Frau eines Meisters? Je nach handwerk ist auch ein Handwerksmeister noch einfaches Volk. Trotzdem stehen dem GANZ andere Möglichkeiten zur verfügung, als dem kleinen Leibeigenen, der 2 Tage die Woche auf den Feldern seines Herrn schuftet und dafür an den restlichen 4 einen kleinen Streifen Acker für sich und seine Familie bestellen darf.
 
oje... es wird nur schwieriger... aber ich geh trotzdem morgen Stoff kaufen. Schöne braune Wolle. Dann sehn wir ja mal, ob das wärmemäßig ausreicht. Und ein neuer Mantel wirds wohl auch werden. Der musste ohnehin mal. Meiner ist viel zu kalt.
 

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