Wippdrechselbank

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user9734

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Hallo zusammen, ich schreibe hier im Larp-Beteich, weil meine von mir gebaute Wippdrechselbank keinen Anspruch auf historische Authentizität hat. Außer den Spitzen, zwischen denen ich die Werkstücke spanne und den Gewindestangen, die die Beine mit dem Bett verbinden habe ich keine metallischen Verbindungselemente verwendet. Die Spitzen könnte ich wohl noch gegen Bein austauschen und für die Beine könnte ich auch noch Rundstäbe mit Keilverspannung einsetzen Evtl. passe ich das aber auch noch an. Als Antriebsseil verwende ich aktuell ein aus Paketkordel (Hanf) fingergelooptes Stück Seil(chen) aus 5 Doppelsträngen. Dies scheint wiederstandsfähiger zu sein, als gedrehtes Seil. Ich habe auch aus 7 Doppelsträngen Schusterleinen ein Stück Kordel geloopt. Da muss ich noch eine einfacher zu realisierende Möglichkeit recherchieren um dies herzustellen (ich könnte mir auch alternativ rundgeflochtene Hanfschnur in 4 mm Durchmesser als Meterware kaufen möchte aber eigentlich ganz gerne noch eine historisch korrekte Form der Seil/Schnurherstellung erlernen und verwenden um dies auch zeigen zu können, wenn ich dann mal wieder die Gelegenheit bekommen werde). Aktuell verwende ich noch einen alten Fahrradreifen, den ich am Gestell meines Werkzeugunterstandes befestige, kann aber hier auch schnell auf entweder einen langen Antrieb mittels Haselstecken oder zweien, die ich rechts und links an den Beinen befestige umsteigen und mit einer Schnur verbinde. Der Reitstock wird über einen Keil geklemmt. Maße der Balken 10x10cm Spitzenhöhe ca 120 cm. Die Wippdrechselbank ist nur mit Handwerkzeugen Säge Stechbeitel und Brustleier entstanden. So lange genug geschrieben, hier kommen ein paar Impressionen. WD.jpg WD2.jpg Inzwischen habe ich mir auch schon die ersten Werkzeuggriffe für meine Drechseleisen gedrechselt. VG Dirk
 

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Ich mag diese rhytmischen Geräusche und könne stundenlang zuhören. Drecheselst Du Du Grünholz oder Abgelagertes ?
 
Bislang habe ich abgelagertes Holz verwendet, dass ich hier lagern hatte. Bin da aber auch gaaaanz am Anfang, habe ersteinmal ein paar Stücke leidlich rund und in Form gebracht, so dass ich Werkzeuggriffe habe. Grünholz soll wohl einfacher zu drechseln sein. Das werde ich aber auch in Bälde einmal ausprobieren.
 
Durch ein wenig experimentieren habe ich inzwischen herausgefunden, dass ein entscheidender Faktor für die Haltbarkeit des Antriebsseils die Anzahl der Umwicklungen um das Werkstück ist. Ich habe die Anzahl von 1 auf 4 erhöht. Dadurch erhöht sich die Klemmkraft des Seils und das Werkstück rutscht nicht mehr so leicht durch. Dies erhöht die Haltbarkeit des Seils erheblich.
 
Hast Du mal mittelalterliche Abbildungen durch gesehen ob man etwas erkennen kann wie man es damals gelöst hat ? Auf den darstellungen der hl. Familie gibt es fürs hohe Mittelalter immer wieder Abbildungen von Schreinerwerkstätten. Evtl musst Du auch mit der Art des Seils experimentieren, die einen haben mehr Gripp die anderen weniger. An meinem Webstuhl habe ich gerade ein Hanfseil mit viel Gripp um die Webbank zu halten. Vorher hatte ich ein anderes grüneres Hanfseil (aus Hanfbast ?) das sich immer wieder gelöst hat. Irgendwie ist das nervig und spannend zugleich bis man die idealen Zutaten für so eine Sache gefunden hat. Super das Du dran bleibst.
 
In den Bildern der Hausbüchern der Nürnbergr Zwölfbrüderstiftungen (Quelle: https://hausbuecher.nuernberg.de/index.php?do=query&mo=4&rs=1&tt=prs-jobnorm&tm=Drechsler) zum Thema Drechsler kann ich nicht genau erkennen, wie oft dort umwickelt ist. Allerdings sieht es dort so aus, als ob ein dickeres Seil verwendet würde. Auf anderen Bildern vom Einsatz von Wippdrechselbänken in der aktuellen Zeit finde ich schon eine häufigere Umschlingung.
 

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