Wo Pass wir rein? Reenlarpment?

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Hallo lieber Schwarm, Wir sind am Anfang und gucken noch wo wir reinpassen... Mein Mann würde gerne einen Charakter ähnlich eines Sellsword darstellen und ich gerne etwas zwischen Gauklerin und Gaunerin (zu mindestens kann ich etwas Jonglieren)... Nun wollen wir auch gerne auf Märkten lagern und uns auch auf eine Zeit festlegen. Jedoch fühl ich mich derzeit noch etwas erschlagen von allem was man so machen/darstellen kann. Was wir wohl wissen ist das uns Living History doch etwas zu weit geht (nichts für ungut). So wär meine frage also in Richtung Tipps wo wir reinpassen... Ist das was wir wollen quasi Reenlarpment oder doch was ganz anderes? Sind das normale Anfangsschwierigkeiten?
 
Das ist schwer zu beurteilen bei Menschen, die sich nicht kennen, liebe Eule. Söldner hat es zu allen Zeiten gegeben, aber richtig verbreitet waren sie im Spätmittelalter. Als Frau könntest Du eine Trossfolgerin darstellen. "Charakter" und Gauklerin klingt nach LARP. Egal,ob Larp oder Living History - schaut euch nach einer Gruppe um, sprecht sie an und überlegt, ob es passt und ihr euch sympathisch seid.
 
Erstmal Glückwunsch - Ihr stellt Euch diese Frage ganz am Anfang Eurer Hobbyaktivitäten, das ist schon mal sehr gut so und spart Euch vermutlich eine Menge Verirrung und Verwirrung. Zur Antwort auf diese Frage könnte ich einen Roman schreiben, aber zum Glück muss ich das nicht, weil es schon ein anderer getan hat, nämlich der Benjamin von "In Foro 1300", darum verlinke ich das hier einfach mal. Lest es Euch in Ruhe durch, irgendwo da drin findet Ihr Euch bestimmt wieder. https://inforo1300.wordpress.com/20...chen-die-verschiedenen-spielarten-des-hobbys/ (Quelle: inforo1300.wordpress.com )
 
Ist es euch wirklich wichtig, in welche Schublade ihr gehört? Welches Schild manche Leute euch auf die virtuelle Stirn kleben werden? Wenn ihr nicht jetzt schon konkret vorhabt, an sehr speziellen Veranstaltungen teilzunehmen, die einfach voraussetzen, dass man in eine bestimmte Schublade passt (z. B. Museum = Living History oder etwas so in der Art), ist das meiner Meinung nach doch völlig ohne Bedeutung. Daher mein Rat: Setzt euch nicht zu sehr unter Druck und grübelt nicht zu viel über hehre Ziele und spitzfindige Begrifflichkeiten nach. Macht einfach erst einmal, woran ihr Spaß habt! Probiert Dinge aus. Der Rest findet sich im Lauf der Zeit von ganz allein. Es ist sicher absolut richtig ist, das bestimmte Entscheidungen am Anfang Probleme vermeiden helfen, z. B. Fehlkäufe von im Nachhinein unpassender Ausrüstung. Aber viel wichtiger ist, dass ihr für euch persönlich herausfindet, woran ihr Freude habt und was euch dazu bringt weiterzumachen. Wenn ihr dann irgendwann mit entsprechender Erfahrung feststellt, dass ihr in einer bestimmten Ecke - welche auch immer das sein mag - gelandet seid, fein. Wenn nicht, auch gut. Noch gibt es keine EU-Gesetzgebung, die einem das Tragen von Gewandung untersagt, wenn man nicht die LARP-Eignungsprüfung der Stufe 3 erfolgreich abgelegt hat. Aber nette Idee . . . wie bringt man da gleich noch Gesetzesvorschläge ein . . . :evil: <X
 
Sind das normale Anfangsschwierigkeiten?
Gute Frage... "Wohin man gehört" scheint (zumindest gefühlt) für einige schnell geklärt zu sein. Mich hat es auch länger begleitet. Ich lese häufig im www, dass sich Leute recht zügig als "Reenacter" bezeichnen, aber (meiner Meinung nach) dieses "Label" nicht zu dem passt, was sie da eigentlich veranstalten. Mir persönlich ist es auch nicht leicht gefallen, mich irgendwo mit gutem Gewissen "einzuordnen". Ich musste feststellen, dass es mir aber irgendwie auch wichtig war, mich mit dem was ich tue irgendwo einordnen zu können. Was mir irgendwann klar war, war dass ich "weg vom Grob-Mittelalter" (umgangssprachlich "GroMI") hin zu mehr belegbaren Ausrüstungsgegenständen (etc.) wollte. Aber ab wann ist man kein GroMi mehr? Ab wann ist man LH'ler/Reenacter? Wer legt das fest? Ich hab mich persönlich lange geziert mich als LH'ler/Reenacter" zu bezeichnen. Erst seit 2017 kann ich dies mit einigermassen gutem Gewissen von mir behaupten (und Anfänger war ich da eigentlich schon länger keiner mehr).
 
Mein Mann würde gerne einen Charakter ähnlich eines Sellsword darstellen und ich gerne etwas zwischen Gauklerin und Gaunerin (zu mindestens kann ich etwas Jonglieren)... Nun wollen wir auch gerne auf Märkten lagern und uns auch auf eine Zeit festlegen.
Bei dieser Kombination kommt es eher darauf an an welchen Märkten Mann/Frau teilnehmen möchte.
 
Danke zunächst für die vielen Antworten,
st es euch wirklich wichtig, in welche Schublade ihr gehört? Welches Schild manche Leute euch auf die virtuelle Stirn kleben werden?
Nein es ist nicht wichtig in eine Schublade zu gehören, aber dann ist das mit der Orientierung und dem zukünftigen Gesprächen doch etwas einfacher.
Bei dieser Kombination kommt es eher darauf an an welchen Märkten Mann/Frau teilnehmen möchte.
Könntest du das einmal genauer erklären bitte :) welche märkte gibt es denn bzw wo liegen die unterschiede
"Charakter" und Gauklerin klingt nach LARP.
Das Wort Charakter benutze ich immer sobald ich in eine andere Rolle schlüpfe... auch wenn ich mich in einer anderen Zeit darstellen würde da ich dann ja trotzdem nicht ganz ich wäre (gewonheiten etc.) also nicht für ungut nehm
 
Reenlarpment würde mMn. Living History-taugliche Ausstattung voraussetzen. Ich denke, was ihr euch vorstellt, fällt unter gängiges "Markt-Mittelalter". Hat eher wenig mit tatsächlicher Geschichte zu tun (was völlig ok ist, solange es einem bewusst ist), aber dort haben wir alle mal angefangen :)
 
Bei dieser Kombination kommt es eher darauf an an welchen Märkten Mann/Frau teilnehmen möchte.
Könntest du das einmal genauer erklären bitte :) welche märkte gibt es denn bzw wo liegen die unterschiede
Nun, es gibt da Märkte (meist mit 3 Buchstaben) da lagert Growiki neben Groke, Gromi und sonstigen bewaffneten Gruselclowns. Dann gibt es Märkte die haben eine Zeitrichtlinie, da kann es sein, das Mann/Frau sich bei der Anmeldung erst einmal auf Qualität bzw. Zeitdarstellung prüfen lassen müssen. Und die üblichen SmK-0815-Märkte (Märkte deren einzige Orientierung auf schnelles Geld ausgerichtet ist.)
 
Erst mal Willkommen im Forum. Ich finde es schon mal seh schön das ihr euch Gedanken macht wohin die Reise gehen soll. Und wenn es gleich mehr aufs Ambiente als auf historisch korrekt geht, macht es vieles einfacher. Oder spielt ihr doch ganz heimlich mit dem Gedanken das irgendwann mal etwas herauskommen soll das sich zeitlich und regional Einordnen lässt? So weit ich weiß sind beim Larp auch sowas wie "A"-Päpste unterwegs die Anstatt nach Fund xy, eben nach Szene 25 im Film yz gehen. Das ist dann genauso schwierig wie im Living History. Oder wollt ihr einfach die Stimmung und netten Gespräche eines Marktes genießen? Die meisten Märkte legen so gut wie gar kein Anspruch auf historisch Korrekt, da findet man alles was irgenwie nach Middelalda aussieht. Im Prinzip ist es egal wo ihr letzten Endes euren Platz findet, alles kann Spaß machen. Und nach ein paar Veranstaltungen werdet ihr schnell merken wo das meiste Intresse hingeht. Nicht wenige die einfach "ambientig" feyern und saufen wollen, endecken plötzlich das Intresse an einer bestimmten Zeit und entwickeln sich doch in Richtung Living History. Solltet ihr aber ganz leise im Hinterkopf doch schon darüber Nachdenken das ihr eben keine Fantasydarstellung wollt, wenn ihr anfangt zu Überlegen ob es der richtige Stoff ist oder ob der Trinkbecher eigendlich wirklich früher so ausgesehen hat. Dann lasst euch lieber etwas mehr Zeit beim Überlegen, denn das kann sehr viel Geld sparen wenn die ersten Ausrüstungsstücke plötzlich peinlich werden und in gewissen Onlineportalen schnell wieder verkauft werden. Und keine Angst vor Reenactment, keiner hat mit einer 100% Ausrüstung angefangen und ich würde behaupten das niemand wirklich fertig ist mit seiner Darstellung. Übrigens, auch Gaukler und Söldner können historisch passend dargestellt werden. Ich wünsche Euch jedenfalls viel Spaß im Hobby
 
Also mal eben zum aufklären was für eine Person ich darstellen möchte... Ich bin der Mann von Eule und der Wolf... :) Wie askalon (sein Post hier: https://www.mittelalterforum.com/index.php/Thread/24550-Ausrüstung-Krieger-Ritter-um-1100/) möchte ich ein Bogenschütze/Abenteurer/Rraveler darstellen, auch oredensloß. Meine Gewandungen und Rüstung hätte ich dann auf meine Reisen ergattert. Ich pass wohl auf dass alles so nah wie möglich an das Authentische kommt. Wir möchten gerne lagern usw., und wollen sicher nicht in der LARP-schublade gehören. Auch auf Mittelalter/Fabtasy-märkte wollen wir uns wohl so authentisch wie möglich darstellen. Deswegen die Frage von Eule und der Wolf... Ich seh oft dass Freiläufer oder Abenteurer abgeschrieben werden als LARP oder voll unauthentisch, aber ich bin überzeugt, dass es solche Leute gab...mysteriöse "Strangers" und "Sellswords" die ihr Geld wie auch immer möglich verdient haben (sogar mit Gewalt und Mort...). Danke für alle Reaktionen und Antworte bisher... ;)
 
Hallo Valon, ich verstehe was du meinst aber das ist auch das wo wir hier die Probleme sehen. Du möchtest etwas authentisches was so nicht nachweisbar ist mangels dokumentierten Überlieferungen. Wenn wir anfangen zu spekulieren sind wird wir nicht mehr Authentisch sondern bewegungen uns schnell im Fantasiebereich. Es gibt hier immer wieder Menschen die gerne den mittelaterlichen Freigeist und Outlaw darstellen wollen. Man sollte sich besser vorstellen das eigentlich keiner freiwillig in diese Position des Ausgestoßenen rutschen wollte. Es gibt auch bekannte wie Klaus Störtebecker über den aber auch nicht wirklich viel bekannt ist und mit seiner Bekleidung sich nicht wirklich von den anderen Menschen dieser Zeit unterschied. Robin Hood ist ein schönes Beispiel für eine Fantsiefigur des Mittelalters. Wenn du es machst ist das i.o. sei dir bewusst das er keine Realität darstellt und benenne es so. Sollte es dir wichtig ist dann schaue in den Fürstenhäusern nach zweit oder drittgebohrenen Söhnen die die Kreuzzüge mitgemacht haben, dort könntest du fündig werden. Aber da fäng dann die Arbeit der Recherche an ^^
 
Ja, Söldner gab es. Keine Frage. Würde mich diesbezüglich aber erst mal auf Quellensuche begeben. Die Söldner des Mittelalters waren wahrscheinlich eben keine dieser romantischen Einzelgänger wie sie in modernen Historienromanen gern geschildert werden. Ich hab mich intensiver mit der Sozialstruktur im Hochmittelalter beschäftigt und die damaligen Strukturen waren sehr stark an der Gemeinschaft orientiert. Ich will jetzt nicht sagen das es keine Einzelgänger gab, aber das dürften eher Ausnahmen gewesen sein. Söldner traten in der Regel als Gruppen auf, die ihren Kommandanten hatten. Gemeinschaft war früher wesentlich wichtiger fürs Überleben. Zudem birgt das "zusammenklauben" der Ausrüstung immer die Gefahr das es wie eine Ausrede klingt. Ich will hier nicht mit erhobenem Finger auf eine solche Darstellung zeigen, wenn es euch so Gefällt ist das völlig okay. Aber warum nicht eben einen Angehörigen einer Söldnertruppe machen? Für solche gibt es grade im SpäMi zu Hauf Quellen. Der einzige Unterschied wäre am Ende wahrscheinlich gar nicht Sichtbar, eher die Geschichte die um den Charakter gesponnen wird. Und genau da ist mM. auch ein Unterschied von LH und LARP. Ich habe zu meinem Ministerialen keine persönliche Gechichte, die ist für das was ich mache nicht Nötig. Die allermeisten Touris wollen auch gar keine Geschichte hören, die sind mit Kettenhemd und dem was ich Darstelle meist zufrieden. Nochmal, wenn ihr diese Geschichte mögt und auch leben wollt ist das völlig okay. Nur werden woh einige euch dann in den LARP-Bereich einordnen. Den Wunsch alles authentisch Darstellen zu wollen (also Kleidung und Ausrüstung) finde ich schon mal sehr gut. Ihr solltet aber dann Zeit und Region eingrenzen und diesbezüglich die Belege einsehen. Dann vermeidet ihr Fehler Egal wie ihr es jetzt anpackt, ich wünsche euch gutes Gelingen und viel Spaß
 

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