Der Hintergrund ist ein Gespräch zwischen der "Freude" und der "Vernunft", das so beginnt: Freude: Ich liebe die Späße der Schalksnarren. Vernunft: Es wäre wohl besser, sich mit edler Musik zu unterhalten, die wenigstens als geistige Kunst gilt. Denn solche Späße sind nur schamlose Begierden der Sinne. Der Kunsthistoriker Walther Scheidig schreibt zu diesem Bild: Diese Darstellung, die der Petrarca-Meister zur Freude am Gaukelspiel geschaffen hat, nennt Fraenger ein Sittenbild, in dem der Moralgedanke allein durch wirklichkeitsnahe Darstellung vorgetragen wird, ohne die Zuhilfenahme von Allegorie oder historischem Beispiel. - In stolzer Aufmachung, eine breite Wappenkette umgehängt, hantiert der Gaukler vor einer zusammengewürfelten Gesellschaft in einem Zimmer. Er hat, wie heute die Zauberkünstler auch, die Unterarme entblößt. Der selbstsichere Blick und der ununterbrochen schwatzende Mund sind, bei aller Roheit der Gesichtszüge, ein Meisterwerk der Zeichenkunst. Jetzt muß die Nase eines Bauern für ein Kunststück herhalten. Die Reaktion der Zuschauer auf dieses „Wunder“ ist vom Künstler mit tiefer Überlegung verschiedenartig dargestellt. Freudiges, dümmliches Staunen bei dem Ritter links, offenmundiges Starren beim Landsknecht links neben dem Zauberer, ein fassungsloser Blick gen Himmel bei der rechts stehenden Frau und die fast wie in Hypnose den Zauberer nachahmende Handgeste der links sitzenden Frau (die leider, wie mehrfach beim Petrarca-Meister, verwechselte Hände hat). Hier ist tatsächlich kein hinweisender „Philosoph“ mehr nötig; die Albernheit des Tuns wird mit jedem Strich im Bilde bezeugt.