"Zelthygiene"

[Dunkelbunt]

Ich habe ja, wie in der Vorstellung beschrieben, mein erstes Lager schon hinter mir. Es hat fast durchgängig geregnet und unser Zelt war dementsprechend nass. Dass wir es teocknen müssen, war uns von vornherrin klar, aber wir wussten nicht genau wie. Das Resultat war, dass es erst mal 2 Tage da gelegen hat und Stockflecken und Schimmel angesetzt hat. Der Schimmel ist raus, das Material hat gottseidank nicht drunter gelitten. Wir hatten das Glück dass wir Sonne hatten und haben das Zelt im Garten aufgebaut zum trocknen. Meine erste Frage wäre also,wie trocknet ihr eure Zelte? Gängt ihr sie auf, oder baut ihr sie irgendwo auf? Wenn zweiteres zutrifft, was macht ihr bei Regen? Das Zelt ist leider auch sehr dreckig geworden. Wie kann ich das wieder sauber machen? (Ist aus Leinen soweit ich weiß) Und wie verhindere ich,dass es beim Auf- und Abbau so dreckig wird? Ich muss es ja dazu auf den Boden legen. Als kurze Info: es ist ein großes Sachsenzelt. Ich danke euch jetzt schon für eure Antworten LG

 

[8215]

Wir haben das Glück, neben dem Haus eine Überdachung zu haben. Da haben wir zwei entsprechend große Schraubhaken in einen Dachbalken geschraubt und hängen das nasse Zelt an der durchgeschobenen Firststange auf - und zwar sofort, wenn wir nach Hause kommen. Wenn nötig, legen wir beim Zusammenlegen eine Plane unter, um die Zelthaut nicht unnötig zu verdrecken. Wenn das Zelt wieder trocken ist, kann man es gut mit einem groben Besen abbürsten.

 

[Deaktivierter User 001]

Hallo, wir bauen unser Zelt immer im Garten auf und lassen es dort trocknen. Wenn es dauerhaft regnet, bleibt es solange stehen, bis sich die Sonne heraus traut. Reinigen ist auch recht einfach. Durch den regen, geht der meiste Dreck einfach herunter. Große Dreckspuren sind da nicht zu finden. Notfalls nach dem trocknen mit der Bürste leicht rüber gehen. Beim Zeltaufbau haben wir eine Plane unter dem Zelt. Somit ist beim Abbau das Zelt immer auf einer Plane, die nicht dreckig ist. Ergo, kein großartig verschmutztes Zelt. Gruß, Andreas

 

[Authomas]

Zum Trocknen wurde ja schon alles gesagt. Wichtig ist einfach, dass es sofort passiert. Sind nur unten die Ränder noch etwas feucht, kann man es auch lose an einem trockenen Ort auslegen (unbenutzte Räume, sauberer Dachboden...) bis alles ganz trocken ist. Wo man ein Zelt im Falle eines nassen Abbaus zum Trocknen unterbringt, gehört definitiv zu den Dingen die man vor jedem Lager, eigentlich schon vor jeder Zeltanschaffung bedenken muss, sonst wird das zu einem dauerhaften Stressfaktor (nasser Abbau ist so schon nervig genug) und wenn es sich um Gruppeninventar handelt auch schnell zum Dauerstreitthema. Zum sauberen Abbau bei Schlamm: mit genügend Händen (in der Regel mindestens vier Leute) und ein bisschen Übung kann man ein Zelt bei schlimmen Bodenverhältnissen auch "fliegend" abbauen, ohne dass die Plane den Boden berührt. Es muss nur immer an allen Seiten aufgefangen bzw. straff hochgehalten werden. Das Prinzip sollte jedem klar sein, der mal draußen Bettlaken zusammengelegt hat. Es kommt natürlich etwas auf die Zeltgröße und Form an, wir haben so aber schon ganze Lager in Rekordzeit abgebaut. Das kann dann sogar die Gesamtlaune beträchtlich steigern . Wenn jeder bei jedem Zelt mit anfasst, ist es nicht so viel mehr Zeitaufwand und definitiv angenehmer, als wenn das Zelt nachher innen verschlammt ist, wo der Regen es auch beim nächsten Lager nicht sauber macht.

 

[Dunkelbunt]

Danke für eure schnelle Antworten. Das mit der Plane unter dem Zelt hatte ich mir auch schon überlegt, ich denke, das werde ich auf dem nächsten Markt auch so machen. @Andreas von Dollberghe: schädigt Dauerregen das Zelt nicht? LG

 

[Deaktivierter User 001]

Also ich hatte bisher maximal drei Tage regen auf dem Markt und zuhause ein oder zwei Tage. Zelt ist an manchen stellen durchgefeuchtet aber mehr auch nicht. Kannst ja auch Imprägnierung nehmen und die mit einer Gartensprühpumpe nach dem Trocknen auf das aufgebaute Zelt sprühen. Habe ich dieses Jahr zur Auffrischung auf dem Sonnensegel gemacht.

 

[Gortroop]

Dauerregen sollte eigentlich einem Zelt nicht schaden wenn es ordentlich aufgebaut ist. Ich habe schon mal 3 Wochen bei Dauerregen im Zelt "gewohnt" und komischerweise ist nix passiert. Nur dicht sollte es sein, aber mit einem Leinenzelt sollte dies so ziemlich garantiert sein. Das die Zelthaut durchnässt ist auch ok, man sollte die ja bei Regen sowieso nicht berühren, da sich dort dann das Wasser sammelt und es durchtropft. Ein Leinenzelt würde ich auch nicht im prägnieren, beim aufquillen der Fasern wird das Zelt doch automatisch dicht. Das ist doch extra der große Vorteil von Leinen.

 

[Deaktivierter User 001]

Habe ja kein Leinenzelt :-(

 

[Lorenz vom Quellental]

Soweit alles gesagt. Fuer Scheisswetter nach Rueckkehr habe ich mein (recht kleines) Zelt auch schon mal in der Garage an Haken in der Holz-Traegerkonstruktion fuer den Dachtraeger aufgehaengt. Dreck kann man Trocken wirklich gut mit den Borsten eines sauberen Strassenbesens runter buersten. Ich habe aber auch schon mal einen eingetrockneten Vogelschiss bis zum naechsten Markt draufgelassen und erst nachdem er durch den Regen neu weich wurde herausgewischt. Und bezueglich Dauerregen: eine Woche sellte kein Problem sein. Wenn die Schlaufen dauernd nass im Matsch sind duerften die als erstes anfangen zu rotten. aber auch da muessten es mehrere Wochen ununterbrochener Matsch sein. Schwere Leinwand wurde vor 200 Jahren noch als Materieal fuer Segel genutzt. die hielten auch Monate lange regelmaessige Durchfeuchtung aus. Allerdings trocknet eine Brise auch ein Leinensegel sehr schnell.

 

[Sigurdur]

Trocken ausbuersteln und zum trocken selbst kann ich es in meine Scheune haengen.

 

[user1218]

Zum trocknen und sauberen Auf- und Abbau wurde schon eine Menge geschrieben. Unser Leinen - Kegelzelt trocknen wir durch häufiges wenden in einem 3 qm Keller. Ist dein Zelt wirklich aus Leinen oder doch Baumwolle? Weil in deiner Vorstellung meinst du, dass authentisch nicht so wichtig sei und Leinenzelte sind relativ teurer.

 

[Dunkelbunt]

Ich denke wir hängen das Zelt bei schlechtem Wetter in die Scheune und richten es bei gutem Wetter einfach im Garten auf. Es war auch relativ teuer. Es hat glaube ich etwas über 500€ gekostet. Aber es war ein Geschenk von meinen Eltern, die wollten "was anständiges" verschenken

 

[Ulf]

Vieles wurde ja schon geschrieben. 1. Möglichst nach dem Markt das Sonnensegel bzw. Zelt ausgebreitet trocknen. 2. Beste Möglichkeiten in einer Garage, Dachboden bzw. Scheune (Landwirt um die Ecke fragen) 3. Nach mehrmaligen Gebrauch auch mal zwischendurch imprägnieren. 4. Saubermachen? Nun wenn es stört, dann mit sauberen Wasser (vor dem trocknen) reinigen, alternativ nach dem Trocknen ausbürsten. 5. Zelt verschmutzt lassen, wenig Arbeit, Zelt sieht gebrauchter aus.

 

[LotlBotl]

Baumwollzelt ohne Imprägnierung hält ohne Probleme dicht. Ein paar Tage Dauerregen helfen sogar, die Zeltplanen richtig dicht zu kriegen, weil man so ein riesen Teil ja nicht wie die Packung es empfiehlt in die Waschmaschine stecken kann damit die Fasern aufquellen. Das nasse Zelt kann man also bedenkenlos wieder im Garten aufbauen und warten bis es aufhört zu regnen, das Zelt wird davon maximal besser. Baumwollzeltplanen halten übrigens in beide Richtungen dicht, Basalt im Feuer zum Glühen bringen, ins Zelt rein, Wasser drauf und schon hat man eine Sauna. Wobei das vermutlich außerhalb eines Indianerreenactments, wo dann auch Baumwolle angemessen wäre, nicht besonders authentisch wäre.

 

[jonny robels]

Ach, haben die Skan-din-A-vier (der war gar nicht schlecht, der war superschlecht, Respekt ) die Sauna von den Indianern? Das ist mir neu...

 

[LotlBotl]

Wenn Wikipedia als Quelle reicht... https://de.wikipedia.org/wiki/Schwitzhütte Ist ein Brauch von den Plains-Indianern, wurde später aber von anderen Stämmen übernommen. Bei den sesshaften Indianern waren das richtige Lehmhütten, bei denen die in Zelten gewohnt haben einfache Körbe aus Weidenruten die mit Decken, Fellen oder Zeltplanen bedeckt wurden. Da drin wurde dann geschwitzt(deswegen der Name Schwitzhütte), gebetet und diskutiert. Durch Pfadfinder und Esoteriker kam das dann zu uns.

 

[Ulf]

Ach, haben die Skan-din-A-vier (der war gar nicht schlecht, der war superschlecht, Respekt ) die Sauna von den Indianern? Das ist mir neu...

Ach Jonny. Das haben die Wikinger aus Amerika mitgebracht.